Dr.-Adolf-Rossen-Preis und IHK-Sonderpreis in Flensburg

Zum 16. Mal zeichnet die Pressestiftung Flensburg wissenschaftliche Arbeiten Studierender der beiden Flensburger Hochschulen aus den Bereichen Wirtschaft und Technik mit dem Dr.-Hans-Adolf-Rossen-Preis aus. Sieben Dissertationen, Master- und Bachelorarbeiten dem Jahr 2024 hat die Kommission von Hochschul- und IHK-Vertreterinnen und Vertretern dafür ausgewählt.

Kriterien sind gute Noten und die Relevanz der Arbeitsergebnisse für die wirtschaftliche Praxis. Zusätzlich würdigt die IHK Flensburg mit gleich zwei Sonderpreisen zum sechsten Mal innovative Projekte oder Initiativen an der Schnittstelle von Bildung und Wirtschaft. 

Von der EUF werden ausgezeichnet:

Janna Böttcher schloss mit ihrer Bachelorarbeit den Doppelabschluss in International Management an der Syddansk Universitet und der EUF ab. In ihrer Arbeit hat sie untersucht, wie psychologische Sicherheit in Teams öffentlicher Verwaltungseinrichtungen die persönlichen Ressourcen Resilienz und berufliche Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden zusammenhängt. Befragt wurden dabei 191 Mitarbeitende einer öffentlichen Verwaltung in Schleswig-Holstein. Für die Praxis zeigt sich: Ein psychologisch sicheres Arbeitsumfeld, in dem offen kommuniziert wird und Vertrauen herrscht, verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern stärkt nachweislich die Stressresistenz (Resilienz) und das Vertrauen in die eigenen beruflichen Fähigkeiten (Berufliche Selbstwirksamkeit).

Mit ihrer Masterarbeit im Fach International Management Studies – BWL untersuchte Malin Horst die Faktoren und Bedingungen, die zur Schaffung von psychologischer Sicherheit beitragen. Ausgangspunkt war eine qualitative Untersuchung beim mittelständischen Unternehmen AccountOne, deren Ergebnisse in einer anschließenden quantitativen Studie über den konkreten Unternehmenskontext hinaus überprüft wurden. Wichtige Aspekte waren dabei eine hohe Autonomie und Selbstorganisation, soziale Unterstützung durch Mitarbeitende und Führungskräfte sowie eine hierarchiearme, partizipative Führungskultur.

Steffen Karstens hat in seiner Masterarbeit am Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik untersucht, wie die fortschreitende Digitalisierung die Arbeitsrealität von Zerspanungsmechaniker*innen verändert und welche neuen Anforderungen sich daraus für den berufsbildenden Unterricht ergeben. So hat er praxisnah Konzepte für die Umsetzung in der Berufsschule entwickelt, die Auszubildene gezielt auf kommende Veränderungen vorbereiten sollen. 

Der Preis für die beste Dissertation geht an Dr. Maike Simon aus dem Internationalen Institut für Management und ökonomische Bildung an der Europa-Universität Flensburg. Sie untersucht mit ihrer Arbeit sogenannte „Subsidiary Initiatives“, also unternehmerische Bottom-up-Prozesse, die den Wandel vorantreiben können. Dabei analysiert sie, wie Manager*innen von Tochtergesellschaften multinationaler Unternehmen mit der Unternehmenszentrale verhandeln und liefert Erklärungen, warum einige dabei erfolgreicher sind als andere.

Mit der Auszeichnung honoriert die Pressestiftung Flensburg herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Technik. Der Preis steht als Symbol für die Leistungskraft der Flensburger Hochschulen und für die enge Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft. Namensgeber ist der 1998 verstorbene Unternehmer und IHK-Präsident Dr. Hans-Adolf Rossen. Rossen engagierte sich in erheblichem Maße für einen Hochschulstandort Flensburg und förderte zudem die deutsch-dänische Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. 

Der Preis wird am Freitag, den 13.Mai, in der Industrie- und Handelskammer zu Flensburg verliehen.