Termine der Germanistik

WORKSHOP: Textproduktion im Medienvergleich


OSL 448 (Lern- und Forschungswerkstatt)

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Verschiedene Studien zur Textproduktion haben gezeigt, dass ein angemessener Einsatz von (digitalen) Schreibtechnologien Schüler:innen beim Verfassen von Texten unterstützen kann. Insbesondere Lernende, die im Bereich der basalen Schreibprozesse (Motorik, Rechtschreibung) Schwierigkeiten haben, können durch mediale Unterstützung flüssiger schreiben, d.h. innerhalb einer bestimmten Zeit mehr Text produzieren, der weniger Fehler enthält und besser lesbar ist. Die durch den Medieneinsatz erzielte Entlastung ermöglicht es den Lernenden zum einen, sich stärker auf die eigentliche Arbeit an ihrem Text zu konzentrieren. Zum anderen entstehen aber auch Möglichkeiten und Ansatzpunkte für Sprachreflexion. Neuere Untersuchungen zur medienunterstützten Textproduktion dokumentieren zudem, dass Schüler:innen Schreibstrategien, die sie beim Verfassen von Texten am Computer erlernt haben, später auch auf ihr handschriftliches Schreiben übertragen können.

Der Workshop führt zunächst noch einmal kurz in das Thema Schreibflüssigkeit ein. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie flüssig Schüler:innen Texte in verschiedenen Medien produzieren können (z.B. Handschrift vs. Tastaturschreiben vs. Diktieren am Computer). Dabei erhalten die Teilnehmenden die Gelegenheit, verschiedene Verfahren der Diagnose und Förderung von Schreibflüssigkeit selbst zu erproben. In der zweiten Hälfte des Workshops wird dann der Fokus gewechselt und anhand ausgewählter Fallbeispiele herausgearbeitet, welche Chancen und Grenzen insbesondere das Diktieren mit Spracherkennung für sehr schreib- und textunerfahrene Schüler:innen hat. Das diktierende Schreiben mit Skriptor:in (d.h. mit menschlicher Unterstützung) wird in dieser Phase als Brücke zum eigenständigen Diktieren mit Spracherkennung einbezogen und ebenfalls an Fallbeispielen veranschaulicht.

Die im Workshop herangezogenen Beispiele stammen überwiegend aus den unteren Klassenstufen der Sekundarstufe. Das diktierende Schreiben mit Skriptor:in hat in der Grundschule bereits eine lange Tradition. Vor diesem Hintergrund ist der Workshop für Lehrpersonen der Primar- und Sekundarstufe geeignet. 

Barbara Geist ist Vertretungsprofessorin für Grammatik und Grammatikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen den Schriftspracherwerb, die Sprachdiagnostik und -förderung, Mehrsprachigkeitsdidaktik im Deutschunterricht sowie das Schreiben von Texten im inklusiven Deutschunterricht. Ein Fokus liegt derzeit auf der Bedeutung der Mündlichkeit für die Produktion eigener schriftlicher Texte.

Lisa Schüler ist Professorin für Sprachdidaktik des Deutschen an der Universität Bielefeld. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen den Erwerb und die Vermittlung sprachlicher und medialer Kompetenzen, die Aufgabenentwicklung (insbesondere auch im inklusiven Deutschunterricht) sowie das materialgestützte und wissenschaftspropädeutische Schreiben. Ein Fokus aktueller Forschungsprojekte liegt auf der Textproduktion und -rezeption unter besonderer Berücksichtigung digitaler Medien.

Homepage von Lisa Schüler:

https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/linguistik-literaturwissenschaft/personen/lisa-schueler/

Anmeldung für Studierende ab sofort möglich via E-Mail über: annika.vieregge@uni-flensburg.de

Veranstaltungsort

Name
OSL 448 (Lern- und Forschungswerkstatt)
Adresse
Auf dem Campus 1
24943 Flensburg