Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen im deutsch-ghanaischen Vergleich - Young people’s use of social media: a German-Ghanaian comparison (YUSoM2019)
Während in Deutschland viele Jugendliche und zunehmend auch Kinder privat mit diversen mobilen und stationären technischen Geräten zur Nutzung digitaler Medieninhalte ausgestattet sind, ist dies in Ghana nicht der Fall. ...
- Stichworte
- Mediennutzung, Jugendliche, deutsch-ghanaischer Vergleich, Gefahren, Perspektive der Jugendlichen
- Laufzeit
- 07.05.2019 - laufend
- Institution der EUF
- Department of Psychology
Kurzübersicht
Beschreibung
Während in Deutschland viele Jugendliche und zunehmend auch Kinder privat mit diversen mobilen und stationären technischen Geräten zur Nutzung digitaler Medieninhalte ausgestattet sind, ist dies in Ghana nicht der Fall. Abgesehen vom finanziellen Aspekt spielt dort die Auffassung eine entscheidende Rolle, dass Jugendliche, die noch zur Schule gehen, nicht selbst über solche Geräte, besonders Smartphones, verfügen sollten. Zwar ist hier wie dort Medienkompetenz ein angestrebtes Lernziel, eigenen Geräten wird allerdings in Ghana ein zu hohes Ablenkungspotential zugeschrieben. Zudem befürchten Lehrkräfte und Eltern, dass das Niveau der Unterrichtssprache Englisch durch die häufigen Sprachverkürzungen in den sozialen Medien sinken würde. Entsprechende repräsentative Studien oder auch Erhebungen zu Vorhandensein und Nutzung von Geräten und medialen Inhalten liegen für ghanaische Jugendliche bisher allerdings nicht vor.
Studien zum Mediennutzungsverhalten in Deutschland zeigen wiederkehrend, dass viele Jugendliche mehrere Stunden am Tag mit der Mediennutzung verbringen. Daraus resultieren ebenfalls häufig Bedenken hinsichtlich der Folgen für das Lernen und die Entwicklung der Heranwachsenden. Den Jugendlichen selbst wird im Rahmen dieser Studien allerdings kaum die Möglichkeit gegeben, ihre Sicht auf die eigene Mediennutzung und die diesbezüglichen Bedenken Erwachsener zu äußern.
Die Fragebogenstudie zielt im deutsch-ghanaischen Vergleich zum einen auf die Erhebung des Mediennutzungsverhaltens von Schüler/innen der Sekundarstufe inkl. der Dokumentation vorhandener Geräte bzw. des Zugangs dazu (geschlossene Fragen). Zum anderen werden die Perspektiven der Jugendlichen auf ihr Nutzungsverhalten und auf häufige Bedenken von Erwachsenen insbesondere zur Nutzung von Smartphones erhoben (offene Fragen).
Die Erhebung fand von März bis Mai 2019 an verschiedenen Sekundarschulen der Stadt Flensburg sowie in der unmittelbaren Umgebung statt. Zeitgleich erfolgte die Erhebung in unserer ghanaischen Partneruniversitätsstadt Winneba, ebenfalls an Sekundarschulen. Um die Altersspanne Jugendlicher komplett zu erfassen, wurden bei der Erhebung die Jahrgangsstufen 7 bis 13 befragt (Alter: 12-20 Jahre). Sowohl für das deutsche als auch das ghanaische Sample wurde jeweils eine Befragtenzahl von rund 500 Jugendlichen erreicht.
Arbeitsstand und weiteres Vorgehen
Die Erhebungen und die Datenaufbereitung sind abgeschlossen, gegenwärtig laufen die Auswertungen. Die Antworten auf die geschlossenen Fragen werden mittels statistischer Verfahren quantitativ, die Textantworten auf die offenen Fragen werden qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet.
Des Weiteren liegen mittlerweile 26 Leitfadeninterviews von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (5-24 Jahre) zur Mediennutzung aus einem Forschungsseminar im Frühjahrssemester 2020 vor, die gegenwärtig aufbereitet werden.
Veröffentlichungen
- Kleeberg-Niepage, A. (2020/angenommen). Imperativ Digitalisierung: Bedrohung oder Chance? Zu den Widersprüchen des Diskurses um die Digitalisierung von Schule. In: Bruder, K-J., Brezzel-Bruder, A., Bialluch, Ch. & Nielsen, B. (Hrsg.). Digitalisierung« – Sirenentöne oder Schlachtruf der »kannibalistischen Weltordnung. Frankfurt am Main: Westend-Verlag.
Konferenzbeiträge:
- Kleeberg-Niepage (2020). "Der digitale Wandel ist unverkennbar und wird bei den Menschen Anpassungen in der Lebensart erfordern." - Imperativ Digitalisierung: Bedrohung oder Chance? Vortrag auf dem Kongress der Neuen Gesellschaft für Psychologie. Berlin, Deutschland.
- Ein bereits akzeptiertes gemeinsames Symposium der Kooperationspartner/innen aus Deutschland und Ghana auf der Childhood Studies Conference in Tampere, Finnland im Mai 2020 (wurde coronabedingt auf Mai 2021 verschoben).
Präsenz in den Medien:
- Digitaler Unterricht: Zwischen Nebenkerze und Heilsversprechen. Interview mit Kathrin Fischer für den Youtube-Kanal der EUF (6/2020): https://www.youtube.com/watch?v=RSVCafjKEe4
- Wer kontrolliert die »digitale Welt«? Plädoyer für eine entwicklungsdienliche Mediennutzung Interview mit Christa Schaffmann in Report Psychologie (6/2020)
Verantwortlich
Prof. Dr.Andrea Kleeberg-Niepage
- Telefon
- +49 461 805 2276
-
andrea.kleeberg-niepage-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-
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Dr.Anton Perzy
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-
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Emma Sarah Eshun (M Phil.)Kooperationspartnerin in Winneba/Ghana