Marie Sprute

Aktueller Beruf: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Flensburg

Bachelor: International Cultural and Business Studies (Europa-Universität Flensburg)

Mit Marie Sprute haben wir im April 2023 gesprochen.

Was machst du heute beruflich?

Ich bin seit September 2022 die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Flensburg. Davor war ich für ein knappes Jahr Mitarbeiterin des Gleichstellungsbüros. Als Gleichstellungsbeauftragte bin ich dafür zuständig die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben – sowohl in und mit der Stadtbevölkerung und Politik, als auch in der Verwaltung der Stadt.

Die Transformationsstudien vermitteln große und komplexe Zusammenhänge – und das hilft mir immer wieder in der Ausübung meines Berufes. Während mein feministisches und mein sozial-ökologisches Verständnis vor dem Master meistens nebeneinander standen, sind mir die Zusammenhänge beider Felder während des Studierens sehr deutlich geworden: Als Beispiel ließe sich hier die Verteilung und Bewertung von Care-Arbeit nennen, die sowohl Ausdruck von patriarchalen als auch von kapitalistischen Strukturen ist, und in ihrer jetzigen Organisation beides aufrechterhält. So kann ich meine Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftrage klar als Teil der sozial-ökologischen Transformation sehen – und diese Perspektive auch inhaltlich in meine Arbeit einbeziehen.

Daneben bin ich nebenberuflich als selbstständige Kommunikations- und Verhaltenstrainerin tätig. In diesem Rahmen biete ich Kommunikations- und Verhaltenstraining für Gruppen an, die sich für eine gerechtere, nachhaltigere und lebenswertere Gesellschaft einsetzen und dadurch zum sozial-ökologischen Wandel beitragen. Denn während des Masters ist mir sehr klar geworden: Nur gemeinschaftlich lässt sich die Welt verändern – und gute Kommunikation kann diesen Gemeinsinn hervorbringen.

Warum hast du dich dazu entschieden Transformationsstudien zu studieren?

Vor, während und nach meinem Bachelor habe ich mich für viele Themen interessiert und eingesetzt: Globale Ungleichheiten und Postkolonialismus, Nachhaltigkeit, Feminismus, … Das erschien mir lange recht zusammenhangslos und ich hatte Schwierigkeiten, mich für einen weiteren Studiengang zu entscheiden. Eher durch Zufall bin ich über den – damals gerade erst entstehenden – Transformationsmaster gestolpert. Ich hatte das Gefühl, dass der Master all die Themen und Interessensfelder vereint und konnte dann auch plötzlich den Zusammenhang zwischen den Themen benennen: Sie alle hatten zum Ziel, zu einem Wandel beizutragen. Ein weiterer Grund, mich dann für den Master zu entscheiden: Endlich wieder in den Norden! :-)

Was möchtest du den Studierenden mit auf den Weg geben?

Nutzt den Master, um Praxis- und Projektideen auf den Weg zu bringen. Die konkreten Projekte helfen, um mit dem Frust oder auch mal Ohnmachtsgefühlen umzugehen, die die meisten von uns zu spüren kriegen. Und vielleicht ergibt sich aus dem einen oder anderen Projekt ja auch eine berufliche Perspektive.