Phänomenologisch-ästhetische Zugänge zum Christlichen als kulturelle seine Vermittlung im öffentlichen Diskurs

Die christliche Gottesidee ist von einer radikalen Phänomenalisierung der Geistsverfassung Gottes charakterisiert (Menschwerdung/Inkarnation), die eine Ästhetik der materialen Präsenz impliziert. Das phänomenologische Ereignis des christlichen Gottes bringt auch eine "Dekonstruktion" sowohl der metaphysischen als der idealistische Gestalt des Gottesgedankens mit sich, die im Bereich der katholischen Theologie noch nicht bis zum Grund durchgedacht worden ist. Ziel des Projekts ist, das Gerüst des Christlichen über die traditionelle Aufteilung in Traktaten hinaus auf eine Weise phänomenologisch und ästhetisch neu zu bedenken, die sich als kulturfähig im Raum des öffentlichen Diskurses Europas erweisen kann.
In der Gegenwart scheint es, dass die phänomenologische Radikalität des Christlichen aus dem theolo-gischen Bereich endgültig ausgewandert ist und sich im Raum der zeitgenössischen Künste angesiedelt hat. Das Projekt will in Auseinandersetzung mit Kunstwerken der Gegenwart überprüfen, inwieweit, warum und in welcher Form solch ein phänomenologischer Übergang vom Theologischen zum Kunst-ästhetischen erfolgt ist.
Methodologisch setzt sich das Projekt mit drei Sachbereichen auseinander: europäische Phänomenologie (vor allem E. Husserl und M. Merleau-Ponty), philosophische Dekonstruktion (vor allem J. Derrida und J.-L. Nancy), Kunstästhetik (vor allem modernen Theater und bildenden Kunst). Es werden dann auch jene theologischen Ansätze der Gegenwart berücksichtigt, die die radikale Phänomenalisierung der Geistigkeit Gottes ästhetisch-phänomenologisch entfaltet haben (vor allem P. Sequeri, Ch. Theobald und G. Larcher).

Kurzübersicht

Stichworte
Theologie und Philosophie
Laufzeit
01.01.2009 - laufend
Institutionen der EUF
Seminar für katholische Theologie, Institut für Gesellschaftswissenschaften und Theologie

Verantwortlich

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

2010-2013 Forschungsfinanzierung durch das FWF (Wien)

2010-2013 Institut für Fundamentaltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz