Prof. Dr. Susanne Royer in Polen
Prof. Dr. Susanne Royer (Internationales Institut für Management und ökonomische Bildung) war im Rahmen eines Erasmus+ Aufenthalts an der Universität Łódź.
Ein kooperatives Seminarformat
Das Master-Modul „Distance Learning Seminar on Cooperation“ im Studiengang International Management Studies – BWL stellt ein kooperatives Seminarformat mit Studierenden und Dozierenden aus verschiedenen europäischen Hochschulen und unterschiedlichen Studiengängen dar. Inhaltlich geht es um die Analyse und Gestaltung kooperativer Beziehungen bzw. unternehmensübergreifender Wertschöpfungsarchitekturen und Business Models. Allerdings geht es nicht nur um die „theoretische“ Befassung mit Kooperation, sondern Ziel ist auch die Sammlung realer Kooperationserfahrung in Europa. Die Studierenden arbeiten in räumlich verteilten internationalen Teams an einer gemeinsamen Seminararbeit.
Das Distance Learning Seminar 2025 fand als Kooperation der Europa-Universität Flensburg mit der Universität Łódź/Polen, der Radboud University Nijmegen/Niederlande und der Hochschule Kempten/Deutschland statt und die Studierendengruppen haben in hochschulübergreifenden Teams verschiedene Geschäftsmodelle mit grünem Wasserstoff im Bereich des Schwerlastverkehrs beleuchtet. Aus Flensburg waren neun Studierende dabei, insgesamt waren es 31 Studierende.
Neben der intensiven Befassung mit relevanten fachlichen Inhalten geht es im Distance Learning Seminar darum, junge Leute aus Deutschland, Polen und den Niederlanden in Kontakt zu bringen, indem sie eine gemeinsame Seminararbeit verfassen, sich aber auch ihre jeweiligen Städte und Unis (an denen Blockseminare stattfinden) zeigen. Damit handelt es sich um ein Grenzen-überschreitendes Projekt, in dem die Studierenden in interkulturellen Teams über Grenzen und Kulturen hinweg gemeinsam eine Seminararbeit verfassen und mittels verschiedener Kommunikationsmedien zusammenarbeiten.
Gemeinsame Vorbereitung
Die Reise nach Łódź stellte eine Komponente des diesjährigen Seminars dar, das u.a. einen Workshop in Flensburg umfasste sowie Online-Meetings und getrennte Veranstaltungen an den beteiligten Standorten. Jede Gruppe war für die eigenen Reisevorbereitungen zuständig. In der Flensburger Gruppe engagierten sich die Studierenden gemeinsam mit Susanne Royer, um sowohl das Programm in Flensburg für die Besucher:innen der anderen Hochschulen zu gestalten als auch die eigene Reise mit dem Zug nach Polen und zurück zu planen. Der polnische Kollege, Paweł Głodek, organisierte die Unterkunft für die Studierendengruppen in Łódź sowie gemeinsam mit seinen Studierenden das Abend- und Sightseeing-Programm vor Ort.
Aufenthalt in Łódź
Zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltung fand in Łódź das „International Seminar on Business Models in Nascent Ecosystems: The Example of the Green Hydrogen Powered Heavy Truck Sector“ statt. Den inhaltlichen Rahmen bildeten Impulsvorträge zum Seminarthema, die unterschiedliche Perspektiven eröffneten und zur Diskussion anregten. Außerdem arbeiteten die Studierendengruppen – begleitet und unterstützt von den Lehrenden der beteiligten Hochschulen, Nanne Migchels (Radboud University Nijmegen), Paweł Głodek (University of Łódź), Uwe Stratmann (Hochschule Kempten) und Susanne Royer (Europa-Universität Flensburg) – an ihren jeweiligen Aufgabenstellungen. Zum Abschluss präsentierten sie ihre ersten Ergebnisse vor Ort und diskutierten diese im Plenum. Neben der inhaltlichen Arbeit bot das Rahmenprogramm mit Stadtspaziergängen, gemeinsamen Abendessen und dem Erkunden des Nachtlebens Gelegenheiten, sich auch jenseits der Seminararbeit besser kennenzulernen und europäische Freundschaften zu knüpfen.
Fazit
Als Professorin der Europa-Universität Flensburg – und auch ganz persönlich – ist es mir ein zentrales Anliegen, Studierenden Wege zu eröffnen, über nationale Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Schon vor über zwanzig Jahren war genau dieser Gedanke der Ausgangspunkt für die Entwicklung dieses europäischen Seminarformats. Heute, angesichts der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, ist europäische Kooperation wichtiger denn je.
Mit der Veranstaltung möchte ich dazu beitragen, junge Menschen auf eine gemeinsame europäische Zukunft vorzubereiten: als verantwortungsbewusste, weltoffene Europäerinnen und Europäer, die bereit sind, komplexe Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Das Seminar bietet ihnen nicht nur die Möglichkeit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und grenzüberschreitende Netzwerke zu knüpfen, sondern auch ganz konkret zu erleben, wie man eine herausfordernde Aufgabe gemeinsam meistern kann. Zugleich soll der persönliche Austausch nicht zu kurz kommen – durch die gemeinsame Zeit und das Kennenlernen über europäische Grenzen hinweg soll Offenheit für und Vertrauen in zukünftige Kooperationen geschaffen werden.
Ich bin sehr dankbar für die Erasmus+ Unterstützung für die Reise nach Łódź.