Wheelies als Lehr-Lernmedium im Technikunterricht


Die Schüler-Technik-Akademie verfügt über fünf Wheelies, die den Schülerinnen und Schülern in erster Linie nicht als Fahrzeug und nicht zum reinen Vergnügen, sondern als Unterrichtsmedium dienen. Die didaktische Stärke dieses Mediums liegt in der Kombination aus technischer Komplexität und Attraktivität. So gibt der Wheelie zahlreiche Anlässe für eine praxisorientierte Auseinandersetzung mit techniktypischen Denk- und Handlungsweisen wie Montage, Optimierung, Analyse, Fertigung usw.

Mit dem Projekt wird sehr deutlich, dass Technik in der Schule keinesfalls auf die reine Verarbeitung von Materialien im Sinne eines klassischen Werkunterrichts reduziert werden darf. Vielmehr muss der gesamte Prozess von der Idee bis zur Verwirklichung, Nutzung und Entsorgung eines Produktes, in den Blick genommen werden. Techniktypisch ist dabei, dass jeder Schritt im gesamten Prozess ständig bewertet wird, um durch Optimierung Zeit, Aufwand, Geld oder auch negative Eigenschaften (z.B. Einfluss auf die Umwelt) zu sparen bzw. zu reduzieren.

Der Wheelie dient als motivierender Anlass zu zahlreichen dieser Denk- und Handlungsweisen: So stellten die Schülerinnen und Schüler beispielsweise bei der Analyse der Fahreigenschaften fest, dass das Lenkverhalten aufgrund der nicht in Neutralposition fixierten Lenkstange besonders bei höheren Geschwindigkeiten (der Wheelie erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 18 km/h) bei Bodenwellen unsicher wird. Jede Schülergruppe entwickelte schließlich einen eigenen Lösungsansatz, der das Problem beseitigte.

Die Schülerinnen und Schüler erleben dabei nahezu alle Phasen der Produktentwicklung, Produktnutzung und Produktbewertung. Somit wird deutlich, wie vielschichtig, abwechslungsreich und kreativ ingenieursmäßige Tätigkeiten sein können. Beachtenswert ist dabei, dass die meisten Gruppen die Hilfe des Lehrers oder der Dozenten lediglich bei Detailfragen in Anspruch nehmen; ihre selbst gesetzten Ziele erreichen sie so weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich. Jede Gruppe präsentierte ihre Lösung und stellte sich einer sachlichen Diskussion. Die beste Lösung wurde schließlich umgesetzt, also gefertigt, montiert und im Rahmen von Fahrtests objektiv evaluiert.

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