Jahrestagung 2023 der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft

Das übergeordnete Tagungsthema lautet:

Freiheit · Berufsbildung · Verantwortung

In diesem Jahr wird die Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft vom 6. bis 8. September 2023 an der Europa-Universität Flensburg stattfinden. Hierzu laden wir sehr herzlich an die nördlichste deutsche Universität ein.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an bwp2023-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-flensburg.de.

 

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Zeitplan
1. März 2023 Veröffentlichung des Call for Papers
1. März bis 15. April 2023 Einreichung von Abstracts (im ConfTool)
1. Juni bis 9. August 2023 Anmeldezeitraum
15. Juni 2023 Rückmeldung zur Beitragsannahme
30. Juni 2023 Veröffentlichung des Tagungsprogramms
6. bis 8. September 2023 Durchführung der Tagung
15. Dezember 2023 Einreichung von Beiträgen für das "Jahrbuch der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung 2024"
Tagungskomitee
Verantwortlich für die Tagungsorganisation

Einladung

Liebe Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer,

die diesjährige Jahrestagung der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft findet vom 6. bis 8. September 2023 an der Europa-Universität Flensburg statt. Die Organisation der Tagung findet in freundschaftlicher Kooperation mit Personen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt. Wir freuen uns sehr auf das Ereignis, zu dem wir alle herzlich an die nördlichste deutsche Universität einladen.

Das Rahmenthema "Freiheit · Berufsbildung · Verantwortung" bietet ausreichend Raum für alle, die sich auf drei Tage intensiven fachlichen und persönlichen Austausch freuen. Unser Wunsch ist es indes, dass Sie die Sektionstagung in Flensburg später in angenehmer Erinnerung behalten können. Um bei Ihnen die Vorfreude ein wenig zu steigern, möchten wir Ihnen nachfolgend Stadt, Universität und Institut kurz etwas näher vorstellen.

Flensburg ist offiziell noch keine Großstadt, hat aber über 90.000 Einwohnerinnen und Einwohner, Tendenz steigend. Die kreisfreie Mittelstadt ist nach Kiel und Lübeck damit die drittgrößte Gemeinde des Landes Schleswig-Holstein und zugleich die größte des Landesteils Schleswig. Der Norden Schleswigs liegt indes im südlichen Dänemark. Seit der Volksabstimmung von 1920 verläuft die Grenze zu Dänemark wenige Kilometer nördlich von Flensburg. Ungeachtet dessen ist die Stadt auch dänisch geprägt. Die dänische Minderheit zählt zu den vier vom deutschen Bundestag anerkannten nationalen Minderheiten in der Bundesrepublik Deutschland. Es gibt in Flensburg dänische Schulen, dänische Kindergärten, eine dänische Bibliothek und dänische Sportvereine. Viele Flensburgerinnen und Flensburger sprechen Deutsch und Dänisch. Einige sagen, Flensburg sei nicht nur das Tor nach Skandinavien, sondern es sei eine Stadt mit skandinavischem Flair, ständiges Möwengekreische inklusive. Internationalität heißt jedoch nicht nur Binationalität. In der Fördestadt leben Menschen aus mehr als 100 Ländern, darunter neben Dänen vor allem Osteuropäer. Die für Hafenstädte typische Weltoffenheit erzeugen zudem international Studierende. Allerdings: So richtig beginnt die Welt für manche erst südlich des (Nord-Ostsee-)Kanals. Der Blick geht mitunter etwas neidisch zu den "Nachbarstädten": die Landeshauptstadt Kiel und die rund 160 km entfernte Millionenmetropole Hamburg, die außer mit dem Auto über die A 7 mit einem stündlich verkehrenden Regionalexpress in rund 120 Minuten erreicht werden kann. Die Themen "Zuganbindung" und "Bahnhof Flensburg" stehen dabei nicht zuletzt aufgrund der Lage des Bahnhofs bei der Stadtpolitik immer wieder auf der Agenda.

Die Flensburgerinnen und Flensburger lieben ihre Stadt und vor allem die Hafenspitze, wo – wie ebenso auf dem Einkaufsboulevard zwischen Süder- und Nordermarkt mit Holm und Großer Straße – das Bummeln angesagt ist. Dort, an der Hafenspitze, "endet" mit der Binnenförde die Flensburger Förde und damit zugleich die Ostsee. Die Flensburger Förde ragt knapp 50 Kilometer in das Landesinnere und ist an den meisten Stellen zwischen eineinhalb und vier Kilometern breit. Von der Seefahrt war die Geschichte Flensburgs lange geprägt. Auch heute ist die Werft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt.

Im nördlichen Teil der Altstadt und in der nördlich vom "Nordertor" liegenden Neustadt ist eher alternatives Leben angesagt. Im westlich gelegenen und am Südufer der Förde sich entlangziehenden Stadtteil Mürwik hingegen findet man auch "edle Villen". Insgesamt wirkt Flensburg allein schon durch fast 10.000 Schülerinnen und Schüler der drei großen berufsbildenden Schulen der Stadt – je ein Regionales Berufsbildungszentrum für Technik (Eckener Schule), für Wirtschaft (Handelslehranstalt) und für Soziales (Hannah-Arendt-Schule) – sowie knapp 10.000 Studierenden als junge Stadt, die für die dörflichen Umgebungen vor allem im Süden wie eine Minimetropole die Menschen zum Arbeiten und Leben anzieht. Viele Lernende und Studierende pendeln aus dem Umland an die Flensburger Bildungseinrichtungen, zu denen auch die bekannte Marineschule gehört. Hierher kommen Soldatinnen und Soldaten aus der gesamten Republik. Freilich: Als Hitler-Nachfolger Karl Dönitz im Mai 1945 sein Quartier im militärischen Bereich von Mürwik nahm, bekam Flensburg einen zweifelhaften Ruf als Sitz der letzten Reichsregierung.

Bekannt ist die Stadt zudem beispielsweise als Beginn der Bundesautobahn A 7, für Flensburger Pilsner, Flensburger Rum, für Erotikartikel (Stichpunkte: Beate Uhse und Orion Versandhandel), für das Kraftfahrtbundesamt – das KBA ist einer der größten Arbeitgeber der Region und verwaltet nicht nur die berühmten Flensburger Punkte und manche Führerscheine, sondern verfügt etwa auch über Testlabore – für die erfolgreichen Handballer der SG und die Regionalliga-Fußballer des SC Weiche. Für die Handball-Profis der SG ist ein vierter Platz in der Bundesliga (wie in der gerade beendeten Saison) schon beinahe eine sportliche Katastrophe. Die Ansprüche in der oft mit über 6.000 Zuschauern ausverkauften Campus-Halle sind hoch. Gleich gegenüber steht das Verwaltungsgebäude der Europa-Universität Flensburg.

Im Süden der Stadt, auf dem Sandberg, befindet sich der gemeinsame Campus von Hochschule und Europa-Universität (EUF). Die Hochschule, die man über die "Ausfallstraße" Munketoft als erste erreicht, hat etwa 4.000 Studierende vor allem in Studiengängen der Bereiche Maschinenbau, Energietechnik, Seefahrt und Wirtschaft. An der Europa-Universität sind es hingegen etwas über 6.000 Studierende, die sich vor allem in lehramtsrelevanten Studiengängen sowie – in deutlich geringer Zahl – z. B. in europa- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen immatrikuliert haben. Die Vergangenheit als ehemalige Pädagogische Hochschule, die 1946 auf Betreiben der britischen Besatzungsmacht gegründet wurde, ist der Bildungsstätte bis heute anzumerken, obgleich sich das Spektrum der Studiengänge enorm erweitert hat. Seit 1994 handelt es sich um eine Universität. Im Jahre 2014 erhielt die EUF ihren heutigen Namen.

Das zentrale kurz nach der Jahrtausendwende urban gemachte Campusgelände der Europa-Universität auf dem Sandberg ist vorwiegend grün. Wiesenflächen, kleine Tümpel und Pfuhle sowie Bäume prägen die Landschaft. Viele Wasservögel, Frösche, aber auch Hasen, Igel und sogar kleine Rehe kann man – zuweilen halt mit etwas Glück – beim Streifen oder Grunzen ertappen. Das bedeutet zugleich: Straßencafés oder Geschäfte etc. gibt es auf dem Campus-Gelände nicht. Nur ab und zu stören die Handball-Fans der SG die Ruhe, wenn sie zu ihrem "Tempel" in die "Hölle Nord" ziehen, wie sie ihre Heimspielstätte nennen. Achtung: Der Campus liegt auf dem Sandberg, und der ist tatsächlich schon ein kleiner ansehbarer Hügel im Flensburger Südosten mit rund 40 Höhenmetern, die "zu erklimmen" mit Fuß oder Rad schon einer gewissen Fitness bedürfen.

