Bild einer Frau, die sich Notizen macht
Bild einer Frau, die sich Notizen macht

Europawahlen in Kriegszeiten

Auch die Europawoche 2024 stand im Zeichen der Kriege

Drei Tage lang beschäftigte sich die Europa-Universität im Rahmen der traditionellen Europawoche mit dem Thema Europa. In diesem Jahr standen die drei Tage unter dem Motto: "Europawahlen in Zeiten des Krieges".

Ein maßvoller Austausch

Prof. Dr. Ulrich Glassmann, Vizepräsident für Europa und Internationales, betonte bei der Eröffnung am Dienstag, 14. Mai 2024, dass dies bereits die zweite Europawoche sei, die sich mit Krieg beschäftige. "Ich denke, es ist klar, dass solche Herausforderungen auch mit der Frage verbunden sind, welche Rolle Universitäten in diesen Zeiten spielen wollen und können. Meine persönliche Antwort auf diese Frage war immer, dass wir die Verantwortung haben, einen zivilisierten Diskurs zu führen. Das bedeutet, dass es immer einen Raum geben muss, in dem ein maßvoller Austausch stattfinden kann." Die diesjährige Europawoche hat diesen Raum geschaffen.

Podiumsdisussion zum Nahen Osten

Eine besondere Form des Diskurses bot die Podiumsdiskussion "Krieg im Nahen Osten: Wie kann Europa zu Frieden und Versöhnung beitragen? Unter der Moderation von Vizepräsident Glassmann diskutierten die aus Jerusalem stammende Geschäftsführerin der "European Wasatia Graduate School for Peace and Conflict Resolution", Dr. Zeina Barakat, und der aus Gaza stammende Doktorand Nemer Shaheen über die aktuelle Situation im Nahen Osten. Das Interesse und die Anteilnahme waren groß. Für Jennifer Christin Hofmann, Studentin im Bachelorstudiengang "Europäische Kulturen und Gesellschaft", war wie jedes Jahr die Podiumsdiskussion ein besonderes Highlight. "Mit dem Konflikt zwischen Israel und Palästina war das diesjährige Thema besonders emotional aufgeladen. Trotzdem verlief die Diskussion sehr sachlich und unaufgeregt. Das ist eines der Dinge, die ich an der EUF zu schätzen gelernt habe: die Offenheit, mit der auch schwierige Themen angesprochen werden. Ich bin sehr froh, dass wir hier eine solche Debatte führen können. Das ist leider nicht überall der Fall, gerade wenn man in die USA oder auch nach Berlin schaut."

Im Fokus: Die bevorstehenden Europawahlen

Auch im Fokus: Die bevorstehenden Europawahlen. So gab es die Möglichkeit, sich mit Frank Schwalba-Hoth, einem ehemaligen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, oder einer EU-Übersetzerin auszutauschen und Plakate zum Wahlprozess oder mit Vorschlägen zur Reform der EU zu gestalten. Auch Demokratieförderung im Unterricht stand auf dem Programm. Künstlerisch setzte sich die Ausstellung "Borders & Contact Zones" mit dem Thema auseinander, die Abteilung Musik spielte in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung "songs about peace and making a better world."

Beitrag zur Demokratieförderung

Insgesamt waren die Vorträge, die Podiumsdiskussion, die Ausstellungen, das Friedensdinner und Infostände gut besucht. "Besonders schön war, dass der Fokus in einzelnen Beiträgen auf ‚Frieden‘ statt auf ‚Krieg‘ lag", sagt Dr. Isabella Tegethoff, die als Referentin für Europa und Internationales die Europawoche organisiert hat. "In der Podiumsdiskussion, beim White Dinner, in der musikalischen Mittagspause oder beim Gastvortrag von Prof. John Loughlin (University of Cambridge, UK), genauso wie in den verschiedenen Posterbeiträgen, den Voting Pins, der Lehrerfortbildung etc. habe ich den sehr sichtbaren Willen wahrgenommen, einen Beitrag zur Demokratieförderung zu leisten."

Eine großartige Initiative

Marta Wiktoria Gontarz, ebenfalls Studentin im B.A. "Europäische Kulturen und Gesellschaft", hält die Europawoche für eine "großartige Initiative. Sie informiert die Menschen über Europa, seine Geschichte, Politik und vieles mehr. An der EUF bringt sie Studierende zusammen, hilft ihnen, etwas über andere Kulturen und Politik zu lernen, und ermöglicht es jedem, etwas aus dem vielfältigen Programm zu finden, das ihm gefällt".