»MediaMatters!« – Ein-, Aus- und Durchblicke

Donnerstag, 27.11. | ca. 18:30 Uhr

Akteure »MediaMatters!« & Seminar für Medienbildung | Europa-Universität Flensburg:
Stefanie Grams, Nicole Haferlandt, Ilka Hoop-Parschat, Ralf Hübner, Henner Oldenburg, Ragna Schepke, Michael Schwarzund Christian Filk

Nach einer kurzen Einführung zu den Anliegen von »MediaMatters!« stellen Schulleitungen und Lehrkräfte aus sieben Schulen aktuelle Fragestellungen, Aktivitäten und Perspektiven  ihrer individuellen Medienschulentwicklung vor. Mit der Freiherr-vom-Stein-Schule Neumünster, der Gemeinschaftsschule am Brutkamp Albersdorf, der Goethe-Schule Flensburg, dem Gymnasium Eckhorst Bargteheide, dem Gymnasium Kronshagen, dem Gymnasium Neustadt und der Paul-Klee-Schule Lübeck ist ein Spektrum vertreten, das eine Grundschule, zwei  Gemeinschaftsschulen und vier Gymnasien umfasst. Der Austausch, der während und nach dieser Keynote zusammen mit Lehrkräften, EntscheiderInnen, WissenschaftlerInnen und Studierenden stattfinden kann, ist eines der zentralen Momente von »MediaMatters!«.

Medienbildung als Schulentwicklung oder Wie man ein Trojanisches Pferd zähmt

Freitag, 28.11. | 10 Uhr

Benjamin Jörissen | Institut für Pädagogik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Hinter dem, was gemeinhin unter dem vermeintlich allgemeinverständlichen Begriff "Medien" versammelt wird, verbergen sich gleichermaßen komplexe wie zuhöchst unterschiedlich strukturierte Phänomene. Insofern digitale Medialität nicht nur alle "alten" Medien in sich aufnimmt und dabei verändert – remediatisiert –, sondern darüber hinaus auch noch mit einer Vernetzungstechnik einhergeht, die zugleich soziale (kommunikative) Vernetzung bedingt, mit Software, die als komplexes informationsverarbeitendes System immer stärker die Verarbeitung von bedeutungstragenden Strukturen übernimmt (Übersetzung, Bilderkennung, Textanalyse etc.) und die schließlich als mobile und überall verfügbare Lebenswelten tief durchdringt und somit das Potenzial hat, Selbst- und Weltverhältnisse neu zu strukturieren, – insofern also darf die Komplexität von Medialität keineswegs unterschätzt werden.
Das gilt für ihren Bezug auf Unterricht, auf Schulkultur wie auch im Hinblick auf die organisatorischen Aspekte von Schule gleichermaßen. "Medienbildung" würde in diesem Zusammenhang bedeuten, dringend nötige kulturelle Transformationsprozesse im Hinblick nicht nur auf Lernen und Bildung, sondern auch auf Wahrnehmungsweisen, Selbstdarstellungsweisen, Sozialität und Werte zu initiieren, die pädagogisch wünschbar sind. Dies ist eine enorme und langwierige Aufgabe – und die Schule ist der Ort, an dem diese Aufgabe wahrgenommen werden kann und muss. Sie kann dies aber nur, wenn digitale Medialität nicht als "Technik", "Instrument" oder praktisches neues Hilfsmittel unterschätzt wird.

 

Entgrenzung von Schule in der digitalen Welt

Samstag, 29.11. | 9 Uhr

Sandra Aßmann | Erziehungswissenschaftliche Medienforschung, Universität zu Köln

Medien sind in allen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen präsent.
Heranwachsende beziehen Informationen aus ganz unterschiedlichen Quellen, wobei dem Internet ein hoher Stellenwert zukommt. Vor diesem Hintergrund kann Schule nicht mehr als vorrangiger Ort des Lernens betrachtet werden: Sie ist ein Ort unter vielen. Umso dringlicher erscheint die Diskussion, wie formale Lernkontexte – wie die Schule – und informelle Kontexte miteinander verzahnt werden können bzw. voneinander profitieren können. Am Beispiel von konkreten Praktiken, die Kinder und Jugendliche mit Medien in schulischen und außerschulischen Kontexten ausüben, wird diese Entgrenzungsproblematik veranschaulicht. Zudem werden Empfehlungen im Hinblick auf die Positionierung und Gestaltung von Schule in einer digitalen Welt abgeleitet und zur Diskussion gestellt.

