Beitrag: Vergesellschaftung und Suffizienzpolitik

Sechs Thesen zur Vergesellschaftung von Unternehmen und Suffizienzpolitik

Vergesellschaftung von Unternehmen und Suffizienzpolitik sind zwei Ansätze für eine sozial-ökologische Transformation, die in den letzten Jahren (wieder) an Aufmerksamkeit gewonnen haben. Bislang werden sie jedoch häufig getrennt voneinander betrachtet.

Auf der Vergesellschaftungskonferenz im Oktober 2022 in Berlin wurden verschiedene Strategien für eine demokratischere und sozial-ökologisch gerechte Wirtschaft diskutiert. Eine Demokratisierung der Wirtschaft würde bedeuten, dass es mehr gesellschaftlichen Einfluss darauf gibt, wie, was und wie viel produziert wird. Viele Teilnehmende hoffen, dass so einerseits die Macht großer Unternehmen und Wirtschaftsverbände abgebaut werden könnte und andererseits nicht mehr nur Gewinnerwartungen über die Produktion entscheiden würde. Angesichts der Vielzahl gegenwärtiger ökologischer Krisen stellt sich in diesem Zusammenhang vor allem die Frage: Würde mehr gesellschaftlicher Einfluss auch zu ökologischerem Unternehmenshandeln führen?

Neben den technischen Nachhaltigkeitsstrategien der Effizienz und Konsistenz fokussiert sich die Nachhaltigkeitsdebatte immer stärker auf die Strategie der Suffizienz. Denn mit technischer Effizienz und dem Ausbau der Erneuerbaren allein kann angesichts steigendem Ressourcen- und Energieverbrauchs die 1,5°C-Grenze nicht eingehalten werden. Vielmehr muss in den Ländern des Globalen Nordens das Niveau des Konsums und der Produktion gesenkt werden. Mit dem Blick auf die Produktionsverhältnisse stellt sich daher die Frage: Kann Suffizienzpolitik dazu beitragen, die Wirtschaft und Eigentumsverhältnisse demokratischer zu gestalten und die Macht umweltschädlicher Unternehmen abzubauen?

Jonas Lage (NEC, I.L.A.-Kollektiv), Lia Polotzek (BUND) und Benjamin Best (Wuppertal Institut) haben Thesen aufgestellt, mit denen eine Diskussion über Gemeinwohl und Gewinninteressen, Demokratisierung und Machtverhältnisse sowie die ökologisch notwendige Senkung und eine sozial gerechte Verteilung des Energie- und Ressourcenverbrauchs angeregt werden soll.

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