Kalender Abteilung Kunst und visuelle Medien
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Die Enden der Kunst – Kunst am Ende
Die Enden der Kunst – Kunst am Ende
Vortrag von Dr. Markus Herschbach in der Phänomenta Flensburg im Rahmen der Ringvorlesung „ENDE"
Wie oft kann die Kunst ihr eigenes Ende behaupten, bevor sie sich neu erfindet? Der Vortrag lädt dazu ein, die Grenzen und Möglichkeiten der Kunst im 21. Jahrhundert zu befragen – zwischen philosophischer Reflexion, historischen Linien und aktuellen Grenzüberschreitungen.
Oder:
Was bleibt von der Kunst, wenn ihre traditionellen Formen und Aufgaben ins Wanken geraten? Im Spannungsfeld zwischen Ende und Neuanfang, zwischen Philosophie und künstlerischer Praxis, eröffnet der Vortrag neue Perspektiven auf das Unabgeschlossene der Kunst.
Über die Ringvorlesung „ENDE“
Das Ende ist nah! – Diese Parole wird gerne Weltuntergangsprophet:innen zugeschrieben, aber wie ist es eigentlich in der Wissenschaft? Wissenschaft hat sicherlich einen Anfang, und dieser wird auch oft genug in historisierenden Darstellungen verklärt – aber das Ende? Im Alltag wird gerne mit ‚Ende Gelände‘ oder Aus die Maus‘ signalisiert, dass weitere Diskussionen nicht nur sinnlos, sondern unerwünscht sind. Aber wann sagen Forschende, dass sie (oder andere Forschende) das Ende eines Projektes erreicht haben (außer, weil die Finanzierung ausläuft)? Die Fälle, dass jemand Heureka schreiend nackt aus der Badewanne springt, sind erstens eher unglaubwürdig und zweitens sehr rar. Wie enden wissenschaftliche Kontroversen (außer, weil – wie Thomas Kuhn es vertrat – die Vertreter:innen des alten Paradigmas ausstarben)? Einfach ließe sich sagen, dass jedem Ende auch ein Anfang inne wohnt, also am Ende eines Forschungsprojektes schon die nächste Forschungsfrage gestellt werden kann (und vielleicht sogar muss). Aber wie wird entschieden, dass Ergebnisse final sind, wie und durch wen wird entschieden, dass weitere Forschung nicht notwendig ist? Und kann es ein Ende der Wissenschaft geben – entweder im Sinne, dass ein Gebiet auserforscht ist, oder in dem Sinne, dass die Grenzen wissenschaftlichen Arbeitens erreicht sind? Und lässt sich auch das Ende erforschen, und wenn ja, wie? Und warum?
Und wenn es dieses Ende gibt, ist es das Erreichen des Gipfels (verbunden mit dem Triumph, aber auch dem Wissen, dass es von hier nur noch abwärts geht), oder das Erkennen der Sackgasse (verbunden mit dem Eingestehen des endgültigen Scheiterns, aber auch dem Wissen, dass es andere Ziele gibt, die neue Wege erfordern)?