Nachwuchsforschungsgruppe – Zusatzausbildung „Referenzperson für schulisches Handeln im Kontext sexuellen Kindesmissbrauchs (RP SKM)“

Die besondere Stellung von Bildungseinrichtungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt ist unumstritten. Schulen schöpfen ihr Potential im Hilfeprozess allerdings noch nicht voll aus. Es mangelt an Handlungssicherheit im Verdachtsfall. Um Schulen darin zu unterstützen, noch bessere Schutzorte zu werden, braucht es qualifizierte Fachkräfte, die v. a. Gespräche im Verdachtsfall führen und den zügigen Zugang zu Hilfen organisieren. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung und Evaluation eines Curriculums für eine Zusatzqualifikation begleitend zum Lehramtsstudium.

Kurzübersicht

Stichworte
Sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch, Lehrkräftebildung, Schulentwicklung
Laufzeit
01.07.2021 - 30.06.2026
Institutionen der EUF
Zentrum für Bildungs-, Unterrichts-, Schul- und Sozialisationsforschung (ZeBUSS), Institut für Sonderpädagogik

Beschreibung

Diese Ausbildung wird für Lehrkräfte, Schulpsycholog:innen und Schulsozialarbeiter:innen offen stehen. Für eine passgenaue Erstellung des Curriculums sind Expert:innen aus dem Hilfeprozess und der Strafverfolgung aus der Praxis an der Erstellung der Ausbildungsinhalte beteiligt. Diese Ausbildung soll dazu beitragen, dass die so geschulten Lehrkräfte an ihrem späteren Einsatzort in der Lage sind, Gespräche mit Kindern und deren Bezugspersonen fachgerecht zu führen. Darüber hinaus sollen sie die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachkräften an ihren Schulen erfolgreich etablieren und/oder ausbauen. Dieser Prozess wird im letzten Projektjahr an zwei Modellschulen begleitet. Die so gewonnenen Erkenntnisse zu Gelingensbedingungen und zum Abbau von Barrieren werden abschließend in die Ausbildung integriert.

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Evaluation eines Curriculums zur studiumbegleitenden Ausbildung einer Referenzperson für schulisches Handeln im Kontext sexuellen Kindesmissbrauch (RPSKM) mit Schwerpunkt Sekundärprävention. Die Teilnehmenden dieses Trainings werden in die Lage versetzt werden, in den Schulen, an denen sie (später) tätig sind, in Zusammenarbeit mit der Schulleitung

  •  ein Schutzkonzept zu entwickeln
  •  ein Netzwerk von Fachkräften für dieses Themengebiet aufzubauen und zu begleiten sowie
  • als Ansprechperson zu fungieren und Gespräche mit Betroffenen und ihren Angehörigen zu führen und  hierbei die Anzeigenerstattung im Blick behalten.

Kooperationspartner:innen

Zur Erstellung des Curriculums strebt die Nachwuchsforschungsgruppe einen intensiven Diskurs mit Expert:innen aus der Praxis an und kooperiert mit folgenden Partner:innen:

  • Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, Fachbereich Polizei
  • Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig–Holstein (IQSH) des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig–Holstein Zentrum für Prävention
  • Opferschutzbeauftragte des Landes Schleswig–Holstein, Ministerium für Justiz, Europa und Verbraucherschutz
  • Stadt Flensburg, Fachbereich Jugend
  • Wagemut – pro familia Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen

Verantwortlich

Projektmitarbeitende

Finanzierung

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 01SR2001 gefördert.