Termin | Vortragende*r | Thema |
24. Sep | Dr. Andreas Junk, Abteilung für Physik und ihre Didaktik und Geschichte | "Das konnte nicht funktionieren!" – der lange Weg zum Physik-Nobelpreis 2014 für die Erfindung der blauen LED Der Nobelpreis 2014 wurde geteilt an die Physiker Akasaki, Amano und Nakamura für die Erfindung der blauen LED gegeben. Hiermit wurde eine für die Moderne wichtige Entwicklung ermöglicht: die Herstellung von weißen Lichtquellen, die darüber hinaus im Betrieb nur sehr wenig Energie verbrauchen. Die Entwicklungsgeschichte der LED ist buchstäblich eine farbige, denn die Grundlagen in der Halbleitertechnologie wurden nach der Entdeckung eines lichtelektrischen Effektes 1907 während des zweiten Weltkrieges gelegt und es dauerte lange Zeit bis es neben den roten und grünen Laserdioden auch solche gab, die blaues Licht emittieren konnten. Die Lehrmeinung hierzu war lange Zeit dogmatisch, dass die Entwicklung einer blauen LED nicht fuktionieren konnte - das Bereiten des Weges ist die Geschichte, wie dieses wissenschaftliche Dogma zu Fall gebracht wurde. |
8. Oct | Dr. Dominique Rosenberg, Abteilung für Chemie und ihre Didaktik | "Blue Bottle" und Experimente in blau Blaue Tinte, blaue Smarties und Blaukraut – im Alltag finden sich viele Gegenstände in blau wieder. Aber wie lässt sich beispielsweise aus Blaukraut eine Batterie betreiben? Oder kann man mit blauer Tinte Säuren und Basen nachweisen? Was haben die "blauen Leute von Troublesome Creek" mit dem bekannten Schulversuch "Blue Bottle" zu tun? Diese spannenden Fragen und noch weitere Inhalte werden im Vortrag beleuchtet. Dabei gehen die Themen von der Energiewende bis zu forensischen Chemie. So wird unter anderem eine Redox-Flow-Batterie als Speichermöglichkeit vorgestellt, die sich mit Blaukraut betreiben lässt oder ein Fingerabdruck mit Berliner Blau sichtbar gemacht. In dem Vortrag werden alltägliche, blaue Gegenstände chemisch eindrucksvoll vorgestellt und in farbenfrohen und spannenden Experimenten veranschaulicht, die ebenso zum Mitexperimentieren einladen! |
22. Oct | Dr. Tabea Scheel, Internationales Institut für Management und ökonomische Bildung | Humor im (Arbeits)Leben - das blaue Wunder Frauen suchen Partner, die humorvoll sind – Männer suchen Partnerinnen, die über ihre Witze lachen. (Sind beide blau erhöhen sich die Chancen…) Aber was ist Humor überhaupt, und wozu hat die Evolution diese Wundertüte hervorgebracht? Und ist Humor immer gut? Mit Humor kann man Sympathie und Zusammenhalt erzeugen, aber mit einem bösen Witz auch Beziehungen auf Dauer vernichten. Humor macht angeblich gesund, trotzdem haben Erwachsene offenbar wenig zu lachen. Humor ist ein soziales Schmier- und Scheuermittel mit verschiedensten Funktionen im Arbeits- und Privatleben – und dies auch, wenn er gerade fehlt. Nicht für jede Art von Humor gibt es eine Blaupause, und wir Menschen unterscheiden uns voneinander in der Art, wie wir Humor verwenden und welchen wir komisch finden. Aber kann man eine gewisse Blauäugigkeit in Sachen Humor auch abtrainieren? Ich möchte Ihnen über die vielfältigen Aspekte von Humor das Blaue vom Himmel runter erzählen – denn: Humor ist der Regenschirm der Weisen (Kästner). |
5. Nov. | Prof. Dr. Peter Heering, Abteilung für Physik und ihre Didaktik und Geschichte | Farben in der Geschichte der Physik Welche Systematik gibt es bei Farben – welches sind primäre Farben, wie mischen sie sich und warum sehen wir überhaupt Farbe? Welche Information enthält farbiges Licht und wie ist das Verständnis über diese Information historisch entstanden? Diesen Fragen geht der Beitrag zur Ringvorlesung "blau" an ausgewählten Beispielen experimentell nach. |
19. Nov. | Anke Beger, Seminar für Anglistik und Amerikanistik | Warum Studierende lieber nicht blau machen sollten: Wenn Lehrende spannende und hilfreiche Metaphern in ihren Seminaren verwenden Dass Liebe metaphorisch gerne als Droge beschrieben wird, ist vielen von uns sicherlich bekannt – aber was hat solch scheinbar laienhafte Metaphorik an einer Universität in einem Seminar über Sozialpsychologie verloren? Und inwiefern passt diese Metaphorik zu der Idee, dass Liebesbeziehungen eigentlich wie eine geschäftliche Partnerschaft funktionieren, in der Handel getrieben wird? In diesem Vortrag wird solchen und anderen Fragen nachgegangen und aufgezeigt, welchen Nutzen solch auffällige Metaphern in Seminaren im Hochschulbereich haben. Ich werde argumentieren, dass gerade auffälligen Metaphern, die zum Beispiel Konzepte Freuds mit "Star Wars"-Metaphorik beschreiben oder den Sinn unbekannter Spermientypen anhand Spielerpositionen im American Football erklären, sehr wichtige Funktionen in Seminaren zukommen. Dabei geht es oftmals nicht nur um den Unterhaltungsfaktor der Lehrenden, sondern um Vermittlung komplexer Inhalte anhand von Konzepten, die für die Studierenden zugänglicher sind. Wie wir anhand zahlreicher Beispiele von Metaphern sehen werden, sollten Studierende jedoch aus beiden Gründen nicht blau machen: zum einen um durch die teilweise amüsante Metaphorik unterhalten zu werden; und zum anderen um sich mit Hilfe der Metaphern das Fachwissen besser aneignen zu können. |
3. Dec. | PD Dr. Christian Stolz, Abteilung für Biologie und ihre Didaktik | Blau wie das Meer: Wasser formt die Erdoberfläche Wasser ist gar nicht blau, wie wir alle wissen. Es ist die selektive Absorption des Sonnenlichts, die uns ab und an zu diesem Trugschluss verleitet. 71 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt; das restliche knappe Drittel ist überwiegend feste Landoberfläche. Und dennoch formt und formte auch dort das Wasser Küsten und Kontinente. Täler entstanden, Schwemmländer und auch Glaziallandschaften, die auf Gletschereis – gefrorenes Wasser – zurück zu führen sind. Und an den Küsten? Da nagt das Meer fortan, formt, trägt ab und schüttet auf. Überdies ist Wasser der Garant allen Lebens, Motor der Vegetation und nicht zuletzt Lebensgrundlage für den Menschen, den es gleichzeitig bedroht. Nicht nur Hochwässer, Sturmfluten und Schneelawinen sind bedrohliche Aspekte des Wassers. Auf Abspülung basierende Bodenerosion vernichtet alleine in Deutschland jährlich mehrere Tonnen Bodenmaterial pro Hektar. Begeben Sie sich auf eine Weltreise und bleiben Sie gemeinsamen mit dem Referenten immer auf der Spur des Wassers und seiner formenden Kräfte – vom Grand Canyon bis ins heimische Wattenmeer. |
17. Dec. | Wai Cheung, Studiengang Kultur – Sprache – Medien | Bindeglied zwischen Europa und Asien: Die Bedeutung und kulturelle Relevanz des Blaus Die Farbe Blau ist ein paradoxes Thema, weil das Blau kaum in der Natur zu sehen ist und kaum in alten Sprachen bezeichnet wird, jedoch in vielen Kulturen einen hoch symbolischen Charakter besitzt. Obwohl wir alle die gleiche Empfindungsfähigkeit zur Farbe haben, bestimmen, ordnen und interpretieren wir sie in einer unterschiedlichen Weise. Sehen wir und meinen wir überhaupt dasselbe "Blau"? Was bedeutet die Farbe unseres Himmels in den verschiedenen Kulturen? Warum wertschätzte man blaue Gegenstände und Farbstoffe? In diesem Vortrag werden die Farbbezeichnung des Blaus, die Geschichte der blauen Materialien und die Verwendung des Blaus in der Kunst behandelt, um den Symbolismus des Blaus zu enthüllen. Die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Kulturen bei der Wahrnehmung und Konzeptualisierung des Blaus zeigen nicht nur ein untrennbares Verhältnis zwischen Farbe und Kultur, sondern auch eine enge Verbindung zwischen Kulturen. |