Volkshochschulen nach der Pandemie

Qualitative Erhebung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Erwachsenenbildung in Schleswig-Holstein

Die Corona-Krise hat die Volkshochschulen in vieler Hinsicht ge- und betroffen. Die Veränderungen im Kontext der Pandemiebekämpfung gehen weit über die technischen Aspekte von Digitalisierung hinaus. Das Projekt fragt nach den weiteren Folgen der Corona-Krise für die Bildungsarbeit der Volkshochschulen in Schleswig-Holstein und nimmt die Veränderungen in den Blick
- in ihrer Prozesshaftigkeit im Rückblick auf die Zeit seit dem Beginn des ersten Lockdowns im März 2020;
- in der Vielfalt ihrer Erscheinungsweisen, die neben den technischen und organisatorischen auch inhaltliche und soziale Aspekte mit einbezieht;
- aus der Perspektive derjenigen, die in dieser Zeitspanne aktiv in die Gestaltung der Volkshochschularbeit eingebunden waren und somit die verschiedenen, multidimensionalen Krisenerfahrungen aktiv handelnd bearbeitet haben.

Kurzübersicht

Stichworte
Erwachsenenbildung; Corona-Krise; Volkshochschulen; Krisenbewältigung
Laufzeit
01.02.2022 - laufend

Beschreibung

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, auszuloten, inwiefern und auf welche Weise die Volkshochschulen in Schleswig-Holstein von der Pandemie betroffen sind. Dabei gehen wir von drei Prämissen aus:

1. Die Corona-Krise ist kein Momentereignis, sondern lässt sich als Prozess begreifen, der seine Wirkung über den Zeitraum von mittlerweile zwei Jahren entfaltet.

2. Neben den unmittelbar sichtbaren Auswirkungen gibt es "stille" Veränderungen im sozialen Raum der Erwachsenenbildung, die auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar sind, sondern einer gezielten Suche bedürfen, die mit geeigneten Methoden Transformationsprozesse sensibel in den Blick nehmen kann.

3. Auch in Krisenzeiten bleiben (soziale, gesellschaftliche, institutionelle) Transformationen Verhältnisgrößen (individueller, subjektiver) Transitionen, sind Veränderungen stets "human doings by human beings".

Von Interesse ist nicht nur, wie die Volkshochschule als Institution durch diese Krise kommt – (Stadt/Land und andere Differenzen im Blick behaltend), sondern vor allem auch die Erfahrung derjenigen Menschen, die in und mit der Krise "Volkshochschule machen". Die empirische Grundlage bilden fortlaufend geführte narrative Interviews mit Verantwortungspersonen der Leitungsebene. In weiteren Erhebungswellen sollen anschließend Dozentinnen und Dozenten und – wenn möglich - auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer befragt werden.

Die Interviews beziehen sich auf den Zeitraum von zwei Jahren, der mehrere Corona-Wellen, zwei Lockdowns und ein stetig verändertes Hygieneregime umfasst. Die rekonstruktive Analyse zielt darauf, verborgene Aspekte der Veränderung und der Krise sichtbar werden zu lassen: Was hat Corona mit den Menschen gemacht? Was machen die Menschen mit Corona? Und: inwiefern sind die Grundprinzipien der VHS – Offenheit für alle, Sicherung gesellschaftlicher Teilhabe, Ort der Begegnung und des sozialen Lernens - durch die Maßnahmen der Pandemiebekämpfung irritiert oder gefährdet? Welche Strategien der Umorientierung zeigen sich, um diese Prinzipien aufrecht zu erhalten?

Verantwortlich

Projektmitarbeitende

Partnerinnen und Partner

Finanzierung

Eigenfinanzierung. Drittmittelantrag in Vorbereitung