Termine der Germanistik

Vor knapp zwei Jahren haben zahlreiche Kolleg*innen der EUF und anderer Universitäten an einer Befragung zu ihrer Wahrnehmung der sprachlichen Fähigkeiten von Studierenden teilgenommen. Hier kommen die Ergebnisse!

Ausgangspunkt der Untersuchung ist das große öffentliche Interesse an Rechtschreibfähigkeit von jungen Menschen. Der Aussage, dass »junge Menschen immer mehr Rechtschreibfehler mach[t]en« (Doerry 2021: 110), sind wir jedoch nicht mit einer weiteren Studie zur diachronen Entwicklung von Rechtschreibfähigkeit begegnet, sondern mit einer Betrachtung der Wahrnehmung und Beurteilung derselben. Fokus unserer Untersuchung ist die persönliche Einschätzung von Universitätskolleg*innen und ihre Sicht auf die sprachlichen Fähigkeiten ihrer Studierenden. Zu prüfen war die Hypothese, ob Hochschuldozierende besonders häufig sprachideologischen Reflexen verfallen, wie dem sprachbezogenen Kulturpessimismus (i.S.v.: Studierende können überhaupt nicht mehr richtig schreiben) und der Verknüpfung von Sprachgebrauch mit außersprachlichen Persönlichkeitsmerkmalen (i.S.v.: wer nicht richtig schreiben kann, kann auch nicht vernünftig wissenschaftlich arbeiten und denken). Die Auswertung der Befragung bestätigt in Teilen die Vermutung, bringt aber auch unerwartete Tendenzen zutage.