Internationaler Erasmus-Austausch in Graz
Im Rahmen eines von Erasmus+ finanzierten BIP-Projekts (Blended Intensive Program) kamen vom 5. bis zum 9. im Mai 2025 Vertreter*innen dreier europäischer Hochschulen zu einem fünftägigen Präsenzaufenthalt in Graz zusammen. Die beteiligten Institutionen waren die Private Pädagogische Hochschule Augustinum Graz (AT) als Gastgeberin, die Europa-Universität Flensburg (D) sowie die Litauische Universität für Gesundheitswissenschaften in Kaunas (LT). Die vorbereitende virtuelle Phase dieses Projekts fand bereits im Herbstsemester 2024/25 statt.
Von jeder Hochschule nahmen jeweils zehn Studierende und zwei Dozierende teil. Die Europa-Universität Flensburg wurde durch Mitglieder des Instituts für Gesundheits- und Ernährungswissenschaften (Dr. Carmen Schumacher) sowie des Instituts für Sachunterricht (Dr. Claudia Plinz) vertreten. Das gemeinsame Thema lautete: „Förderung von sozial-emotionalen Kompetenzen in pädagogischen und therapeutischen Settings“ – ein zentrales Anliegen in beiden Instituten, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung künftiger Lehr- und Fachkräfte.
Das interdisziplinär ausgerichtete Programm bestand aus Workshops, Fachvorträgen, Gruppenarbeiten, Exkursionen und praktischen Übungen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Kinder und Jugendliche in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung wirksam unterstützt werden können – sowohl im schulischen als auch im therapeutischen Kontext.
Ein Programmpunkt umfasste das von Frau Dr. Carmen Schumacher entwickelte Gesundheitsförderungsprogramm „Schulwechsel Ahoi“, das unter anderem gezielt auf die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen abzielt. Dieses Programm wurde im Rahmen des Aufenthalts vorgestellt und in Teilen mit den internationalen Studierendengruppen praktisch erprobt. Die Teilnehmenden konnten dabei konkrete Methoden kennenlernen, reflektieren und auf ihre eigenen Praxis- und Ausbildungskontexte übertragen. Von den Kolleg*innen aus Österreich wurde das Trainingsprogramm „ELLA“ vorgestellt, welches ebenfalls auf die Förderung von sozial-emotionalen Kompetenzen von Kindern im Vor- und Grundschulalter abzielt. Anschließend wurden Teile des Trainings mit zwei Grundschulklassen der Privaten Volksschule Augustinum von den Studierenden durchgeführt.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch lokaler Bildungseinrichtungen in Graz (u.a. der am Campus der PPH ansässigen Privaten Volksschule und der Mosaik GmbH), in denen innovative Ansätze zur sozial-emotionalen Förderung umgesetzt werden. Ein besonderes Gemeinschaftserlebnis stellte zudem eine internationale Kochaktion dar, bei der unter der Anleitung von Frau Dr. Claudia Plinz landestypische Gerichte zubereitet und in lockerer Atmosphäre gemeinsam genossen wurden – eine kreative Gelegenheit, interkulturelle Kompetenz und soziale Verbundenheit praktisch zu erleben.
Zum feierlichen Abschluss des Programms präsentierten die internationalen Teams ihre Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung auf der Mursinsel – einem architektonisch markanten Ort mitten in der Mur. Diese Abschlusspräsentation bot nicht nur Raum zur Reflexion, sondern auch eine Plattform zur Würdigung der engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Auch darüber hinaus kam der interkulturelle Austausch nicht zu kurz: Gemeinsame Freizeitaktivitäten, kulturelle Angebote und persönliche Gespräche stärkten das Gemeinschaftsgefühl und boten Raum für gegenseitige Einblicke in verschiedene Bildungstraditionen.
Das BIP-Projekt war ein großer Erfolg und ein Gewinn für alle Beteiligten. Es zeigte eindrucksvoll, wie internationale Kooperation und innovative pädagogische Konzepte Hand in Hand gehen können. Für die beiden Flensburger Institute war es zudem eine wertvolle Gelegenheit, eigene Programme wie „Schulwechsel Ahoi“ im europäischen Kontext sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ist in Planung und im Jahr 2026 wird die EUF Gastgeberin des BIP sein.