Seminarbibliothek Alte Geschichte
Das Fach Alte Geschichte existiert an der Europa-Universität Flensburg seit Oktober 2016. Zwar wurden vom Land Schleswig-Holstein Mittel bereitgestellt, um einen kleinen Grundstock an Büchern für die Zentrale Hochschulbibliothek anschaffen zu können, viele wichtige Standardwerke des Faches sind allerdings längst vergriffen oder schlicht nicht bezahlbar.
Die nun erfolgte Einrichtung einer kleinen Seminarbibliothek mit einem Bestand von rund 2500 Büchern ist dem Umstand zu verdanken, dass Prof. Dr. Hartmut Wolff (6.11.1941-4.2.2012), ehemals Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Passau, seine Bibliothek der Universitätsbibliothek Osnabrück vermacht hat. Dort sah man sich außer Stande, diejenigen Bücher in den eigenen Bestand aufzunehmen, die bereits vorhanden waren. Diese Dubletten stehen nun der Lehre und Forschung an der Europa-Universität Flensburg zur Verfügung. Über die hier downloadbare PDF-Datei können Sie den Bestand prüfen/durchsuchen. Eine Benutzung/Ausleihe der Bücher ist in Absprache mit den Lehrenden des Faches Alte Geschichte möglich.
Prof. Dr. Hartmut Wolff (6.11.1941-4.2.2012)
Hartmut Wolff war von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte an der Universität Passau. Geboren wurde er in Oldenburg, wo er auch zur Schule ging und 1961 das Abitur ablegte. Nach seinem Wehrdienst 1961-1963 nahm Hartmut Wolff in Erlangen-Nürnberg das Studium der Geschichte, Klassischen Philologie und Archäologie auf. Weitere Studienorte waren Freiburg und Köln. An letztgenanntem Ort wurde er 1972 bei Friedrich Vittinghoff mit der Arbeit "Die Constitutio Antoniniana und Papyrus Gissensis 40 I" promoviert. Der gleichen Thematik, allerdings mit umfassenderer Perspektive, war auch Wolffs Habilitationsschrift "Civitas Romana. Die römische Bürgerrechtspolitik vom Bundesgenossenkrieg bis zur Constitutio Antoniniana" gewidmet, mit welcher ihm 1977 die Venia Legendi für das Fach Alte Geschichte in Köln verliehen wurde. 1980 folgte er einem Ruf an die Universität Passau, wo er bis zu seiner Emeritierung 2007 als Althistoriker tätig war. Zu den Forschungsschwerpunkten Hartmut Wolffs zählten die Verwaltungs- und Sozialgeschichte der römischen Kaiserzeit und die Geschichte des antiken Christentums. Insbesondere auf dem Gebiet der lateinischen Epigraphik, aber auch im Umgang mit allen anderen Quellengattungen galt Hartmut Wolff als äußerst bewandert.
Siehe für weitere Details zu Leben und Wirken von Hartmut Wolff: Oliver Stoll, Nachruf Hartmut Wolff (6.11.1941-4.2.2012), Passauer Jahrbuch 54, 2012, 237-241.