Robert Bohn, Uwe Danker (Hg.): "Standgericht der inneren Front"

Das Sondergericht Altona - ab 1937 in Kiel - war für die Nationalsozialisten eines der wichtigsten Instrumente der Machtausübung. Anfangs diente es in erster Linie zur Ausschaltung politischer Gegner. Ab 1939 wurde es durch eine ständige Verschärfung der Rechtslage nicht nur zur brutalen Bekämpfung vornehmlich kriegsbedingter Kriminalität genutzt, sondern auch zur Sozialdisziplinierung der "Volksgenossen" und zur Abstrafung von Zwangs- und Fremdarbeitern sowie Kriegsgefangenen. Die an ihm tätigen Richter und Staatsanwälte zeigten sich dabei als "willfährige Vollstrecker" nationalsozialistischer Rechtsauffassung und Rechtspolitik.

In dem vorliegenden Sammelband, wird die Tätigkeit des Sondergerichts im "NS-Mustergau" Schleswig-Holstein dargestellt und an einzelnen Fallgruppen analysiert.