Willkommen zur Flensburger Ringvorlesung

Seit dem Sommersemester 2013 findet in jedem Semester die Ringvorlesung in Kooperation mit der Phänomenta und der Flensburger Volkshochschule im Vortragssaal der Phänomenta statt. Die Vortragenden aus verschiedenen Disziplinen präsentieren hier ihre selbstgewählten Themen. Ein jährlich wechselndes Oberthema stellt einen Bezug zwischen den Vorträgen her. Auf dieser Seite ist das aktuelle Programm mit den zugehörigen Zusammenfassungen und das Archiv der Ringvorlesung zu finden.

Ringvorlesung "Ende"

Das Ende ist nah! – Diese Parole wird gerne Weltuntergangsprophet:innen zugeschrieben, aber wie ist es eigentlich in der Wissenschaft? Wissenschaft hat sicherlich einen Anfang, und dieser wird auch oft genug in historisierenden Darstellungen verklärt – aber das Ende? Im Alltag wird gerne mit ‚Ende Gelände‘ oder Aus die Maus‘ signalisiert, dass weitere Diskussionen nicht nur sinnlos, sondern unerwünscht sind. Aber wann sagen Forschende, dass sie (oder andere Forschende) das Ende eines Projektes erreicht haben (außer, weil die Finanzierung ausläuft)? Die Fälle, dass jemand Heureka schreiend nackt aus der Badewanne springt, sind erstens eher unglaubwürdig und zweitens sehr rar. Wie enden wissenschaftliche Kontroversen (außer, weil – wie Thomas Kuhn es vertrat – die Vertreter:innen des alten Paradigmas ausstarben)? Einfach ließe sich sagen, dass jedem Ende auch ein Anfang inne wohnt, also am Ende eines Forschungsprojektes schon die nächste Forschungsfrage gestellt werden kann (und vielleicht sogar muss). Aber wie wird entschieden, dass Ergebnisse final sind, wie und durch wen wird entschieden, dass weitere Forschung nicht notwendig ist? Und kann es ein Ende der Wissenschaft geben – entweder im Sinne, dass ein Gebiet auserforscht ist, oder in dem Sinne, dass die Grenzen wissenschaftlichen Arbeitens erreicht sind? Und lässt sich auch das Ende erforschen, und wenn ja, wie? Und warum?

Und wenn es dieses Ende gibt, ist es das Erreichen des Gipfels (verbunden mit dem Triumph, aber auch dem Wissen, dass es von hier nur noch abwärts geht), oder das Erkennen der Sackgasse (verbunden mit dem Eingestehen des endgültigen Scheiterns, aber auch dem Wissen, dass es andere Ziele gibt, die neue Wege erfordern) ?

Ort & Zeit

Jeweils montags um 18.00 Uhr in der Phänomenta Flensburg.

Titel und Termine

Termin Person Titel
17. März Dr. Sibylle Machat,
Institut für Anglistik und Amerikanistik
Apokalypse oder Post-Apokalypse? Fiktive "Enden" der "Welt"
31. März Prof. Dr. Astrid Schwabe,
Institut für Gesellschaftswissenschaften und Theologie, Seminar für Geschichte
Kontroversen, Konsens, Umbrüche. Über die stetige Aktualität der Vergangenheit.
28. April Prof. Dr. Matthias Schmelzer,
Norbert Elias Center für Transformationsdesign & -forschung
Ist es leichter, sich das Ende der Welt vorzustellen, als das Ende des Wachstums? Von der Transformationsforschung über die Wachstumskritik zur Kollapsologie
12. Mai Prof. Dr. Tabea Scheel,
Internationales Institut für Management und ökonomische Bildung (IIM), Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie
Das Ende der 5-Tage-Woche - Der Anfang vom Ende?
26. Mai   Prof. Dr. Karsten Damerau,
Institut für Biologie und ihre Didaktik
Von Träumen, Entdeckungen und (END)Täuschungen biologischer Forschung
16. Juni Dr. Markus Herschbach,
Institut für ästhetisch-kulturelle Wissenschaft und Praxis
Die Enden der Kunst – Kunst am Ende
23. Juni Prof. Dr. Peter Heering,
Institut für Physik, ihre Didaktik und ihre Geschichte
Alles hat ein Ende - auch physikalische Experimente: Aber wann, warum, und wer entscheidet das eigentlich?

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