›Unmaking Migrants?‹ Die Produktion der EU-Binnen- und Außengrenzen und ihre Effekte in historisch-postkolonialer Perspektive

Die Produktion der Unterscheidung zwischen europäischen Außen- und Binnengrenzen sowie der daran geknüpfte Wandel in der Kategorisierung mobiler Gruppen stehen im Mittelpunkt dieses SFB-Teilprojekts. Am Beispiel dreier Grenzräume werden lokale Praktiken des »Doing Border« untersucht und die Produktion von Migration wird als ein verorteter, mit der Herstellung von Grenzen verknüpfter Prozess analysiert.
Das Projekt beleuchtet den kontinuierlichen Umbau des europäischen Grenzregimes in Vorbereitung und infolge des Schengen-Abkommens und setzt ihn zu weiter zurückreichenden Grenzpraktiken und Kategorisierungen des Europäisch- oder Nicht-Europäischseins im (nach)kolonialen Frankreich in Beziehung. Ein besonderer Fokus liegt auf dem widersprüchlichen Status von „Binnenreisenden“ im Kontext von Dekolonisations- und Europäisierungsprozessen.
Als Untersuchungsräume dienen v.a. 3 Grenzräume: die mediterrane Außengrenze vor und in der Hafenstadt Marseille, die französisch-deutsche Grenzregion Straßburg/Kehl und die französisch-britische Grenze am Eurotunnel in Calais. Archivbasiert und in historisch-postkolonialer Perspektive wird analysiert, wie Staatsgrenzen dort für bestimmte Gruppen relevant gemacht oder im Gegenteil irrelevant wurden.

Kurzübersicht

Stichworte
Europäische Binnen- und Außengrenzen, Migration, Geschichte, postkolonial, reflexive Migrationsforschung, Euro-Tunnel, Marseille
Laufzeit
01.04.2024 - 31.12.2027

Verantwortlich

Finanzierung

Teilprojekt im Rahmen des Sonderforschungsbereich (SFB) 1604 ›Produktion von Migration‹