 

WORKSHOPS am Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Binnendifferenzierung und Inklusion – Mobiles Lernen mit Tablets [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Nicole Haferlandt | Gymnasium Kronshagen &
Sebastian Schädler | Gestaltungspädagogik, Evangelische Hochschule Berlin

In diesem Workshop werden »Medien«, »Heterogenität« und »Inklusion« nicht wie so oft als »Problemfelder/Stolpersteine« des vermeintlich »im Normalfall« sonst unproblematischen pädagogischen Prozesses verstanden, es geht vielmehr darum, die Kennzeichen traditioneller Schulpädagogik (Tafelzentriertheit, Medien-Monokultur, vermeintliche Homogenität der Klasse, Ausschlüsse des »diversen«) perspektivisch hinter sich zu lassen.
Somit wird der Frage nachgegangen, wie man das Potenzial der interaktiven Medien für pädagogische Leitideen der Heterogenität/Inklusion nutzen kann – und umgekehrt wie diese Ziele evt. die Wahl der einzusetzenden Medien beeinflussen.
Am darauf folgenden Samstag werden fiktive, jedoch auf tatsächlichen Begebenheiten beruhende Lerngruppensituierungen als Ausgangspunkt dienen, um konkrete Unterrichtsprojekte für drei oder vier verschiedene Fächer zu planen und hinsichtlich ihrer Funktionalität und Umsetzbarkeit zu diskutieren. Wenn möglich sollen bitte eigene mobile Geräte wie Laptops, Netbooks, vor allem aber Tablets mitgebracht werden.

 

Aktivierende Medienarbeit – Schulradio digital und Video-Dialoge [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Ilka Hoop-Parschat | Schulleiterin, Gemeinschaftsschule am Brutkamp, Albersdorf &
Andrea Gschwendtner | Medienproduzentin und -wissenschaftlerin, Köln

In unserem Workshop erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen ein Teilkonzept zur audio-visuellen Medienbildung. Um auf diesem Weg integrale Ansätze besser erkennen zu können, brauchen wir viel Praxisnähe. Daher bieten wir zwei Praxisblöcke an, die parallel zur theoretischen Konzeptarbeit stattfinden. So begeben sich alle Teilnehmer/-innen in die Rolle eines aktiven "Medienarbeiters", indem sie im mitgebrachten Hörfunkstudio "auf Sendung gehen" und am zweiten Tag im Praxisblock selber Videodialoge drehen. Diese eigenen Erfahrungen werden ebenso reflektiert wie heutige Jugendphänomene und fließen in die Konzeptbildung ein.

Neue Schule – Neue Lehrer [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Ralf Hübner | Oberstufenleiter, Gymnasium Neustadt in Holstein &
Petra Missomelius | Medienkultur- und Bildungswissenschaften, Universität Innsbruck

Neue Technologien alleine bewirken – zumindest in formalisierten Bildungskontexten – kaum eine nachhaltige Veränderung der Lehr- und Lernpraxis. Es braucht mehr als die Implementierung technologischer Infrastrukturen. Die Einführung von mediengestützten Lernangeboten als Bildungsinnovation geht mit Veränderungsprozessen in den Rollenverständnissen von SchülerInnen und LehrerInnen sowie der Unterrichtskultur einher. Zunächst verändern sich die Handlungsmuster der Lehrenden. Ihr Selbstverständnis wandelt sich von der Rolle des Wissensvermittlers hin zu einer beratenden und moderierenden Funktion sowie zur Präferenz für einen stärker am einzelnen Lernenden orientierten Unterricht. Ein Berufsverständnis, das sich überwiegend auf Unterrichtserteilung und Leistungsbewertung beschränkt, kann mittlerweile als überholt betrachtet werden.
Im Mittelpunkt des Workshops stehen besonders diese Veränderungen und Herausforderungen, die LehrerInnen angesichts einer neuen Lernkultur betreffen.

Handlungsorientierte Medienbildung in der Schule – mehr als “Nachspielen” von TV und Radio?! [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Michael Schwarz | AV Journalist | CAU Kiel | schulfachlicher Koordinator, Gymnasium Eckhorst Bargteheide &
Hans-Joachim Ulbrich | Filmemacher | »Auf dem Weg zur Medienschule«, Mecklenburg-Vorpommern

Angebote wie Schulradio, Schul-TV oder Online-Schülerzeitung lassen sich gewinnbringend auch im Unterrichtsalltag einsetzen -und zwar fächerübergreifend.
Dieser Workshop liefert neben den didaktisch-methodischen Grundüberlegungen Praxisbeispiele aus SEK I und SEK II und soll zum eigenständigen Ausprobieren anregen – Spaß inklusive.

 

Bildungsgeschichte als Mediengeschichte und vice versa [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Ralf-Henning Steinmetz | Germanistisches Seminar, Universität Kiel | Gymnasium Neustadt in Holstein &
Andreas Weich & Julius Othmer | Graduiertenkolleg Automatismen | Universität Paderborn

Medien und Bildung sind historisch und systematisch stark miteinander verknüpft. Im Workshop werden wir zunächst erörtern, wie sich dieses Wechselspiel erklären und verstehen lässt. Darauf aufbauend werden wir uns geschichtlichen Wandlungsprozessen widmen, in denen Medienentwicklungen (wie z.B. der Buchdruck) maßgeblichen Einfluss auf das Konzept "Bildung" sowie konkrete Bildungsinstitutionen (wie z.B. die Schule) gehabt haben – und wie Bildung andersherum Praktiken im Umgang mit diesen Medien beeinflusst hat. Auf dieser theoretischen und historischen Grundlage werden wir gemeinsam diskutieren, welche Transformationsprozesse sich gegenwärtig im Wechselspiel zwischen Medien und Bildung, insbesondere zwischen computerbasierten Medien und der Institution Schule, ereignen und wie damit umgegangen werden sollte. Inwiefern hat die Schule beispielsweise (noch) Einfluss auf den Umgang mit Angeboten im Internet oder Computerspielen? Stellen diese Medien andersherum zwangsläufig das etablierte Lehren und Lernen in der Schule bzw. gar die Institution als solche in Frage? Welche Alternativen wären denkbar?
Die programmatisch-konzeptuellen Fragen, die Freitag in diachroner Perspektive im Mittelpunkt stehen, werden am Samstag mit Bezug auf die aktuelle Praxis an einer Schule in Ostholstein anschaulich beantwortet. Hier können die Teilnehmer vieles selbst aktiv ausprobieren: Wie ändern sich Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Unterricht, aber auch das Lernen und die Leistungsmessung durch den intensiven Einsatz moderner Medien, insbesondere durch den Verbund einer Lernplattform (digitale Klassenzimmer) mit einer Cloud-Lösung und digitalen Tafelsystemen?

Wege zum Unterrichten mit digitalen Medien [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Jens Steinfeld | Gymnasium Brunsbüttel &
Heidrun Allert | Medienpädagogik/Bildungsinformatik, CAU Kiel

Junge Menschen wachsen uns mit ihrer Art Medien zu nutzen und die Welt zu verändern »über den Kopf«. Und das ist gut so. Der produktive Umgang mit Medien kann Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen, zur Gestaltung der eigenen Lebenswelt beizutragen und Zusammenhänge zu verstehen. Solche ergebnisoffenen Lernprozesse sollen in der Schule erlebbar werden, damit entsprechende Kompetenzen erworben werden können. Im Workshop werden TeilnehmerInnen unter Nutzung digitaler Medien einen ergebnisoffenen Lernprozess erleben und reflektieren. Input bieten die Workshopverantwortlichen zu den Themen: Was genau ist ergebnisoffenes Lernen? Was ist Partizipation? Was bedeutet Kollaboration? Wie können Teams Medien einsetzen, um kollaborativ zusammen zu arbeiten? Unter welchen Voraussetzungen kann das stattfinden? Kurz: Welche Wege führen zum Unterrichten mit digitalen Medien? Wir werden im Workshop unter Nutzung digitaler Medien ergebnisoffen lernen und sind selbst gespannt, wo wir gemeinsam ankommen.
Aufbauend auf und ergänzend zu den Ergebnissen des ersten Tages werden wir unter Nutzung digitaler Medien in Gruppen Unterrichtsbeispiele entwickeln und präsentieren. Neben der tatsächlichen "Produktion"  wird im Zentrum stehen, warum wir digitale Medien überhaupt einsetzen und welche Vorteile (oder Nachteile?) diese Medien haben. Neben der eigenständigen Produktion werden mit zahlreichen "Best Practise-Beispielen" Anregungen für das spätere Unterrichten gegeben werden.
Die Teilnehmer werden gebeten, möglichst eigene digitale Geräte (Laptops, Smartphones, Kameras …) mitzubringen.

Digitale Unterrichtsmaterialien – Open Educational Resources [I + II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Timo Räker | Auguste-Viktoria-Schule, Flensburg &
Fredrik Gundelsweiler | Dozent Medieninformatik, FHNW Windisch/Brugg

Mit digitaler Ausstattung im Klassenzimmer halten vielfältige Möglichkeiten Einzug und bei der täglichen Unterrichtsarbeit einfach nur auf digitale Kopien oder Scans herkömmlicher Arbeitsbögen zurückzugreifen, wäre verschenktes Potenzial. In diesem Workshop geht es daher um die Erstellung und den Einsatz digitaler Unterrichtsmaterialien, welche die zusätzlichen Möglichkeiten der Geräte bestmöglichst ausnutzen. Dabei wird einerseits auf bestehende Angebote zurückgegriffen (z.B. Open-Educational-Ressouerces) und andererseits herausgearbeitet, wie digitale Unterrichtsmaterialien selbst erstellt werden können.
Um die Qualität eigener und fremder Materialien beurteilen zu können, werden wir die Potenziale digitaler Materialien beleuchten und Kriterien aufstellen, mit welchen die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten bewertet werden können. Außerdem werden wir herausarbeiten, welche lizenz- und datenschutzrechtlichen Aspekte bei der Nutzung und Vervielfältigung digitaler Unterrichtsmaterialien relevant sind.

Alles frei? Freie Gerätenutzung in freiem Lernkonzept: Das Lern- und Medienkonzept der Freiherr vom Stein Schule Neumünster [I+II]

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr & Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Olaf Hubert | Schulleiter, Freiherr vom Stein Schule Neumünster &
Uli Tondorf | Sozial- und Medienpädagoge, Kiel

An der Freiherr von Stein Schule erarbeiten die Kinder und Jugendlichen in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen die Fachinhalte selbstgesteuert. Zu so viel Freiheit kommt im laufenden Schuljahr noch ein Medienkonzept, in dem auch die Nutzung von Smartphones, Tabletts, etc. selbstgesteuert geschieht – in dem die Nutzung also zunächst grundsätzlich erlaubt statt verboten wird. Welche Chancen für Lernprozesse in diesem Konzept gesehen werden und wie mit dem immanenten Konfliktpotential z.B. bzgl. Mobbing, Sexting etc. umgegangen wird, stellt eine Lehrkraft der Schule in diesem Workshop vor.
Durch eine theoretische Rahmung wird dies übertragbar auf andere schulische Organisationsformen. Anhand verschiedener Beispiele aus SH werden Verknüpfungen zwischen innerschulischen Strukturentwürfen zu Lernen, Medien, Gewalt-, Sexual- oder Suchtprävention aufgezeigt. Diese sind nicht deckungsgleich, aber insbesondere durch die Mediennutzung eng verzaht. So sollen die Schnittstellen deutlich werden, die beim Entwurf der jeweiligen Konzepte zu bedenken sind.

WORKSHOP am Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr

Grundschule im Jahr 2025 – Guter Unterricht mit und ohne Medien. Eine Zeitreise!

Freitag, 28.11. | 14-20 Uhr

Henner Oldenburg | Paul-Klee-Schule, Lübeck &
Jutta Weiß | Deutsch & Medienpädagogik, IQSH

Wie wird das Schulleben im Jahr 2025 aussehen? Werden die Schüler und Schülerinnen mit Datenbrillen oder digitalen Kontaktlinsen statt Schultaschen herumlaufen? Werden die Kinder die Handschrift verlernen und stattdessen ihre Informationen und Kommunikation aufsprechen und digitalisieren lassen? Wird es den Lehrer und die Lehrerin noch geben oder werden sie ersetzt durch Avatare? Werden wir von dem interaktiven Whiteboard zurückkehren zur guten alten Tafel? Das sind nur einige mögliche Fragen, die wir in einer Zukunftskonferenz diskutieren wollen. Die Fragen für die Zukunftskonferenz werden in einem ersten Schritt von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen selbst generiert.
Das Ziel ist eine Präsentation der Vision GRUNDSCHULE 2025. Aufgezeigt werden die konkreten Schritte zur Verwirklichung.

