Dr. Rainer Lehmann

Rainer Lehmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am interdisziplinären Institut für Umwelt-, Sozial- und Humanwissenschaften, AG Physische Geographie, mit Schwerpunkten in Geomorphologie und Geoökologie. Seine Lehrveranstaltungen finden im Bereich Physische Geographie und ihre Didaktik statt (Geomorphologie, Bodenkunde, Klimatologie, Hydrologie). Besonderes Interesse gilt der Wissenschaftskommunikation, wobei er als universitärer Wissenschaftler und Didaktiker in der Polarforschung tätig ist.

Er koordiniert den Arbeitskreis Polarlehrer der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung (DGP), der die Stärkung von Themen zu Polargebieten im Schulunterricht zum Ziel hat. In dieser Funktion unterstützt er maßgeblich die Aktivitäten des AK wie zum Beispiel die Durchführung von Fortbildungen für Lehrkräfte, die Entwicklung und Publikation von Unterrichtsmaterialien und die Teilnahme von Lehrkräften an Polarexpeditionen. In enger Kooperation zwischen der EUF und der DGP wird das Projekt Coole Klassen in Antarktika (CIA) durchgeführt, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Umweltbundesamt (UBA) gefördert wird.

Lehmann studierte an der Universität Heidelberg die Fächer Geographie, Geologie und Biologie. Als Schüler von Dietrich Barsch und Hartmut Leser wurde er 1993 an der Universität Basel mit seiner Arbeit Landschaftsdegradierung, Bodenerosion und -konservierung auf der Kykladeninsel Naxos, Griechenland promoviert.

In der Altlastenbranche war Lehmann Sachbearbeiter für Historische Erhebungen altlastverdächtiger Flächen sowie Projektleiter für technische Altlastenerkundungen und multitemporale Karten- und Luftbildauswertungen. Nach drei Jahren Tätigkeit als Gutachter in der Altlastenbranche wechselte er in den Schuldienst und führte zahlreiche Projekte mit den Zielen der Wissenschaftskommunikation und der wissenschaftlicher Kooperation für Schüler und Schülerinnen zu den Themen Polargebiete und Klimawandel sowie Gewässerökologie durch. Von 1998 bis 2020 arbeitete er als Oberstufen-Lehrkraft in Geographie und Biologie mit den thematischen Schwerpunkten Polargebiete, Hochgebirge und Mittelmeerraum.

Wissenschaftliche Arbeiten

Mitte der 1980er Jahre arbeitete er am Geographischen Institut der Universität Heidelberg im Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Geomorphologische Detailaufnahme in der Bundesrepublik Deutschland in der Geländeaufnahme und Kartierung der GMK100 Blatt Mannheim mit. Die im Schwerpunktprogramm entwickelte Kartieranleitung und Legende wendet er 1988 während der Kanarktis-2-Expedition auf hocharktische Gebiete an und kartiert die Geomorphologie von Ward Hunt Island (GMK12,5 Ward Hunt Island, kanadische Hocharktis). Weitere Forschungsschwerpunkte waren Stauchmoränen auf Axel Heiberg Island und Ellesmere Island. 1990 war er Mitglied der Spitzbergen-Expedition SPE90. Dabei wurden geomorphologische Untersuchungen in Periglazialgebieten durchgeführt und geoökologische Fragestellungen an Vogelkliffen bearbeitet. Für seine Dissertation forschte er von 1989 bis 1993 in Griechenland. Er nahm 2007 an der geowissenschaftlichen ANDRILL-Expedition (Antarctic Geologic Drilling Project) in die Antarktis teil. Ein Schwerpunkt war die Mitarbeit in den Forschungsgruppen Sedimentologie, Biostratigraphie und XRF-core scanning. Von 2004 bis 2018 war er Lehrbeauftragter am Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg. Dort leitete er Seminare und Geländeübungen.

Wissenschaftskommunikation

Ab 1998 kam die didaktische Arbeit in einer allgemeinbildenden Schule in den Fächern Geographie und Biologie dazu. Mehrere außerschulische, geoökologische Projekte mit 12. Klassen liefen insgesamt 16 Jahre im Themenbereich Gewässermonitoring, Gewässergütebestimmung und Renaturierung. Diese Projekte führten Schüler in wissenschaftliche Fragestellungen und Arbeitsmethoden, in die graphische Umsetzung der Ergebnisse sowie deren Interpretation ein. Rainer Lehmann initiierte 2006 das innovative Projekt Coole Klassen, das ihn im Internationalen Polarjahr (IPY) 2007/08 wieder mit der Polarforschung auf nationaler und internationaler Ebene kooperieren ließ. Er war Mitglied der Deutschen Kommission für das Internationale Polarjahr 2007/08. Als Polarlehrer des ANDRILL-Projekts in der Antarktis publizierte er Unterrichtsmaterial.

Aus dem bundesweiten Projekt Coole Klassen, das maßgeblich durch die Robert Bosch Stiftung gefördert wurde, entwickelte sich 2008 der Arbeitskreis Polarlehrer der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung (DGP), den Lehmann seitdem koordiniert. In dieser Tätigkeit findet eine enge Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) sowie der Association of Polar Early Career Scientists (APECS) statt. Seit der Gründung der internationalen Polarlehrer-Vereinigung Polar Educators International (PEI) 2013 engagiert er sich im Beirat und organisiert 2015 den internationalen Workshop Education meets science – Bringing Polar Research into the Classrooms in Deutschland. Von 2004 bis 2010 engagierte er sich in der Fachsektion Geodidaktik der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung für einen Geographie-Unterricht an den Schulen mit einem größeren Gewicht auf die Physische Geographie. Rainer Lehmann ist seit 2021 Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift Polarforschung.

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