Einwohner*innen gestalten mit

Die Entwicklung eines lebendigen, urbanen Quartiers im Bereich Hafen-Ost stößt auf reges Interesse der Einwohner*innen Flensburgs


Die Entwicklung eines lebendigen, urbanen Quartiers im Bereich Hafen-Ost stößt auf reges Interesse der Einwohner*innen Flensburgs. Bei drei Veranstaltungen, die von der Verwaltung der Stadt Flensburg, der Flensburger Gesellschaft für Stadterneuerung IHR Sanierungsträger mbH und dem transdisziplinären Forschungsprojekt EHSS [24785]  im Januar 2020 organisiert wurden, beteiligten sich insgesamt etwa 500 Menschen. In unterschiedlichen Formaten, einem Stadtdialog, einem geführten Spaziergang durch das Sanierungsgebiet Hafen Ost und einer Beteiligungswerkstatt in der Bürgerhalle des Rathauses entwickelten und diskutierten Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Expertinnen und Experten und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung eine Vielzahl konkreter Ideen für Wohnen, Gewerbe, Freiräume und Mobilität.

Nach dem Beteiligungsverfahren, das bereits im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen für das Gebiet stattgefunden hatte, sind damit die nächsten Schritte für die Entwicklung des Gebiets eingeleitet. Nun sollen die städtebaulichen Ziele und die geplanten Nutzungen stärker konkretisiert werden. Eine Besonderheit war dabei das Thema der Nachhaltigkeit, das in dem gesamten Prozess mitgedacht werden sollte. "Wie wollen wir zukünftig leben?" lautete die Frage, die alle Veranstaltungen miteinander verband. Neben den bereits weit verbreiteten technischen Lösungen für die Einsparung von Energie und Ressourcen sollten bei der Planung  und Entwicklung des Gebiets gerade auch Maßnahmen der Suffizienz  einbezogen werden,  d.h. Rahmenbedingungen, die ressourcenschonende Lebensstile leichter und normaler werden lassen. Dieser Ansatz ist ein Novum in der Stadtentwicklung nicht nur in Flensburg und weist weit in die Zukunft.

Viele Einwohner*innen standen diesen Ideen aufgeschlossen gegenüber. Im Stadtdialog gab es nicht nur großes Interesse für die Entwicklung des Gebietes Hafen-Ost, sondern auch eine große Offenheit für die Fragen der Nachhaltigkeit und der Suffizienz. Dies schlug sich bei der Safari und in der Beteiligungswerkstatt in einer Vielzahl von Vorschlägen und Ideen für die Entwicklung des Gebietes nieder. Frage- und Antwort-Stationen, eine Ideenschmiede, eine Talentschau für besondere öffentliche Räume in dem Gebiet  und die Skizzierung von Hafen-Charakteren boten dazu vielfältige Möglichkeiten. Begeisterten Zuspruch erhielt ein großes Modell des Gebiets Hafen-Ost, an dem die Einwohner*innen  ihr künftiges Quartier selbst gestalteten. So entstanden zum Beispiel Vorschläge für gemeinschaftliches Wohnen, für die Nutzung der Kaikante, des Wassers und der Harniskai-Spitze, und für ein autoarmes Quartier.

Erkennbar war dabei der Wunsch der Einwohner*innen, das Gebiet so zu entwickeln, dass es für alle Bevölkerungsschichten und eine Vielzahl von Wohnformen und Nutzungsmöglichkeiten offen ist. Deutlich wurde auch die Erwartung, die Rahmenbedingungen für das Gebiet in dem folgenden Prozess auch weiter mit gestalten zu können.

Die Vorschläge, Ideen und Wünsche der Einwohner*innen sowie die Ergebnisse eines fachlichen Dialogs der städtischen Verwaltung und des Sanierungsträgers mit Expert*innen werden nun, begleitet durch das Team des Forschungsprojekts EHSS, ausgewertet. Sie bilden die Grundlage für den nächsten Schritt in dem Gebiet, den städtebaulichen Wettbewerb, der in der zweiten Hälfte dieses Jahres stattfinden wird.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen finden sich hier:

Presseberichte zu den Veranstaltungen im Hafen-Ost finden Sie hier: