Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)
„Wissenschaft ist international“
Flensburg, 27.2.2022. Die Präsidenten von Hochschule und Europa-Universität Flensburg haben bei einer heutigen Friedenskundgebung zu Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. Eingeladen hatte die überparteiliche Europa-Union Flensburg anlässlich des Krieges in der Ukraine.
"Die Suche nach der Wahrheit ist Zweck und Sinn allen Forschens an einer Universität", erklärte Prof. Dr. Werner Reinhart als Präsident der Europa-Universität Flensburg und fuhr fort: "Die Wahrheit ist auch das erste Opfer eines Krieges. Deshalb Klartext: Putin führt einen Angriffskrieg. Es ist ein Angriff auf die Grundwerte der EU und damit auch ein Angriff auf die Grundwerte der Europa-Universität. Ein Angriff auf Demokratie, Meinungsfreiheit, Selbstbestimmungsrecht, auf den Erhalt von Rechtstaatlichkeit und Frieden. Es ist ein Angriff auf die Grundwerte der Menschheit seit 1945 – auf die Werte der UN-Charta, es ist eine Missachtung des allgemeinen Gewaltverbots und ein Bruch mit dem Verbot von Angriffskriegen. Es ist ein Zivilisationsbruch."
Den demokratischen Traum von Frieden, Freiheit und Rechtstaatlichkeit könne kein Putin, kein Diktator, kein Despot beschädigen oder gar zerstören, sagte Reinhart und rief zu Wärme und Herzlichkeit gegenüber Geflüchteten angesichts der politischen Kälte auf. Die EUF werde ihre Netzwerke nutzen, um bedrohten Wissenschaftler*innen Asyl zu bieten und sich aktiv bemühen, Studierenden aus der Ukraine Unterstützung anzubieten.
Auch der Präsident der Hochschule Flensburg, Dr. Christoph Jansen, betonte die Wahrheitssuche der Wissenschaft. "Das Wesen von Wissenschaft ist die Suche nach Erkenntnis und schlussendlich Wahrheit. Nationale Territorien waren bei wissenschaftlichen Diskursen und Erkenntnisgewinn nie inhaltlich relevant: Es gibt keine deutsche Wissenschaft, auch keine ukrainische oder russische Wissenschaft. Naturgesetze sind universal. Und Wissenschaft ist international."
Hochschulen, so Jansen weiter, nähmen ihre Rolle und Verantwortung für Gesellschaften und eine demokratische Gesellschaftsgestaltung aktiv wahr: durch internationale Zusammenarbeit in Lehre, Forschung & Transfer sowie durch Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden. Er sprach den bedrohten Menschen in der Ukraine volle Solidarität aus. "Wir werden als Hochschulleitung den Menschen aus der Ukraine unsere Unterstützung anbieten und haben an Mitarbeitende und Studierende appelliert, den von dieser Aggression betroffenen Menschen solidarisch zur Seite zu stehen und ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten Schutz und Perspektiven zu bieten."
Bei der Kundgebung sprachen unter anderem auch Oberbürgermeisterin Simone Lange, Stadtpräsident Hannes Fuhrig, der EU-Parlamentarier Rasmus Andresen, Stadtpfarrer Johannes Ahrens sowie Vertreter*innen verschiedener Parteien. Nach Schätzungen nahmen insgesamt etwa 2000 Menschen an der Kundgebung teil.