Das Forschungsprogramm

AP1: Lokales Wissen und kooperative Planung

Lokales Wissen integrieren, kooperativ planen und entwickeln

Die bestehende Projektgruppe Hafen-Ost unter der Leitung des Fachbereichs Stadtentwicklung und Klimaschutz (SuK) der Stadt Flensburg begleitet das kooperative Verfahren, in dem der städtebauliche Rahmenplan gemäß der 2020 durch die Ratsversammlung beschlossenen Leitlinien entwickelt wird. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der engen Zusammenarbeit mit verschiedenen ziviligesellschaftlichen Akter*innen, Politik und Wirtschaft im Planungsprozess, um lokale Bedürfnisse und lokales Wissen zu integrieren.

AP2: Soziale Innovation

Soziale Innovation: Konzeptvergabe und Erbbaurecht

Eine zentrale Erkenntnis aus EHSS I ist, dass eine strategische Bodenpolitik eine wesentliche Voraussetzung für ressourcenschonende und gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung ist. Aus diesem Grund werden die Grundstücke nach dem Prinzip der Konzeptvergabe und somit entlang spezifisch ausgearbeiteter Kriterien vergeben. In diesem Arbeitspaket werden bodenpolitische Instrumente wie die Konzeptvergabe oder das Erbbaurecht literaturbasiert und entlang von Praxisbeispielen in anderen Kommunen untersucht und Vorschläge zu deren weiterer lokalspezifischer Umsetzung erarbeitet. Da bodenpolitische Instrumente in der Regel weder Suffizienz noch soziale Gerechtigkeit per se garantieren, müssen die Kriterien den Zielen entsprechend präzise ausformuliert werden. Dies geschieht auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse zu aktiver Liegenschaftspolitik sowie Untersuchungen zur Finanzierbarkeit von nachhaltiger und gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung. Die Ergebnisse werden als Handlungsempfehlungen dokumentiert.

AP3: Von anderen lernen

Von anderen lernen: suffizienzorientierte Stadtentwicklung und aktiver Wissenstransfer

Suffizienzpolitische Maßnahmen erfordern von lokaler Politik und Verwaltung ein agiles Vorgehen, denn Blaupausen, das heißt eingeübte Verfahren oder erprobte Vorgehensweisen sind meist nicht vorhanden. Bei der Umsetzung von bislang Unbekanntem hat sich der Austausch mit kommunalen Akteur*innen aus anderen Städten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, in EHSS I wechselseitig als fruchtbar erwiesen. Von anderen gelernt werden konnte, wie Grundstücke in Konzeptvergabeverfahren vergeben werden können oder dass dem Erstellen des Rahmenplans kein städtebaulicher Wettbewerb vorausgehen muss, sondern dass auch kooperative Verfahren möglich sind, in welches unterschiedliche Akteur*innen eingebunden werden können.

Daran anknüpfend wird auch in EHSS II auf die Expertise von Sachkundigen in anderen Kommunen zurückgegriffen werden. Dazu wird ein transdisziplinäres Workshopformat mit Referentinnen aus Kommunen mit ähnlichen Vorhaben geplant und eine Exkursion in ein vergleichbares Quartier stattfinden. So können sich Planer*innen und Entscheidungsträger*innen ein Bild von bereits erprobten Maßnahmen machen und in den Austausch mit Entscheidungsträger*innen vor Ort gehen.

AP4: Stadtentwicklung, Partizipation und Suffizienz

Stadtentwicklung, Partizipation und Suffizienz

In EHSS I wurde erprobt, was in der Agenda 21 und vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen dargelegt wird: Die Notwendigkeit der Partizipation von Bürger*innen in Planungsprozessen zu nachhaltiger Stadtentwicklung. Dennoch sind die genauen Zusammenhänge zwischen Partizipation und Suffizienz im Kontext der Stadtentwicklung noch nicht hinreichend erforscht, sie gelten bislang als Forschungsdesiderat. Die im Forschungsprojekt erzielten Erkenntnisse aus der eigenen qualitativen Forschung werden unter Verwendung bereits existierender Literatur weiterführend bearbeitet. Die Studie soll wissenschaftliche und praktische Anhaltspunkte für Verantwortliche in kommunalen Stadtentwicklungsprojekten liefern und Aufschluss über das Gelingen einer größtmöglichen Nachhaltigkeitswirkung bieten.