Wandel textueller und bildlicher Repräsentationen eines Heiligen im Kontext

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Die Geschichten um den irischen Seefahrerheiligen Brendan/Brandan (ca. 483 bis 575 n. Chr.) verbreiteten sich im Mittelalter wie ein Lauffeuer. Ihre Faszination hielt bis weit in die Frühe Neuzeit an und wirkt bis in die Gegenwart hinein. Brandans Reiseabenteuer auf der Suche nach der Insel der Seligen, der terra repromissionis sanctorum, finden sich in vielen Sprachen mehr oder weniger frei übersetzt oder dichterisch anverwandelt.

Neben den Handschriften der lateinischen Navigatio sancti Brendani abbatis sind im gesamten Mittelalter auch Übersetzungen, Adaptationen und andere Arten der Translation in unzähligen europäischen Volkssprachen erhalten. Aus literatur- und kulturgeschichtlicher Perspektive hat man es mit recht unterschiedlichen Transfer- und Adaptationsprozessen zu tun – sowie einer auch für die Vormoderne erstaunlichen Intermedialität.

Mit der Verbreitung von Irland aus über einen Großteil des westeuropäischen Festlands und mit dem Wechsel von der Gelehrtensprache Latein in die Volkssprachen gehen zahlreiche, keineswegs sämtlich beschriebene Phänomene einher: so etwa ein sich wandelndes Zielpublikum und veränderte geistes- und sozialgeschichtliche Kontexte. Räumliche Aspekte sind genauso betroffen wie sprachliche, mediale und soziale. So werden seit dem Hochmittelalter Brandan-Geschichten nicht mehr nur in Klöstern, sondern auch an Fürstenhöfen, später auch in Bürgerhäusern sowie im Kreis von Handwerkern und Seefahrern (vor-)gelesen.

Das Ziel der ersten jemals in Deutschland stattfindenden Brandan-Tagung ist es, den Überlieferungskomplex um den irischen Seefahrerheiligen unter inter- und transdisziplinärer Perspektive und aktuellen theoretischen Vorzeichen zu behandeln. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem in neuerer Zeit in der Mediävistik und Frühneuzeitforschung bedeutsamen Forschungsparadigma der (Re-)Kontextualisierung sowie der Intermedialität vormoderner Kulturen.

Donnerstag, 5. September 2019

ab 14.15 Uhr

Individuelle Anreise /  Tagungsbüro / Europa-Universität-Flensburg, Raum HEL 164/165

15.00–15.30 Uhr

Begrüßung und Einführung

Grußwort der Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Europa-Universität Flensburg, Prof. Dr. Margot Brink

Begrüßung und Einführung durch die Organisatoren

Sektion I: Motivgeschichtliche und narratologische Aspekte (Moderation: Sebastian Holtzhauer)

15.30–16.30 Uhr

Dorothy Ann Bray (Montreal): When Brendan met Brigit. A Contest of Sea Monsters and Holiness

16.30–17.00 Uhr

Kaffeepause

17.00–18.00 Uhr

Christoph Fasbender (Chemnitz): Der Zaumdieb

18.00–19.00 Uhr Simone Loleit (Duisburg-Essen): Gebote, Verbote, Warnungen. Brandans Kommunikation mit den Mönchen in Johannes Hartliebs Navigatio-Übersetzung

20.00 Uhr

Abendveranstaltung

Vorführung des Films "Flensburger Welt-Geschichten" von Quinka Stoehr und Fredo Wulf in Anwesenheit der Regisseure mit anschließendem Gespräch, Empfang und Buffet im Schiffahrtsmuseum Flensburg

Freitag, 6. September 2019

Sektion II: Überlieferungskontexte und Medialität

(Moderation: Jörn Bockmann)

9.00–10.00 Uhr

Rossana Guglielmetti (Milano): Reading the Navigatio Brendani in the Middle Ages. Texts and Contexts

10.00–11.00 Uhr

Sebastian Holtzhauer (Osnabrück): Der hl. Brandan in Norddeutschland. Zu den mittelniederdeutschen gedruckten Zeugnissen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit

11.00–11.30 Uhr

Kaffeepause

11.30–12:30 Uhr

Andreas Hammer (Köln): Die Bildprogramme der Brandan-Legende in ihrem spätmittelalterlichen Überlieferungskontext

12:30–13.30 Uhr

Mittagspause (Buffet im Gebäude)

Sektion III: Kulturgeschichtliche Kontexte (Moderation: Elke Koch)

13.30–14.30 Uhr

Alessandro Scafi (London): Leaving the Sail Spread and Shipping the Rudder. Saint Brendan’s Island on European Maps

14.30–15.30 Uhr

Clara Strijbosch (Utrecht): Brandans Reisen – ohne Ende

15.30–16.30 Uhr

Katja Weidner (Freiburg i. Br.): Klösterliche Jenseitsimaginationen. Brendans Sitz im Leben

16.30–17.00 Uhr

Abschlussdiskussion und Verabschiedung

Um Anmeldung wird bis zum 31. Juli 2019 gebeten an Sebastian Holtzhauer: sebastian.holtzhauer-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-osnabrueck.de, oder Jörn Bockmann: joern.bockmann-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-flensburg.de

Für Gäste der Tagung können wir auf ein begrenztes Kontingent an Einzelbettzimmern im "Hotel Alte Post" in Flensburg für die Nacht vom 5. auf den 6. September 2019 zu vergünstigten Bedingungen zurückgreifen (https://www.ap-hotel-flensburg.de). Bitte melden Sie sich bis spätestens zum 1. Juni, wenn Interesse daran besteht, dieses Kontingent in Anspruch zu nehmen.

Weitere Informationen erteilt: Jörn Bockmann (joern.bockmann-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-flensburg.de).

Bitte beachten Sie, dass die Organisatoren der Tagung nur Vermittler des Angebots sind.

Es fällt für Tagungsgäste eine gesonderte Tagungsgebühr an, mit welcher die Verpflegungs- und weitere Kosten abgedeckt werden:

  • 5.9.2019: 40,00 Euro
  • 6.9.2019: 25,00 Euro

Die Tagungsgebühr ist vor Ort im Tagungsbüro in bar zu entrichten.

Hier erhalten Sie unser Tagungsplakat sowie den entsprechenden Flyer.

Die verwendete Header-Grafik stammt aus Cpg 60, fol. 179v und ist online in den Beständen der UB Heidelberg verfügbar.

Den Weg zu uns finden Sie mit Hilfe dieser Anfahrtsbeschreibung. Klicken Sie dort bitte auf den Registerreiter "Gebäude Helsinki".

Flensburg und das Flensburger Umland sind es wert, besucht zu werden. 

Für Informationen zu touristischen Zielen in Flensburg und im Umland nutzen Sie bitte die Seite der Touristinformation Flensburg.

Tagungsort

Europa-Universität Flensburg

Gebäude Helsinki (R. 164/R. 165)

Auf dem Campus 1

D-24943 Flensburg

Letztes Update

Mai 2019