Geschlechterpolitik und (Anti-)Gender-Diskurse – Zwischen Fortschritt und Regression. Eine vergleichende Diskurs- und Policyanalyse in vier europäischen Ländern

Die konstatierte Krise der westlichen Demokratien betrifft auf der normativen Ebene die Zurückweisung des liberal-demokratischen Wertekanons zugunsten einer autoritären-regressiven Werteorientierung, welche den Wert der Geschlechtergleichheit stark politisiert. Darauf theoretisch aufbauend wenden wir uns diesem Wertekonflikt zu, indem wir anhand der Geschlechtergleichheit in vier europäischen Ländern (Deutschland, Irland, Polen, Spanien) im Zeitraum 2010 bis 2025 untersuchen, warum dieser Wert eine wachsende Politisierung erfahren hat und wie es innergesellschaftlich zu steigender Polarisierung kommt. Wir analysieren dazu die Verschränkung und gegenseitige Beeinflussung von drei Diskursarenen – policy-Diskurs, traditioneller Mediendiskurs und social media-Diskurs – zu Debatten um Schwangerschaftsabbrüche (reproduktive Rechte) und dem Zugang zum Arbeitsmarkt für Frauen (produktive Rechte). Damit tragen wir zu einem besseren Verständnis bei, wie demokratische Werte angesichts der Digitalisierung und diskursiver Konflikte verhandelt werden, welchen Einfluss soziale Medien spielen und extrahieren die Faktoren, die Resilienzen und Schwächen der unterschiedlichen Demokratien erklären.

Kurzübersicht

Stichworte
Geschlechterpolitik, Diskurs- und Policyanalyse
Laufzeit
01.11.2023 - 31.10.2026
Institution der EUF
Interdisziplinäres Europaforschungszentrum (ICES)

Verantwortlich

Finanzierung

Gerda Henkel Stiftung