Palmöl, produziert auf gerodeten Regenwaldflächen; von europäischen Trawlern vor afrikanischen Küsten weggefangener Fisch; in Asien unter elenden Bedingungen genähte Kleidung; nordafrikanische Gemüseproduktion für europäische Supermärkte, die für die einheimischen Bäuer*innen zu Wasserknappheit führt, …: Sehr viele Waren, die die Menschen in Europa heute tagtäglich konsumieren, entstammen Produktionsverhältnissen, die sich im demokratischen Diskurs nicht legitimieren ließen.

Wie lässt es sich erklären, dass solche Waren diskussionslos und scheinbar ganz ohne Rücksicht auf ihre zwielichtige Herkunft tagtäglich konsumiert werden? Und welche Bedeutung hat dieser postkoloniale Konsum – zusätzlich zur Erfüllung materieller Bedürfnisse – für die Gesellschaften des Nordens? Und schließlich: Wie lässt sich über Auswege aus diesen Konsummustern nachdenken?