Am 3. September fand auf dem Campus der Europa-Universität Flensburg die diesjährige Schulanfangstagung statt. Rund 125 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zusammen – darunter (angehende) Grundschullehrkräfte, Kita-Mitarbeitende, pädagogisches Fachpersonal an Schulen sowie Lehrkräftebildner. Dass so unterschiedliche Professionen miteinander ins Gespräch kamen, machte die Veranstaltung besonders wertvoll: Der Austausch über institutionelle Grenzen hinweg eröffnete neue Perspektiven für die gemeinsame Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule. Besonders wertvoll war auch der phasenübergreifende Ansatz: Im Miteinander von Lehrkräften, Lehrkräften im Vorbereitungsdienst, Studierenden und weiteren pädagogischen Fachkräften spannte sich ein Bogen über die gesamte Bildungskette – von den ersten Schritten in der frühen Förderung bis hin zur kontinuierlichen Professionalisierung im Beruf.

Die Tagung wurde gemeinsam vom Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung (ZfL) der Europa-Universität Flensburg und dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) ausgerichtet. Sie bot vielfältige Impulse, wie Kinder in dieser sensiblen Bildungsphase gezielt unterstützt und ihre Potenziale gestärkt werden können.

In ihrem Grußwort machte Prof. Dr. Anja Steinbach (Europa-Universität Flensburg) deutlich, dass der Schulanfang ein „echter Entwicklungssprung – kognitiv, emotional und sozial“ sei. Kinder benötigten dafür Räume, in denen sie wachsen können, sowie verlässliche Strukturen und Beziehungen. Kompetenzen wie Selbstregulation, Frustrationstoleranz und Empathie seien entscheidende Grundlagen für den weiteren Bildungserfolg. Auch Dr. Gesa Ramm, Direktorin des IQSH, hob hervor, dass die Tagung ein sichtbares Zeichen für das gemeinsame Engagement von Kita, Schule und Weiterbildung sei. Der bewusste Blick auf die Potenziale der Kinder müsse die Grundlage für eine zukunftsorientierte Schulpraxis bilden.

Im Zentrum des Hauptvortrags stand das bundesweite Startchancen-Programm, das die Schulen in Schleswig-Holstein dabei unterstützt, die Lernstände der Kinder systematisch zu fördern. Helge Daugs (MBWFK) betonte, dass das Programm das Ziel verfolge, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik verfehlen, bis 2035 zu halbieren. Einen praxisnahen Einblick gab Sabine Böttcher (MBWFK) mit der Vorstellung des Leseband.SH. Mit einer verbindlichen täglichen Lesezeit von 20 Minuten, angepasst an die jeweilige Lerngruppe und begleitet von einer sorgfältigen Diagnostik, soll die Leseflüssigkeit aller Kinder gestärkt werden.

Am Vor- und Nachmittag konnten die Teilnehmenden in Workshops vielfältige Themen vertiefen – von Bewegung und Tanz zur Förderung basaler Kompetenzen über die begabungsgerechte Gestaltung von Übergängen bis hin zu zentralen Schwerpunkten wie Schreiben, Lesen, Literacyförderung und Mathematik. Auch praxisnahe Tipps für neue Klassenlehrkräfte und Einblicke in projektorientiertes Arbeiten standen auf dem Programm. Ergänzt wurde das Angebot durch eine große Schulbuchausstellung, bei der zahlreiche Verlage ihre Lehr- und Lernwerke präsentierten. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, sich über innovative Materialien und Konzepte für den Unterricht zu informieren.

Die Schulanfangstagung 2025 machte Mut, die Herausforderungen der Eingangsphase gemeinsam anzugehen – mit frischen Ideen, neuen Impulsen und der Zuversicht, dass jedes Kind seine Potenziale entfalten kann, wenn alle an Bildung Beteiligten Hand in Hand arbeiten.