Zertifikatsprogramm "ReflActive Teaching"

Ziele

Wer ist angesprochen?

Alle Personen, die an der Europa-Universität Flensburg im Rahmen der Lehre beschäftigt sind, laden wir herzlich ein, sich innerhalb der verschiedenen Formate mit Fragen zu ihrer Lehre auseinanderzusetzen und die eigene Lehrkompetenz weiterzuentwickeln.

Welchen Anspruch haben wir an das Programm?

Die hochschuldidaktische Weiterbildung an der Europa-Universität Flensburg orientiert sich an den Interessen und Bedürfnissen der Wissenschaftler*innen und an den spezifischen und konkreten Herausforderungen in Lehre und Studium. Die hochschuldidaktische Weiterbildung bietet Austauschmöglichkeiten und regt zur Vernetzung an. 

Kennzeichen des Programms sind:

Unsere Ziele

Unsere Ziele 
Praxisbezug

- Praxisnahe Workshops mit konkretem Anwendungsbezug in der eigenen Lehre

- Verwendung aktueller Fallbeispiele aus der Hochschullehre

Zielgruppenorientierung

- Inklusives Programm für alle Erfahrungsstufen

- Fächerübergreifende Relevanz

- Entwicklung und Reflexion der persönlichen Lehrhaltung 

- Kollegiales Lehren und Lernen

- Fokus auf aktives und selbstverantwortliches Lernen (Konstruktion von Wissen, "Shift from Teaching to Learning")

Sachorientierung

- grundlegendes hochschuldidaktisches Wissen, Lehrkonzepte entwickeln, Lehre gestalten und reflektieren

- Innovieren von Lehre und Lernendenorientierung fördern 

- Qualität in der Lehre an der Universität mit voranbringen

- digitale Entwicklungen (KI-Werkzeuge, Digitalisierung der Lehre, Datenschutz …) berücksichtigen und thematisieren

Zertifizierung

- Berufliche Anerkennung durch das ReflActive Teaching - Zertifikat

- generell nützlich bei weiteren Karriereschritten und in Berufungsverfahren

- Allgemein anerkannt durch Hochschulen

Aufbau

Programmaufbau

Zertifikatsprogramm “ReflActive Teaching”180 AE (Arbeitseinheiten à 45 Minuten) in 2-4 Semestern
Basismodul - 60 AE

Blockveranstaltung zum Ende der Vorlesungszeit: Gestaltung und Durchführung der Lehrveranstaltungen des kommenden Semesters

Unterstützung durch Hochschuldidaktik und Peers, angepasst auf den spezifischen Bedarf (beispielsweise Anpassen einer bestehenden Veranstaltung oder Entwurf eines neuen Veranstaltungsformats)

→ Individuell abgesprochene Hospitation zu Beginn des nächsten Semesters, bestehend aus Konsultation und Auswertung

2 Workshops nach Interesse

Vertiefungsmodul - 60 AE

→ Wahl der eigenen Schwerpunkte aus dem ausgewiesenen Programm

Min. 20 AE aus dem Themenbereich “Methoden und Medien”

Max. 2 Veranstaltungen pro Themenbereich können angerechnet werden

Transfermodul - 60 AE

Reflexion des Lernzuwachses während der vorigen Module

→ Entweder Hospitation einschließlich Konsultation und Auswertung oder Präsentation eines Lehrkonzepts

Abschließendes Kolloquium 

Hinweise zu Ablauf und Anerkennung

Wir laden alle Personen, die an der Europa-Universität Flensburg im Rahmen der Lehre beschäftigt sind, herzlich ein, sich im Rahmen dieses Programms mit Fragen zu ihrer Lehre auseinanderzusetzen und die eigene Lehrkompetenz weiterzuentwickeln.

Die Anerkennung einzelner Module ist möglich (beispielsweise nur das Basismodul). Für den größtmöglichen Lernerfolg empfehlen wir Ihnen, die Veranstaltungen aufbauend zu besuchen und somit von der systematischen persönlichen sowie kollegialen Reflexion zu profitieren. 

Bereits absolvierte Workshops (sowohl in unserer Abteilung für Hochschuldidaktik als auch extern) können nach Absprache mit Kathrin Rheinländer auf das Zertifikat angerechnet werden.

Organisation, Inhalte und Formate des Zertifikatsprogramms werden mit eigens konzipierten Evaluationen entsprechend den Bedarfen und Anregungen der Teilnehmenden und Referierenden stets weiterentwickelt.

Die Veranstaltungen finden teilweise in Präsenz im Raum RIG 401 und teilweise im digitalen Rahmen (online) statt. Für Präsenzveranstaltungen gilt: Um die ausgeschriebenen AE in vollem Umfang zu erhalten, müssen mindestens 80 % der Veranstaltung absolviert werden.

Themenbereiche

Inhalte und Themen

Unsere Aufgabenbereiche bilden die Grundlage der inhaltlichen Themenbereiche des Zertifikatsprogramms und orientieren sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik.

Der Tätigkeitsbereich einer Person mit Lehrauftrag ist vielfältig: Der eigene präferierte Lehrstil sowie breit gefächerte Vorerfahrungen der Studierenden bringen viel Potenzial jedoch auch Herausforderungen mit sich. Dieser Themenbereich widmet sich in Form von Impulsvorträgen und kolloquial angelegten Formaten folglich der Frage – Was kennzeichnet gute Hochschullehre? 

Verschiedene Lernmodelle und Großmethoden werden zusammen erschlossen. Hierbei decken wir ein facettenreiches Spektrum an Feldern ab – Neben der Hochschuldidaktik und der Erwachsenenbildung werden ebenfalls neurowissenschaftliche Themen, rechtliche Aspekte und internationale Bildungssysteme bearbeitet. In einem weiteren Schritt kann so die eigene Lehre reflektiert und weiterentwickelt werden.

Konkrete Beispiele für erworbene Kompetenzen und Kenntnisse in diesem Feld:

  • Eigene Lehr- und Prüfungsziele mit den Lernzielen der Studierenden vereinen und sinnvoll Prüfungen entwerfen durch das Vorgehen nach Constructive Alignment
  • „Träges Wissen“ aktivieren und Inhalte im Handlungskontext vermitteln
  • Die eigene Lehre in den Universitätskontext und die Forschung einbinden
  • Rahmenbedingungen und Herausforderungen der universitären Lehre kennen und innerhalb dieser Lehr-/Lernprozesse gestalten
  • Disziplinspezifische Lernkulturen, Selbstverständnis in Ihrer Tätigkeit, aktuelle Lerntheorien und didaktische Lehrkonzepte als Fundamente für die eigene Lehre nutzen
  • Studentische Lernmotivation fördern und aufrechterhalten
  • Ihre eigene Persönlichkeit und Ressourcen nutzen, um den persönlichen Lehrstil zu finden und zu stärken

Aufbauend auf den Lerntheorien und der Reflexion aus dem Bereich „Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung“ widmen wir uns in diesem Themencluster der konkreten Methodik und Durchführung von Lehrveranstaltungen in der Praxis. Von verschiedenen Ansätzen, bestehende Formate durch angemessene Mediennutzung aufzuwerten, über Vortrags- und Präsentationsmethoden wie Stimmbildung und Körpersprache bis zu innovativen Lehrveranstaltungsformaten wie Escape Rooms oder Lernportfolios – dieser Bereich heißt Experimentierfreudigkeit, Risikobereitschaft und Freude daran, das eigene Methodenrepertoire zu erweitern herzlich willkommen.

Konkrete Beispiele für erworbene Kompetenzen und Kenntnisse in diesem Feld:

  • Lehrinhalte effizient visualisieren durch übersichtliche Präsentationen und sinnvolle Mediennutzung
  • Lerntechniken (Mindmaps, Portfolios, Aufgabenstellungen…) kennen und die eigene Lehre diversifizieren
  • Ein breites Methodenrepertoire von Moderationsmethoden, Gruppenmethoden, Einzelmethoden und Methoden in Großgruppen (Hörsaal) sowie Seminaren aneignen und nutzen, um individuelle Lernprozesse und Schlüsselkompetenzen der Studierenden zu aktivieren und zu fördern
  • Lehrveranstaltungen kompetenz- und erfahrungsorientiert gestalten
  • Konkrete Lernziele formulieren und Lehrveranstaltungen und -prozesse strukturiert (horizontal, vertikal und inhaltlich) planen
  • Studierende methodengeleitet zu kritischem Denken anregen

Lehrende und Studierende an unserer Universität sind vielfältig: (Nicht-)lineare Lebens- und Karrierewege, körperliche und psychische Gegebenheiten, Sorgeverantwortung sowie die Internationalisierung der Hochschule eröffnen ein weites Feld an Perspektiven und somit auch Herausforderungen und Chancen. In diesem Themenfeld widmen wir uns genau dieser Heterogenität und der Auseinandersetzung mit der Selbst- und Fremdwahrnehmung.

Konkrete Beispiele für erworbene Kompetenzen und Kenntnisse in diesem Feld:

  • Verschiedene Dimensionen der Heterogenität sowie ihre intersektionelle Verwobenheit (Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, soziale Ressourcen, Sorgeverantwortung, …) kennen und in Bezug auf die eigene Lehre Potenziale sowie Herausforderungen wahrnehmen
  • Machtdynamiken erkennen und reflektieren
  • Diskriminierung thematisieren und verhindern lernen
  • Vielfalt in Lernzugängen und -strategien bewusst wahrnehmen und das eigene Lehrmaterial diversifizieren
  • Eigenheiten und Barrierefreiheit des Hochschulsystems sowie der eigenen Lehre reflektieren
  • Lehrmaterialien und -medien reflektieren, Perspektivenvielfalt in Lehrveranstaltungen fördern
  • Interdisziplinären kollegialen Austausch und empathischen Umgang miteinander sowie gemeinsame Reflexion fördern

Lehrende und Studierende stehen in einem konstanten Austausch von Feedback untereinander – systematisches Erfassen von fachlichen und allgemein relevanten Einschätzungen und Kompetenzen ist unabdingbar für die eigene Reflexion und Weiterentwicklung der Lehrformate. In diesem Themenbereich widmen wir uns verschiedenen Verfahren der Prüfung und Evaluation: schriftlich, mündlich oder elektronisch; strukturiert oder teilstrukturiert; auf gesamte Gruppen oder Teilgruppen im Fokus bezogen – Eine Vielfalt an Verfahren und Methoden werden gemeinsam in diesen Veranstaltungen erarbeitet.

Konkrete Beispiele für erworbene Kompetenzen und Kenntnisse in diesem Feld:

  • Verschiedene Prüfungsarten kennen und nach dem Constructive Alignment den formulierten Lernzielen anpassen
  • Kollegiale und studentische Evaluationsmethoden zielorientiert anwenden
  • Funktionen und Gütekriterien von Prüfungen kennen und in die eigenen Formate einbinden
  • Transparente und formal angemessene Prüfungsfragen konzipieren
  • Lernen durch Feedback (z.B. durch Projektarbeiten, Praktika, Rollenspiele) fördern und konstruktiv mit Studierenden kommunizieren
  • Prüfungen objektiv und fair bewerten, persönliche Faktoren für mögliche Verzerrungen kennen und reflektieren

Unser neuer Themenbereich für Mediendidaktik, KI-Systeme und Innovation beschäftigt sich mit Themen der fortschreitenden Digitalisierung der Hochschulen. In Workshops des Kompetenzzentrums Studium und Lehre – etwa in Kooperation mit FabricaDigitalis und dem i2L – oder im Rahmen der Modulreihe TeachHybrid (biat) sowie durch Angebote der Hochschule Flensburg und weiterer Hochschulen in Schleswig-Holstein erwerben Sie praxisnahes Wissen im Umgang mit modernen digitalen Tools. Gleichzeitig erarbeiten Sie sich den praktischen Umgang mit modernen Tools sowie innovative Konzepte, Ihre Lehre zu gestalten.

