Leichte Sprache - komplexe Zusammenhänge leicht erklärt

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"Leichte Sprache" – Was ist damit gemeint? Kurz: Leichte Sprache ist leichter zu lesen.

Von Leichter Sprache profitieren Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder Personen, welche die deutsche Sprache erst lernen. Für Probleme sorgen lange und umständlich formulierte Texte mit Schachtelsätzen. Zusätzlich erschweren Fremdwörter und Fachbegriffe ohne Erläuterungen oder Metaphern den Lesefluss.

Leicht zu verstehende Texte bilden die Grundlage um sich selbstbestimmt und ohne fremde Hilfe zu informieren.

Kriterien für Leichte Sprache

  • Kurze Sätze
  • Kurze Wörter
  • Komplizierte Wörter, Fachbegriffe oder Fremdwörter vermeiden
    • Wenn diese genutzt werden, bietet es sich an eine Erklärung über einen Textexpander zur Verfügung zu stellen
  • Komplexe Wörter können durch Bindestriche getrennt werden, dies erhöht die Lesbarkeit
    • Beispiel: Suchmaschinenoptimierung vs. Suchmaschinen-Optimierung
  • Keine Metaphern (Bildhafte Sprache) nutzen --> Vermeidung von Missverständnissen
  • Keine Ironie/Sarkasmus nutzen --> Vermeidung von Missverständnissen
  • Keine Abkürzungen verwenden
    • Wenn diese doch verwendet werden, muss die Abkürzung eingeführt/erklärt werden
  • Jeder Satz enthält genau eine Aussage
  • Aktiv statt Passiv schreiben
  • Konjunktiv vermeiden
  • Verneinungen umschreiben
    • Beispiel: nicht mehr kaputt vs. Repariert
  • Anreden wie "Sie" und "Du" werden weiterverwendet
    • Leichte Sprache ist ungleich "Kindersprache"!
  • Illustrationen nutzen, um den Sachverhalt anschaulich zu erklären
  • Text übersichtlich gestalten
  • Aufzählungspunkte für Aufzählungen nutzen

Netzwerk Leichte Sprache

Das "Netzwerk Leichte Sprache" arbeitet seit 2006 an der Unterstützung Leichter Sprache in allen Lebensbereichen. Wichtige Unterstützung erhält das Netzwerk von Personen mit Lern-Schwierigkeiten und anderen Beeinträchtigungen. Denn diese Personen erkennen am schnellsten, wenn ein Text schwer verständlich ist. Das Netzwerk profitiert von inklusiver Zusammenarbeit. Aus dieser Zusammenarbeit ist ein Regelwerk für Leichte Sprache entstanden.

Regeln für leichte Sprache vom Netzwerk Leichte Sprache (PDF)

Ergänzung: Inklusive Sprache

Inklusion umfasst auch das Thema Sprache. Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung voneinander. Es ist wichtig, das Wort Behinderung nicht negativ zu sehen. Haben Sie sich einmal gefragt, was das Gegenteil von "behindert" ist? Oft wird "gesund" als Gegenteil genannt. Doch Behinderung ist keine Krankheit. Das Gegenteil ist "nicht behindert".

Sprache ist stets im Wandel. Frühere Ausdrücke können heute unpassend oder diskriminierend sein. Hilfreiche Impulse, wie sie inklusive Sprache in den Alltag integrieren, finden Sie im Leitfaden "Die richtigen Worte finden" von MyAbility.

Wir wollen klarmachen, was Behinderung bedeutet. Menschen sollen nicht nur auf ihre Behinderung reduziert werden. Statt "die Behinderten" sagt man besser "Menschen mit Behinderung". Statt "behindert sein" sagt man "eine Behinderung haben". Es geht darum, Teil der Gesellschaft zu sein. Alle wollen gleichberechtigt sein, ob mit oder ohne Behinderung. Menschen mit Behinderungen haben keine "besonderen Bedürfnisse" (zu vermeidende Alternativbezeichnung für den Begriff "Behinderung").

Leitfaden "Die richtigen Worte finden" von MyAbility

Mehr zum Thema in unseren TYPO3-Schulungsmaterialien

Ihre Texte können Sie inhaltlich mit dem in TYPO3 integrierten Tool Wortliga überarbeiten. Ihnen wird gezeigt, welche Wörter den Text schwer lesbar machen und wie sie den Text verbessern.

TYPO3-Schulungsmaterial zum Thema Wortliga