Bild einer Frau, die sich Notizen macht
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Triple A in Sustainbility

Feierlicher Start des Interreg-Projekts GerDa in Sønderborg

Rund 75 Vertreter*innen von sechs Berufsschulen aus Deutschland und Dänemark sowie der Europa-Universität Flensburg und der Fredericia Maskinmesterskole  trafen sich am Mittwoch, den 14. Juni, im dänischen Sønderborg zur feierlichen Eröffnung des Interreg-Projekts "GerDa". Das neue Projekt setzt den Fokus auf Nachhaltigkeit. Ziel ist es, eine nachhaltige Denkweise bei Schulen, Schülerinnen und Schülern, Studierenden, regionalen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern in der Grenzregion zu entwickeln und zu stärken. Längerfristig will GerDa damit dem Fachkräftemangel im grünen Sektor auf beiden Seiten der Grenze entgegenwirken.

Planetare Grenzen und Kritik des eigenen Lebensstils

Die Auftaktkonferenz begann mit einer Begrüßun durch Direktor Finn Karlsen vom EUC Syd. "Die Zusammenarbeit soll ein besseres Verständnis für die Arbeitsmethoden und kulturellen Unterschiede des jeweils anderen Landes schaffen", betonte er.

Michael Jørgen Hamann, Direktor von Sønderborg Vækstråd, bestätigte in seinem Vortrag den Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften im grünen Sektor, den die Kommune Sønderborg und ihre Unternehmen besonders dringend benötigen.

Stephan Kleinschmidt, Dezernent für Projektkoordination, Dialog und Image in Flensburg lobte die GerDa-Kooperation unter anderem für den Brückenschlag zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Interessen. Das Projekt unterstütze auch die Entwicklung eines attraktiven und internationalen Ausbildungsmilieus, das dazu beitragen könne, Arbeitskräfte in der Grenzregion zu halten und anzuziehen. 

Michael Gülck vom SHIBB (Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung) in Kiel, ging näher auf die Definition der nachhaltigen Kompetenzen ein. Zu einer nachhaltigen Kompetenz gehört nach seinen Worten zum Beispiel auch, "den eigenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen."

Im letzten Vortrag der Konferenz sprach Xenia Duffy, CEO und Senior Advisor bei zeal in Aarhus, l über die planetarischen Grenzen der Erde und wie wir sie als einfaches Werkzeug in all unseren Handlungen nutzen können: "Eine nachhaltige Zukunft innerhalb der planetarischen Grenzen ... bedeutet Zusammenarbeit, Synergien zu schaffen und miteinander über Lösungen zu kommunizieren." Vertrauen wird dabei eine wichtige Rolle spielen, betonte sie. All das ist etwas, wozu auch GerDa einen wichtigen Beitrag leisten will.

Acht Projektpartner

Im GerDa-Projekt arbeiten folgende Partner zusammen: EUC Syd (Projektleitung), IBC International Business College, Fredericia Maskinmesterskole, Berufsbildungszentrum Schleswig, HLA – Die Flensburger Wirtschaftsschule, Hannah-Arendt-Schule, Eckener-Schule Flensburg und Europa-Universität Flensburg (EUF).

Für die EUF dabei: das biat

Projektpartner an der EUF ist Axel Grimm, Professor für die berufliche Fachrichtungen Elektro- und Informationstechnik am Berufbildungsinstitut Arbeit und Technik (biat).  "Unsere Aufgabe ist es, zu Beginn bei unseren Partnerschulen deren Potentiale und Ziele im Bereich auf Nachhaltigkeit zu erheben", erklärt er, "und anschließend die individuellen Prozesse der Schulentwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Eine nachhaltige und ressourcenschonende Denk- und Handlungsweise bei allen Beteiligten, einschließlich Leitungspersonen, Lehrkräften, Schulpersonal, Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Ausbildungsbetrieben, kann dadurch gefördert werden und dazu beitragen, die Grenzregion zu stärken

Um in Zukunft auch andere Berufsschulen zu einer nachhaltigen Strategieentwicklung zu inspirieren, soll dieser Prozess in einem Leitfaden zusammengefasst werden.

Entwicklung einer deutsch-dänischen Nachhaltigkeitdidaktik

Das biat plant und realisiert auch eine Weiterbildung von Berufsschullehrkräften auf Grundlage einer zu entwickelnden "Nachhaltigkeitsdidaktik". Sie soll in Zusammenarbeit mit einer dänischen Wissensinstitution entwickelt werden, um sowohl die dänische als auch die deutsche Unterrichtskultur und -didaktik zu berücksichtigen.

Das Projekt läuft vom 1. April 2023 bis zum 31. März 2026 und wird von Interreg mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert.