Neu erschienen

Pädagogische Institutionen zwischen Transformation und Tradierung
Zugänge qualitativer Bildungs- und Biographieforschung
Herausgeber*innen: Anke Wischmann, Christine Demmer, Juliane Engel, Thorsten Fuchs, Rebekka Hahn

Pädagogische Institutionen zwischen Transformation und Tradierung

Zugänge qualitativer Bildungs- und Biographieforschung

Autor*innen/Herausgeber*innen: Christine Demmer, Juliane Engel, Thorsten Fuchs, Rebekka Hahn, Anke Wischmann

Erschienen im Verlag Barbara Budrich
mehr Informationen

Pädagogische Institutionen gelten als träge, befinden sich jedoch in einem ständigen Wandlungsprozess. Welche Dynamiken werden dabei sichtbar und wie können sie qualitativ-empirisch erforscht werden? Die im Band versammelten Beiträge untersuchen beispielsweise Wandlungen und Institutionalisierungsprozesse, die durch Flucht- und Migrationsbewegungen, Inklusion oder Digitalisierungsprozesse angestoßen werden, und loten aus, wie sich diese methodologisch und methodisch (neu) erfassen lassen.

Im Anschluss an die Jahrestagung der Kommission Qualitative Bildungs- und Biographieforschung 2021 beleuchtet der Band die Dynamiken des Wandels pädagogischer Institutionen und fragt nach den qualitativ-empirischen Möglichkeiten ihrer Erforschung. Pädagogische Institutionen gelten gemeinhin als träge soziale Ordnungen, die in der Ausübung normativer Kontrolle funktional sind für die Stabilisierung der Gesellschaft und die Bewältigung von Kontingenz.
Die Kontinuität der Reproduktion von Institutionen scheint inzwischen jedoch von dauerhaften Transformationen gebrochen zu werden. Neben teils schnelllebigen programmatischen und strukturellen Reformbewegungen zeigen sich (subversive) Praktiken, die diese programmatischen Veränderungsprozesse alltäglich unterlaufen. Der Diagnose einer Trägheit und funktionalen Persistenz von Institutionen entspricht die gegenwärtige Lage offenbar nicht mehr. Qualitative Forschung steht vor der Herausforderung, zeitdiagnostische Deutungen weder vorschnell zu ‚bedienen‘, noch sich diesen zu verschließen. Eine vereinfachende Dichotomisierung von Gesellschaft auf der einen und den Individuen auf der anderen Seite soll vermieden werden. Handlungspraktiken und Lebensverläufe von Individuen oder sozialen Gruppen gilt es gerade nicht vorschnell nur als Ausdruck jeweiliger (‚subjektiver‘) Verarbeitungen gesellschaftlicher (‚objektiver‘) Gegebenheiten zu deuten. Vor diesem Hintergrund diskutieren die im Band versammelten Beiträge, wie sich Dynamiken des Wandels pädagogischer Institutionen erforschen, beschreiben und analysieren lassen. Sie beziehen sich dabei beispielsweise auf Wandlungen und Institutionalisierungsprozesse, die durch aktuelle Flucht- und Migrationsbewegungen, Inklusion oder Digitalisierungsprozesse angestoßen werden und loten aus, wie sie sich diese methodologisch und methodisch (neu) erfassen lassen.