Am 28. Januar 2022 nahmen Prof. Dr. Christof Roos, Dr. Martin Seeliger und Dr. Max Nagel an der Online-Konferenz "Those who leave and those who stay: the consequences of emigration for sending countries" teil, die vom Centre for Research in the Arts, Social Sciences and Humanities of the University of Cambridge (CRASSH) organisiert wurde. Die Projektmitglieder präsentierten ihr Papier mit dem Titel "Markets and Movements. Freedom of Movement in the common market and effects on sending countries: win-win or dependency?". In dem Papier stellen sie die Annahme der neoklassischen Wirtschaftstheorie in Frage, dass die Freizügigkeit von Personen innerhalb der EU zu einer "Win-Win-Situation" für alle beteiligten Länder und ihre Binnenmärkte führt. Stattdessen argumentieren sie in Anlehnung an die Dependenztheorie, dass die massive Auswanderung aus einigen EU-Mitgliedstaaten, insbesondere aus dem Süden und Osten, deren Status als periphere Länder und ihre Abhängigkeit von den Kernländern der EU noch verschlimmert. Abschließend bieten sie einige potenzielle Lösungen für diese eher pessimistischen Aussichten an, wie z. B. Gewerkschaftsbildung, eine kohärentere Investition von EU-Mitteln und die Förderung von Forschung und Innovation.