News der Fakultät I

PROKOM 4.0 auf "Europa-Kurs" - Positionsbestimmung in Brüssel

Jonas Gebhardt nahm am 26. Januar 2017 an der Konferenz "High-Tech and Leadership Skills for Europe" (http://www.leadership2017.eu/) der Europäischen Kommission in Brüssel teil. 

Die Einladung erfolgte im Zuge des fortwährenden internationalen Forschungsnetzwerks der beruflichen Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik des Berufsbildungsinstituts Arbeit und Technik (biat) an der Europa-Universität Flensburg. Als ein Experte für die zukünftigen Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt vertrat der Wissenschaftliche Mitarbeiter Jonas Gebhardt das biat und das Flensburger Teilvorhaben des BMBF-Projektes "PROKOM 4.0 – Kompetenzmanagement für die Facharbeit in der High-Industrie" (http://www.prokom-4-0.de/).

Neben dem inhaltlichen Austausch über die Konferenzthemen fand sich auch Zeit die bisherigen Ergebnisse von PROKOM 4.0 in den Panels und darüber hinaus interdisziplinär mit europäischen Stakeholdern aus Industrie, Bildung und Weiterbildung zu diskutieren und zu erweitern. In diesem europäischen Rahmen bestätigte sich das weiter entwickelte Konstrukt der "Netzkompetenz" als eine dienliche Konsequenz für die zukunftsfähige Arbeits- und Gestaltungsfähigkeit von Arbeitnehmern, im Kontext von Digitalisierung sowie gewerks- und grenzüberschreitender off- und online Kommunikation in internationalen Netzwerken.

Schlüsselbegriffe, wie z. B. Life-Long-Learning, Multi-Disciplinary-Curricula und die Annahme, dass technologische Innovationen nur durch entsprechend entwickelte menschliche Technik- und Sozialkompetenzen gelingen, begleiteten die Konferenz ebenso wie Metaphern zu George Orwells negativer Zukunftsvision der Informationspolitik des "Ministry of Truth". Das jährlich herausgegebene "e-Skills Manifesto" soll eine Orientierung für die Digitale Transformation geben.

Der vor Ort wahrgenommene Konsens, der mit manchen Beiträgen einherging ist durchaus kritisch zu betrachten: In diesem Sinn erscheinen "Europe first"-Aussagen ebenso einseitig wie isolierend und gehen einher mit der Übereinstimmung des Plenums, dass das Hauptziel der Kompetenzförderung der Schul- und Weiterbildung darin zu bestehen hat, den Menschen eher gemäß wirtschaftlicher Anforderungen zu entwerfen, als diesen ganzheitlich zu bilden.

Das Konstrukt der "Netzkompetenz" wird sich an den Aussagen verschiedener Stakeholder reiben müssen, um die Bildung des Menschen und der Facharbeit nicht auf rein wirtschaftliche Anforderungen zu reduzieren, sondern mit den Entwicklungen in Gesellschaft und Arbeitswelt zu verbinden.