Neue Professur für sozial-ökologische Transformation

Neben der Arbeit als Universitätsprofessor, leitet Matthias Schmelzer das Norbert Elias Center for Transformation Design & Research.

Geschichte des Wachstumsparadigmas, Zukunftsentwürfe und Transformationskonflikte

An der Schnittstelle von Wirtschaftsgeschichte, Sozialwissenschaften und Transformationsforschung beschäftigt er sich in seinen Forschungsschwerpunkten mit gesellschaftliche Naturverhältnissen und der Klimakrise, mit alternativen Wirtschafts- und Wohlstandsmodellen (besonders Suffizienz und Wachstumsunabhängigkeit) und Theorien sozialen Wandels (besonders mit sozialen Bewegungen und Zukunftsentwürfen).

An der EUF wird Schmelzer vor allem die sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung zu Transformation und Nachhaltigkeit als Forschungsschwerpunkt stärken sowie die Leitung des Master Transformationsstudien übernehmen. Wichtig sind ihm dabei ein Blick auf gesellschaftliche und ökonomische Aspekte der Transformation, globale Verflechtungen und Implikationen der Energiewende, sowie auf transdisziplinäre Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure.

Sozialwissenschaftliche und transdisziplinäre Kooperationen

Schmelzer forscht intensiv zu den gesellschaftlichen Herausforderungen von Nachhaltigkeitsstrategien, Transformationskonflikten und dem Umbau des Wirtschaftssystems und ist Mitglied in mehreren thematisch einschlägigen internationalen Netzwerken. Neben universitärer Forschung war er viele Jahre in zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv, hat das Netzwerk Ökonomischer Wandel mitbegründet und ist Freier Mitarbeiter beim Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. Diese Schwerpunkte möchte er an der EUF mit Blick auf sozialwissenschaftliche und transdisziplinäre Kooperationen weiterverfolgen, u.a. zu Energiewende. Auch bei Themen wie globaler Ungleichheit, Suffizienzforschung und heterodoxer Ökonomik sieht er vielversprechende interdisziplinäre Kooperationsmöglichkeiten.

International sichtbare Veröffentlichungen

Schmelzer hat mehrere Bücher und viele international sichtbare Artikel veröffentlicht und herausgegeben, die teils in mehrere Sprachen übersetzt wurden. In diesen Publikationen geht es um Themen wie internationale Währungspolitik, Neoliberalismus, sozialen Bewegungen, positive Zukunftsentwürfe, Wirtschaftswachstum, Herausforderungen von Postwachstumsgesellschaften sowie sozial-ökologische Klassenkonflikte.

Wirtschaftsgeschichte, Soziologie, Transformationsforschung

Matthias Schmelzer hat von 2000 bis 2008 Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin und der University of California, Berkeley, studiert.

2013 hat Schmelzer mit einer mehrfach preisgekrönten Arbeit zu Wirtschafts-, Sozial- und Ideengeschichte des Wirtschaftswachstums mit summa cum laude promoviert, die unter dem Titel "The Hegemony of Growth: The OECD and the Making of the Economic Growth Paradigm" bei Cambridge University Press veröffentlicht wurde.

Von 2013 bis 2023 hat Schmelzer als Postdoctoral Researcher an den Universitäten Zürich und Genf und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Jena gearbeitet, seit September 2023 hat er die Professur für sozial-ökologische Transformationsforschung an der Europa-Universität Flensburg vertreten.

Darüber hinaus hat er seit 2011 an verschiedenen Universitäten gelehrt, u.a. der Europa-Universität Frankfurt/Oder, Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Zürich, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universitat Autònoma de Barcelona, sowie der Universität Wien. Im Sommer 2023 war er Gastprofessor am Center for Applied Ecological Thinking der Universität Kopenhagen.

Preise und Stipendien

Matthias Schmelzer hat mehrere Preise und Stipendien erhalten, so wurde er u.a. mit dem Best Dissertation Prize der International Economic History Association (IEHA), dem Friedrich Lütge Prize der Gesellschaft für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, sowie dem Kapp Forschungspreis der Vereinigung für Ökologische Ökonomie ausgezeichnet und hat Stipendien des DAAD, der Deutschen Historischen Institute in Washington, London und Paris, der DFG, sowie des The New Institute erhalten.