Termine des NEC

Webinar-Reihe: Boden als öffentliche Infrastruktur

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Boden ist eine zentrale Grundlage unseres Lebens und Wirtschaftens – aber er ist endlich. Trotzdem wird er in vielen Debatten über die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft kaum beachtet. Zugleich nehmen Konflikte um Bezahlbarkeit sowie konkurrierende Nutzungen zu – etwa zwischen Wohnen, Energiewende, Landwirtschaft und Naturschutz. Dabei gilt Boden oft nur als Standortfaktor oder Nebensache, statt als lebenswichtige Ressource, die wir auch für kommende Generationen erhalten sollten.

Mit der Online-Vortragsreihe wollen wir den Blick weiten: Wie können wir die Nutzung von Boden gerecht und nachhaltig gestalten? Welche Möglichkeiten gibt es, seine Nutzung stärker am Gemeinwohl auszurichten – zum Beispiel durch kommunale Bodenpolitik, innovative Eigentumsformen oder neue Partnerschaften zwischen Kommunen und Zivilgesellschaft?

Besonders beim Thema Wohnen zeigt sich, wie eng soziale und ökologische Fragen zusammenhängen. Die Vorträge beleuchten aktuelle Forschungsfelder und geben konkrete Impulse – etwa zu Boden als Gemeingutinnovative Modelle nachhaltiger BodenpolitikWege hin zu einer Flächenkreislaufwirtschaft und suffizienzorientierter Stadtentwicklung.

Jeweils donnerstags, von 13:00 - 15:00 Uhr

➥ Bitte hier anmelden.

Die Teilnahme ist kostenlos.

16.10.

Impuls #1: Bodenrenten und nachhaltiges Wohnen

Stefan Horn ist ökologischer Ökonom und Doktorand am Institute for Innovation and Public Purpose (IIPP) des University College London (UCL). Er forscht zu Wohnraumnutzung, Bodenrenten und Eigentumsmodellen und untersucht dabei insbesondere, wie alternative Eigentums- und Bewirtschaftungsmodelle von Boden und Infrastruktur eine nachhaltige Wirtschaft unterstützen können.

Impuls #2: Mit Commons-Public-Partnership zur Demokratisierung von Bodenbeziehungen

Katja Schubel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Professur für Öffentliches Recht und Wirtschaftsvölkerrecht der Universität Würzburg. In ihrer Promotion untersucht sie „Commons-Public-Partnerships” (CPP) als rechtlichen Ansatz für die sozialökologische Transformation der Stadt sowie die Demokratisierungsforderungen der „Recht-auf-Stadt”-Bewegung im Hinblick auf gemeinwohlorientierte Postwachstumsverhältnisse. 

Von 2023 bis 2024 koordinierte sie das Forschungsprogramm „Reclaiming Common Wealth” von Prof. Feichtner am The New Institute in Hamburg. Sie ist Mitherausgeberin des kürzlich veröffentlichten Sammelbandes „Stadt–Land–Boden”.

06.11.

Impuls #3: Stolpersteine und Trittsteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Bodenpolitik in Österreich

Gerlind Weber studierte Soziologie, Raumplanung und Rechtswissenschaften in Wien. Sie startete ihre wissenschaftliche Laufbahn 1976 an der Technischen Universität Wien. 1991 wurde sie als Universitätsprofessorin für Raumplanung und Raumforschung an die Universität für Bodenkultur Wien berufen, wo sie bis 2012 das Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung leitete. Im Ruhestand setzt sie als Selbstständige ihre Arbeit als Lehrende und Forschende zu nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume sowie Bodenpolitik fort.

Impuls #4: Die Bodenfrage in zivilgesellschaftliche Hände nehmen. Das Potential der Community Land Trusts

Sabine Horlitz ist Architektin und Stadtforscherin. Sie hat über den US-amerikanischen Sozialwohnungskomplex Pruitt-Igoe promoviert und forscht u.a. zu Modellen kollektiven Eigentums. Sie ist Mitbegründerin der vom Community Land Trust Modell inspirierten Berliner Stadtbodenstiftung und Mitglied des Stiftungsvorstands. Zusammen mit Oliver Clemens gründete sie das Architekturbüro Studio CHplus, das ausschließlich für nicht gewinnorientierte Auftraggeber, für Mieterprojekte und gemeinwohlorientierte Träger arbeitet.

13.11.

Impuls #5: Brachflächen-Dialog: Industrie- und Gewerbestandorte wiederbeleben - Flächeninanspruchnahme reduzieren

Sabine Rabl-Berger ist seit 2007 Expertin im Team Altlasten der Umweltbundesamt GmbH. Zu ihren Aufgaben gehören dabei die Konzeption und Überwachung von Untersuchungsprogrammen und die Durchführung von Risikobewertungen für kontaminierte Standorte.
Darüber hinaus ist sie an nationalen und internationalen Projekten im quantitativen Bodenschutz und Flächenrecycling beteiligt. So hat sie u.a. den “Brachflächen-Dialog” von Beginn an mitkonzipiert und ist als Teil des Sekretariats weiter in der Planung und Durchführung der Aktivitäten in dieser Initiative tätig. 

Impuls #6: Null und Netto Null – Flächenrecycling und Suffizienz in Stadt und Quartier

Prof. Dr. Verena Brehm ist Städtebauarchitektin. Ihr Thema in Lehre, Forschung und Praxis ist die Suffizienz orientierte und zirkulär organisierte Quartiersentwicklung. Sie ist Professorin am Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Universität Kassel und Gründungspartnerin von CITYFÖRSTER architecture + urbanism in Hannover.

27.11.

Impuls #7: Weniger ist mehr: Suffizienz als Hebel transformativer Städte?

Astrid Krisch studierte Raumplanung an der TU Wien und ist Mitbegründerin des Kompetenzzentrums für Alltagsökonomie. Sie ist derzeit Postdoctoral Research Fellow am Global Centre on Healthcare and Urbanisation der Universität Oxford. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeitstransformation, insbesondere auf Konzepten der experimentellen Governance, Gerechtigkeit und sozialen Innovation.

Impuls #8: Wie kann man Planung und Verwaltung fit für Suffizienzwissen machen?

Dr. Felicitas Sommer (Technische Universität München), Rechtsanthropologin. Forscht zu Intransparenz von Landeigentum, zur Fairness von Sustainable Finance und sektorübergreifenden Nachhaltigkeitsindikatoren.

Veranstaltet durch 

Economists for FutureForschungsbereich Finanzwissenschaft & Infrastrukturpolitik (IFIP), TU WienKompetenzzentrum AlltagsökonomieNorbert Elias Center for Transformation Design & Research (NEC), Europa-Universität Flensburg