Digitale Dialoge 2021: Andere Häfen

Nach dem Erfolg unserer ersten deutsch-französischen Lesungsreihe setzen wir das Projekt im Herbst 2021 fort. Das Konzept: Studierende der EUF konzipieren und moderieren gemeinsam mit Germanistik-Studierenden unserer Partneruniversität in Le Mans insgesamt vier Begegnungen mit Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Frankreich.

Zur Vorbereitung dienen deutsch-französische Tandemsitzungen, in denen die Studierenden beider Länder sich über die Texte austauschen.

Als Überschrift der diesjährigen Reihe dient der Titel eines Erzählungsbands unseres ersten Gasts, Christopher Ecker. Alle besprochenen Texte handeln auf die eine oder andere Weise von Reisen, Aufbrüchen, Grenzübertritten – kurz: Von anderen Häfen.

Die Lesungen finden jeweils um 18h30 statt.

Zur Teilnahme an den Lesungen melden Sie sich bitte bei jan.rhein@uni-flensburg.de

Die Lesungen im Einzelnen:

20.10.  In den Erzählungen des Kieler Autors Christopher Ecker verschwinden Bergleute spurlos in einem Harzer Silberbergwerk; jemand entdeckt nach der Wohnungsauflösung des Elternhauses ein Polaroid-Foto, das sein Leben auf den Kopf stellt; ein Aufenthalt in Paris verwandelt die Stadt in ein unlösbares Rätsel; eine Familie geht einkaufen, doch der Supermarkt erweist sich als Welt, aus der es kein Entkommen gibt ... Andere Häfen ist ein umfassendes Kompendium der Stile und Ideen - zum Staunen, zum Erschrecken, zum Genießen. (Veranstaltung auf Deutsch)

17.11. In Hugo Lindenbergs gefeiertem Debütroman Un jour ce sera vide verbringt der junge Erzähler seine Sommerferien an einem Strand der Normandie - gemeinsam mit seiner "monströsen" Tante und seiner Großmutter, die einen sehr ungewöhnlichen Akzent spricht... Als er Baptiste kennenlernt, entwickelt sich eine ungleiche Freundschaft: Baptistes Familie scheint so perfekt… In kurzen, fein austarierten Kapiteln atmet der Roman die Melancholie der letzten Ferientage – vor dem Hintergrund einer düsteren Familiengeschichte. (Veranstaltung auf Französisch)

1.12. Fabien Toulmé erzählt in seiner dreibändigen grafischen Reportage die wahre Geschichte von Hakim, einen syrischen Flüchtling, der alles hinter sich lassen musste: Freunde, Familie, seine eigene Firma. Seine "Odyssee" führt ihn von Damaskus über das Mittelmeer und die "Balkanroute" bis nach Frankreich. Die Trilogie, die auf langen Recherchen und vielen Interviews beruht, erzählt mit vermeintlich einfachen Mitteln ein berührendes Schicksal. (Veranstaltung auf Französisch)

8.12. Mit Das achte Leben (Für Brilka) hat die georgisch-deutsche Autorin Nino Haratischwili einen großen Erfolg gefeiert: Sie stellt uns Auszüge aus diesem Roman vor, der vom Georgien des Jahres 1900 bis in die Gegenwart reicht – eine Familiensaga, die sechs Generationen und acht außergewöhnliche Leben umfasst. (Veranstaltung auf Deutsch)

Dieses Seminarkonzept wurde ausgezeichnet mit dem Lehrfonds der EUF 2021.

Konzept: Margot Brink, Jan Rhein
Durchführung: Judith Fontanillas (Le Mans Université), Jan Rhein