  • Lehrmaterialien digital zur Verfügung stellen und Selbstlernphasen nach dem Inverted Classroom-Prinzip fördern und begleiten
  • Digitale Lehr- und Evaluationsmethoden kennenlernen und bewusst einsetzen
  • Neue KI-Tools sinnvoll einsetzen und ethisch reflektieren
  • Hybride sowie digitale Lehrformate (z.B. Gamification, Blended Learning, Selbstlernkurse) technisch umsetzen sowie barrierefrei und aktivierend gestalten
  • Digitale Werkzeuge zur Materialerstellung, Kommunikation, Kollaboration und Veranstaltungsgestaltung kennen und auf die eigenen Lernziele anpassen
  • Digitale Kompetenz und kreative Mediennutzung durch innovative Lehre aktiv fördern
  • Persönliche Daten und Privatsphäre schützen
  • Rechtsgrundlage für die Erstellung von Lehrmaterialien und deren Verwendung in Veranstaltungen kennen und als Handlungsrahmen nutzen

Aufgaben einer Lehrperson beschränken sich nicht nur auf die Durchführung der Lehrveranstaltungen – Die Lehrtätigkeit bringt Verantwortung mit sich und erfordert hohe soziale Kompetenz. In diesem Bereich werden Themen des fachlichen und persönlichen Miteinanders, beispielsweise Beratungssituationen, Führungskompetenzen, Konfliktlösung sowie Begleitung von Studierenden und Tutor*innen gemeinsam reflektiert und erschlossen. 

Konkrete Beispiele für erworbene Kompetenzen und Kenntnisse in diesem Feld:

  • Lernwiderstände und Irritation erkennen, thematisieren und strukturell auflösen
  • Studierende individuell und kompetenzorientiert beraten und begleiten
  • Ihre Führungsrolle in der Hochschullehre erkennen und zugehörige Kompetenzen sowie eventuell entstehende Machtgefüge reflektieren
  • Empathisch, lösungsorientiert und konstruktiv kommunizieren und anleiten
  • Mit inneren und äußeren Anforderungen umgehen, Stress bewältigen und auch in Konfliktsituationen adäquat handeln
  • Sicher und zielgruppengerecht auftreten, sich der eigenen Kommunikation bewusst werden und auch komplexe Inhalte fachlich und didaktisch angemessen vermitteln
  • Ihr Methodenrepertoire bezüglich effektiver Beratung und Begleitung erweitern und anwenden
  • Die eigene Rolle in der Lehre und als Leitung kritisch reflektieren und andere Perspektiven in Betracht ziehen 

Organisation, Anmeldung und Angebote

Verbindliche Anmeldung, Teilnahme und Kosten

Die Europa-Universität Flensburg ermöglicht allen Lehrenden nach einer verbindlichen Anmeldung die kostenlose Teilnahme an den hochschuldidaktischen Veranstaltungen sowie dem Zertifikatsprogramm ReflActive Teaching. Sie erhalten nach gelungener Online-Anmeldung eine automatische Anmeldebestätigung.

Erfahrungen mit Programmen an vielen Hochschulen machen die folgenden Abschnitte notwendig, um Ihnen ein inhaltlich und methodisch hochwertiges Programm bieten zu können.

  •  Es wird um eine verbindliche Anmeldung 7 Tage vor Workshopbeginn gebeten.
  • Haben sich mehr Personen als die maximale Teilnehmendenzahl angemeldet, wird in der Reihenfolge der Anmeldungen eine Warteliste erstellt. Wird ein Platz frei, werden wir die Wartenden in dieser Reihenfolge informieren. Die Person, die als Erstes zusagt, erhält den Platz. Bei zu geringer Anmeldezahl für ein ertragreiches Format wird die Veranstaltung abgesagt. 

Kontakt

Mit Ihren Fragen und zur Anmeldung zum Zertifikatsprogramm sowie zu Anliegen und Fragen rund um Ihre Lehre wenden Sie sich gern in der Hochschuldidaktischen Sprechstunde an Kathrin Rheinländer.

Die Anmeldung für die einzelnen Workshops findet online statt. Sie erhalten nach Anmeldung eine automatische Anmeldebestätigung