WORKSHOPS am Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Ich programmier mir die Welt, wie sie mir gefällt – Kinderleichter Einstieg in die Programmierung von Alltagsgegenständen

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Sabrina Wilske & Jennifer Boldt | Digitale Medien in der Bildung (dimeb), Universität Bremen

Computer sind überall, nicht nur in unseren Laptops, Tablets und Smartphones, auch versteckt in kleineren oder größeren Alltagsgegenständen wie Autos, Zügen, Fahrkartenautomaten, Fahrstühlen, Fernsehern, Küchengeräten und beim täglichen Einkaufen umgeben sie uns.
In diesem Workshop wollen wir uns die Funktionsweise einiger solcher intelligenten Gegenstände näher anschauen und lernen, sie selbst zu programmieren. Dazu benutzen wir die Arduino-Plattform, die extra für Anfänger und technische Laien entwickelt wurde. Sie besteht aus einer leicht zugänglichen Programmiersprache sowie einem Mikrocontroller, an den sich verschiedene Sensoren für z.B. Licht, Temperatur oder Entfernung und Aktoren wir Leuchtdioden (LED) oder Motoren leicht anschließen lassen. Der Workshop wird die grundlegenden Prinzipien der Programmierung zeigen.
Das Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmenden bewusst zu machen, wo sich die digitale Intelligenz im täglichen Leben versteckt und sie zu befähigen solche intelligenten Gegenstände mit einfachen Mitteln selbst zu gestalten. Lehrkräfte sollen in die Lage versetzt werden, dieses Wissen an Schülerinnen und Schüler weiterzugeben.

Mathematikdidaktik digital

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Jens Mittag | Deutsches Gymnasium Apenrade, Dänemark

Google Earth, Powerpoint, Tabellenkalkulation, Scratch … es gibt viele Programme, die für den Mathematikunterricht geeignet sind. Mit digitalen Medien lassen sich Aufgaben ansprechend und motivierend verpacken. Darüber hinaus bringen sie die Möglichkeit, den Mathematikunterricht alternativ zu gestalten und neue Wege für die Schüler, die Mathematik zu erschließen. Welche Ziele verfolge ich eigentlich mit meinem Mathematikunterricht? Ist es eine Möglichkeit, dass Schüler in Zukunft weniger im Mathematikunterricht rechnen, dafür aber andere Fähigkeiten schulen? Erarbeitet werden sollen Möglichkeiten, …
… "klassische Aufgaben" im Mathematikunterricht mit digitalen Medien aufzupeppen.
… mithilfe von digitalen Medien alternative Zugänge zu dem "klassischen" Stoff der Schulmathematik zu finden oder gar neue Inhalte aufzuarbeiten.

Bausteine für die Mediennutzung im Unterricht

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Christoph Ohlsen & Detlef Molder | IQSH

In diesem Workshop wird gezeigt und praktisch erprobt, wie man Unterrichtsinhalte in vielfältiger Form medial aufarbeitet und präsentiert (z.B. XXL-Plakat, Hörspiel, Trickfilm, Slideshow etc.). Schritt für Schritt lernen die Teilnehmer, wie sie selber diese Produkte erstellen können bzw. im handlungsorientierten Unterricht durch die Schüler/innen produzieren lassen.

Lernvideos mit Trickfilmtechnik gestalten

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Sören Wendt | Foto-Filmdesigner, freier Referent, Workshopleiter & Trickfilmregisseur

Was macht ein trickreiches Lernvideo aus? Welche optischen Tricks fesseln den Zuschauer (oder langweilen ihn)? Und wie produziert man es am einfachsten? Um diese Fragen und praktische Lösungen soll es im Workshop gehen. Neben theoretischen Dingen wird auch ein eigenes kleines Lern-Video in Gruppenarbeit gebastelt. Der Schwerpunkt liegt weniger in der inhaltlichen Struktur, sondern in der praktischen Herangehensweise; Stichwort: "Akkus aufladen, Speicherkarte formatieren". Bitte nach Möglichkeit eine digitale Kamera (oder I-Pad), ein Stativ und ein Laptop mit Videobearbeitungs-Software mitbringen. Wer bereits ein Thema hat, das er schon immer mal in Szene setzen wollte, darf auch gerne einen passenden Text mitbringen.

Zeitungsprojekte von morgen – Konzepte, Beispiele und Erfahrungen

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Georg Konstantinow | Medienkompetenzprojekte, sh:z

Innerhalb von wenigen Jahren haben Tablets unsere Medienwelt revolutioniert. Verändert haben sich die Mediengewohnheiten von Jugendlichen. Noch nie waren Schüler täglich so lange online wie heute. Trotzdem werden Informationen und Nachrichten seltener wahrgenommen. Warum sind tägliche Informationen für den langfristigen Schulerfolg wichtig? Wie lassen sich in einem Zeitungsprojekt Tablets einbinden? Welche Unterrichtideen stecken dahinter? Wie funktioniert die Tageszeitungs-App? Wie können Schüler professionell mit dem Tablet recherchieren? Vorgestellt werden die neuesten Erkenntnisse aus den Tablet-Projekten des sh:z.

Design orientierte Medienbildung Oder: Neues Wissen durch Design?

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Heidrun Allert & Sabine Reisas | Medienpädagogik/Bildungsinformatik, CAU Kiel

In diesem Workshop werden wir der Frage nachgehen, wie die Gestaltung von Medien und deren Nutzung miteinander verwoben sind und wie Qualitäten von Medien in Lehr-/Lernkontexten entstehen. In diesem Zusammenhang wollen wir die besondere Stellung der Pädagogik und im speziellen der Medienbildung diskutieren, die neue Handlungsspielräume in der Lehre befördern können.
Am Beispiel der Tätigkeit »Notizen machen« führt der Workshop im Kontext persönlicher Alltagserfahrungen und Tätigkeiten in den Gestaltungsprozess ein. Die Möglichkeiten des pädagogischen Ansatzes »Design als Untersuchung« werden so in Kurzform erlebbar gemacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden angeleitet, vorherrschende Normen und Werte in Erfahrung zu bringen und kritisch zu betrachten. Um eine lebendige Diskussion zu ermöglichen, arbeiten Sie in kleinen Teams. Es kann hautnah erfahren werden, wie etablierte Medienökologien und Nutzungspraktiken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die sinnvolle Gestaltung und den kompetenten Einsatz von Werkzeugen und Medien in der Lehre beeinflussen.
Im Anschluss wollen wir diskutieren, welche Rolle »Design als Untersuchung« in konkreten Lehr-/Lernszenarien spielen kann.

 

Politische Bilderbildung – Klischees von sex, race und class in Musikvideos und ästhetische Antworten darauf

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Sebastian Schädler | Gestaltungspädagogik, Evangelische Hochschule Berlin

Musik ist nicht nur ein Genuss sondern – als soziales Medium verstanden – eine Sozialisationsinstanz: Entwicklungsprozesse wie die Ablösung von den Eltern, Protest gegen alles "Etablierte", Zuordnung zu einer Subkultur, Herausbildung einer peer-group-Identität usw. werden hier verhandelt. Neben diesen vielleicht eher individuell zu verortenden Seiten werden aber auch gesellschaftliche Kategorien wie "geschlechtliche", "kulturelle" oder "klassengemäße" Verortungen und Zumutungen sowohl repräsentiert als auch im Rezeptionsprozess "getan", also konstruiert. In politischer Hinsicht ist dieses brisant, wenn in Szenen wie der Hip-Hop/Rap-Kultur klassenbezogene, rassistische, sexistische und/oder antisemitische Klischees reproduziert, konstruiert und dann in Konzerten bisweilen bejubelt werden.
In diesem workshop geht es darum, wie Affirmation, Oppsition oder Subversion solcher Klischees und Stereotypen unterschieden werden können und welche (ästhetischen) Möglichkeiten es geben könnte, sie in einer kritisch verstandenen "BilderBildung" zu unterlaufen.

Werkzeugkoffer 2.0

Samstag, 29.11. | 11-19 Uhr

Catharina Knolle, Svea Koberg, Roland Lucht, Pia Larissa Nuszkowski, Dennis Reinke & Selina Kristin Seemann |
Studierende, Europa-Universität Flensburg

Papier, Bleistift und Overheadprojektor haben Tradition in unseren Klassenräumen. Sie haben sich bewährt und auf Dauer können sie todlangweilig sein. In unserem Workshop möchten wir kleine, praktische Werkzeuge vorstellen, mit denen das Einbinden von Medien in den eigenen Unterricht leicht funktioniert. Vorgestellt werden kleine Helfer wie eine Fernbedienung für den Laptop, Arbeitsplattformen wie Google Drive, diverse Videoplattformen sowie auch eine kleine Basiseinführung in die Grundfunktionen des Smartphones. Wichtig ist uns, dass wir die neugewonnene Theorie hoffentlich gleich in die Praxis umsetzen können. Nicht auslassen möchten wir natürlich eine Diskussion über den Sinn und Zweck dieser technischen Neuerungen. Dieser Workshop wird von Studenten der Uni Flensburg gestaltet, willkommen sind aber nicht nur Studierende, sondern ebenso Lehrer und Lehrerinnen oder anderweitig Medieninteressierte.