Die Uni weist zwei Besonderheiten auf, die bei Gästen mitunter für Verwirrung sorgen könnten. Zum einen hat die EUF "internationale Semesterzeiten" eingeführt mit dem Ergebnis, dass das Studienjahr und das Herbstsemester zum 1. September sowie die Vorlesungszeit in der zweiten September-Woche beginnen. Das ist der Grund, weshalb die diesjährige Sektionstagung bereits Anfang September stattfinden muss. Zum anderen sind die Gebäude der EUF nach europäischen Städten benannt. Wir tagen im Gebäude "Helsinki" (Abkürzung "HEL"), das zwischen den benachbarten Gebäuden "Oslo" (OSL) und "Tallinn" (TAL) liegt. Auch "Trondheim" (TRO), "Riga" (RIG), "Göteborg" (GÖT) oder "Amsterdam" (AMS), ja selbst "Dublin" (DUB), sind bei uns bequem fußläufig erreichbar. Nur "Madrid" liegt in Bahnhofsnähe außerhalb des Campus-Geländes. Dass die zugehörige Abkürzung "MAD" etwas mit den dort residierenden Wirtschaftswissenschaften zu tun haben könnte, gilt als böses Gerücht – im Flensburger Jargon auch "Munkelei" genannt. Um die Gebäudebezeichnungen auszuwählen, wurde der Campus-Lageplan mit einer Landkarte Europas abgeglichen.

Die Europa-Universität Flensburg steht in der Landespolitik und in der öffentlichen Wahrnehmung oft im Schatten der großen Landes-Uni, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Die traditionsreiche, bereits 1665 gegründete Einrichtung in der rund 90 km entfernten Landeshauptstadt ist mit rund 27.000 Studierenden in der Tat auch etwa vier- bis fünfmal so groß. Nicht nur im Tagungskomitee haben wir uns aus der universitären Berufs- und Wirtschaftspädagogik des Landes indes zusammengetan.

Integriert in die Europa-Universität Flensburg mit ihren knapp über 80 Professuren ist das Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat) mit drei Professuren: je eine für die beruflichen Fachrichtungen Metalltechnik/Fahrzeugtechnik (bis zum 31.08.2023: Prof. Dr. Reiner Schlausch, ab dem 01.09.2023 Prof. Dr. Torben Karges) sowie Elektrotechnik/Informationstechnik (Prof. Dr. Axel Grimm) und eine breiter bzw. übergreifend angelegte Professur für Berufspädagogik (Prof. Dr. Volkmar Herkner). Das Institut wurde 1997 gegründet, um den Mangel an Berufsschullehrkräften in Metall- und Elektrotechnik im Norden Schleswig-Holsteins abzubauen. Bis 2008 wurde in Staatsexamensstudiengängen und in Kooperation mit der Hochschule Flensburg ausgebildet. Heute gibt es die Kooperation noch für Wahlpflichtbereiche der Bachelor-Studiengänge der Hochschule. Ansonsten wird am biat ein Studiengang "Master of Vocational Education/Lehramt an beruflichen Schulen (gewerblich-technische Wissenschaften)" in Vollzeit- und Teilzeitform (letzterer Studiengang als dualer mit Integration des Vorbereitungsdienstes) angeboten. Das biat ist mit seinen rund 15 Mitarbeitenden im Hauptgebäude "OSLO" (OSL) untergebracht. Es ist im Bereich der Berufspädagogik auch für die Lehre in der relativ neuen beruflichen Fachrichtung Ernährung und Hauswirtschaftswissenschaft (Prof. Dr. Birgit Peuker) zuständig, wobei diese berufliche Fachrichtung nicht am biat angesiedelt worden ist.

Damit haben wir hoffentlich ein wenig die Vorfreude auf Flensburg erhöhen können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch an der Europa-Universität.

Tagungskomitee und Organisationsgruppe