Museen gegen Rechtsextremismus: Handlungsempfehlungen aus Forschung und Praxis

Rechtspopulismus/-extremismus zielt darauf ab, Resonanz in allen Gesellschaftsbereichen zu erzeugen und antidemokratisch zu wirken. Gerade Museen als Räume demokratischer Öffentlichkeit sind Ziele rechtspopulistischer/-extremer Angriffe. Die Taskforce „Museen gegen Rechtsextremismus: Handlungsempfehlungen aus Forschung und Praxis“ nimmt Erfahrungen mit extrem rechten Angriffen auf das LWL-Museum Zeche Zollern zum Anlass, folgende Fragestellung zu bearbeiten: Wie können Museen akuten Bedrohungslagen durch Rechtspopulismus/-extremismus begegnen?

Im Rahmen der Taskforce arbeiten das LWL-Museum Zeche Zollern (Jana Golombek und Milena Täschner) und die Europa-Universität Flensburg (Diana Cichecki, Dr. Christoph Haker und Dr. habil. Lukas Otterspeer) zusammen an zwei Schwerpunkten: Erstens wird in Workshops über den museumsfachlichen Austausch eine Checkliste zum Umgang mit rechtspopulistischen/-extremen Angriffen auf Museen erarbeitet. Die Checkliste bezieht sich auf drei Phasen: Vorbereitung auf, Umgang mit und Nachbereitung von rechtspopulistischen/-extremen Angriffen auf Museen. Bearbeitet werden die Themen: Kommunikation, rechtliche Rahmung, Vorbereitung der Mitarbeitenden auf Face-to-Face-Begegnungen und Netzwerkarbeit. Zweitens wird dieser Prozess wissenschaftlich begleitet. Neben einer Recherche von Fällen rechtspopulistischer/-extremer Angriffe auf Museen in der massenmedialen Berichterstattung nimmt die Forschung über Interviews und teilnehmende Beobachtungen der Workshops Aushandlungs- und Lernprozesse in den Blick. Ergebnis der Taskforce ist eine Checkliste samt Begleittext, die Museen über die Konferenz der Museumsberatungsstellen in den Ländern zum Umgang mit akuten rechtspopulistischen/-extremen Angriffen bereitgestellt wird.