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"Die Schule – als Institution – erzieht", konstatierte Bernfeld vor 100 Jahren in "Sisyphos" und verwies damit auf gesellschaftliche Reproduktionsprozesse, die sich in der gesellschaftlichen Institution Schule vollziehen. Neben pädagogisch Erziehungsabsichten und praktisches -handeln in Schule tritt spannungsvoll die Erziehung durch Schule.
In der Schulpraxis lässt sich seit längerem eine Art "Comeback" der Erziehung feststellen. Neben modernen Formen von Meritentafeln, Orten zur Bearbeitung von ‚Verhaltensproblemen‘ und Konzepten zur Regelung des Umgangs werden Tools sowie Angebote aus therapeutischen Kontexten genutzt. Zugleich lassen sich Tendenzen zur Betonung von Eigenverantwortlichkeit und Selbsterziehung erkennen und es werden extracurriculare Programme aufgelegt, die erzieherische Fragen ausgelagern. Im Rahmen der Kommissionstagung wird die Bedeutung von Erziehung durch Schule und die der Bedeutung von Erziehung in Schule sowie deren Verhältnis zueinander reflektiert.