SSI – Student Stress Investigation (deutsche Adaption)

In einer Kooperation mit Tiffany Westphal (School Can’t Australia) setzen wir das Instrument der Student Stress Investigation Cards (SSI) ein, um schulbezogene Stressoren aus Schüler*innenperspektive differenziert und systematisch zu erfassen.

Kurzübersicht

Stichworte
SSI, Stressoren
Laufzeit
01.02.25 - laufend

Beschreibung

SSI – Student Stress Investigation (deutsche Adaption)

Was passiert, wenn Kinder und Jugendliche nicht in die Schule können oder wollen? Oft steckt Stress dahinter – ein subjektives Erleben, das das Wohlbefinden junger Menschen stark beeinträchtigen kann. Schulisches Wohlbefinden wiederum ist eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und soziale Teilhabe (Bilz, 2023). Stress zeigt sich bei Schüler*innen auf unterschiedliche Weise: durch Kopf- und Bauchschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, Rückzug, Angst, Leistungsabfall und/oder Verhaltensprobleme. Solche Stressreaktionen können die Bewältigung des schulischen Alltags kurzfristig oder dauerhaft erschweren. Wenn Stress nicht frühzeitig erkannt wird, können Schulbesuchsprobleme entstehen und sich in umfassenden Schulversäumnissen verfestigen. 

Daher ist es bedeutsam, Stressoren frühzeitig zu identifizieren, Barrieren für den Schulbesuch zu verringern und das Wohlbefinden sowie das Zugehörigkeitsgefühl von Schüler*innen gezielt zu stärken. Dafür braucht es geeignete Instrumente. Im deutschsprachigen Raum gibt es bisher kaum Verfahren, um schulische Stressoren individuell zu erfassen und bedarfsgerechte Maßnahmen zur Förderung positiver Schul- und Lernerlebnisse zu entwickeln.

In einer Kooperation mit Tiffany Westphal (School Can’t Australia) setzen wir das Instrument der Student Stress Investigation Cards (SSI) (https://www.studentstressinvestigation.com.au/student-stress-investigation) ein, um schulbezogene Stressoren aus Schüler*innenperspektive differenziert und systematisch zu erfassen. 

Die SSI-Karten bestehen aus 96 Karten mit Beschreibungen typischer schulischer Situationen oder Herausforderungen in den Bereichen: sensorische Reize, schulische Aufgaben, Struktur, Beziehungen mit Gleichaltrigen oder Erwachsenen. Die Schüler*innen übernehmen die Rolle von „Stressdetektiven“. Sie wählen die Karten aus, die sie als belastend erleben, und bewerten diese anschließend. Das Verfahren ermöglicht ein vertieftes Verständnis individueller Stressbelastungen und gibt wertvolle Einblicke in Wünsche und Bedürfnisse von Schüler*innen zur Verbesserung des schulischen Umfelds. Durch den Einsatz der Karten lassen sich konkrete Maßnahmen zur Förderung von Schulbesuch und Prävention bei Lern-, emotionalen oder Verhaltensproblemen ableiten, etwa bei schulischen Übergängen oder erhöhten Risikolagen.

Das Projekt verfolgt zwei Teilziele:

  • Adaption und Weiterentwicklung der SSI-Karten für den deutschsprachigen Kontext
  • Erhebung der Perspektiven von Schüler*innen aus verschiedenen Altersgruppen und Schulformen auf schulbezogene Stressoren

Die deutschsprachige Version 1.0 der SSI-Karten (© Copyright 2024 Tiffany Westphal) wurde bereits in einer Pilotstudie an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung erprobt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird derzeit eine überarbeitete Version entwickelt, die im nächsten Schritt partizipativ in unterschiedlichen Schulsettings in Schleswig-Holstein eingesetzt werden soll.

Verantwortlich

Projektmitarbeitende

Partnerinnen und Partner