Fünf Fragen an ...
Fachschaft und Studiengangleitung haben sich gemeinsam fünf Fragen an Dozierende des Studiengangs überlegt, die Studierenden die Gelegenheit geben sollen die Dozent*innen ein wenig besser kennenzulernen. Hier sind nun die Antworten zu finden - vielen Dank an alle, die teilgenommen haben!
Bitte beachten Sie:
Dozierende hatten Wahl, auf Deutsch oder Englisch zu antworten - sobald Übersetzungen jeweils fertiggestellt sind und freigegeben wurden, wird diese Seite aktualisiert. Das Sprachengewirr verschwindet somit sukzessive.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich habe mehr als einen Schwerpunkt, aber konzentriere mich in meiner Antwort auf die Filmwissenschaft. Ich sehe mir schon seit meiner Kindheit gerne Filme an und wollte immer etwas über Filmkunst lernen, aber als ich mit dem Studium angefangen habe, gab es dazu keinen Studiengang. Erst nach Abschluss meiner Doktorarbeit wurde in Mainz, wo ich mich damals aufhielt, ein solcher Studiengang begründet und ich hatte das Glück, zur Mitarbeit eingeladen zu werden. So habe ich begonnen, wissenschaftlich über Filme nachzudenken und zu schreiben, was ich nach wie vor spannend und erfreulich finde.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Schwer zu sagen. Generell sieht meine Antwort so aus: Ich bin zufrieden, wenn die Studierenden nicht nur teilnehmen, sondern weitere Informationen zum Thema sammeln und eigene Recherche betreiben. Das beste Feedback, das man kriegen kann, ist, wenn man Interesse und Ehrgeiz weckt.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Michail M. Bakhtin "Das Wort im Roman"; Umberto Eco "Das offene Kunstwerk"; Wolfgang Iser "Der Akt des Lesens"; Nelson Goodman "Weisen der Welterzeugung". Es gibt viel mehr als ich hier nun aufzählen kann, aber zumindest noch: Spivak "Can the subaltern speak?"
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Das kommt auf den Betrachter an, aber ich würde immer behaupten, dass es halb voll ist.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Nehmen Sie nie einen Ratschlag an, der nicht mit Ihren Zielen oder Ihrer Überzeugung übereinstimmt.
How did you decide on your field of study?
My original intention was to take an education that would allow me to work with culture in media – broadly speaking. During my studies in literature and philosophy at Aarhus University (Denmark), it became clear to me that literary studies was the path I wanted to follow. My Erasmus year in Paris brought further intellectual inspiration and was pivotal in confirming my choice.
What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?
Honestly, I have enjoyed all my KSM seminars. Not at least "New Danish Literature", which I already taught a couple of times – with variations. In this seminar, we dig into the latest Danish prose and poetry coming out in English and German translations. Denmark is quite an unknown territory for some KSM students, so, whenever possible, I arrange a day-trip for the class to see an exhibition or attend a literature reading somewhere in Denmark – it’s always a great experience.
What book has particularly influenced you, or is a must read?
I think there’s a lot of great stuff coming out right now, in contemporary literature. A fascinating work that I would definitely recommend is Jonas Eika’s After the Sun (translated into English in 2018). It is a collection of stories in a near future – near enough to be recognizable, while at the same time made slightly weird and uncanny by the irruption of futuristic elements. It is a book that makes you reflect about our own time - and speculate about the future
Is the glass half full or half empty?
Oh well, let’s not suppress the fact that sometimes it is half empty…
Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?
I enjoyed my student years very much. Lots of experiences and freedom to follow one’s interest, with not so much time pressure. Not only the classes at university very great, but, in hindsight, all those ’irrelevant’ books I read just because I felt like it, all those passionate discussions on the widest and wildest topics with friends in different cafés, all those late nights at student parties – they meant a lot, too. So did my periods of study abroad – Norway, Italy, France, Germany. As for the piece of advice: when I was writing my master’s, I made a rule for myself, that I had to write two pages a day. It resulted in many long, not particularly fruitful hours in front of the computer. Some of those days, I should have probably taken my bike and gone to take a swim in the sea.
1. Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich habe Lesen schon immer sehr gemocht. Ich muss zugeben, dass ich eines dieser Nerd-Kinder war, da in der Schule immer mit einem Roman oder einem Gedichtband herumlief. Ich begann Englisch mit einem Schwerpunkt in britischer Literatur zu studieren, doch während eines einjährigen Auslandsaufenthalts in Irland merkte ich, dass ich viel mehr an der Lektüre meiner Mitbewohnerin interessiert war, die Amerikanistik studierte. Zufälligerweise bekam ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland das Angebot, als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Amerikanistik zu arbeiten und so wechselte ich auch mein Hauptfach. Mein Forschungsschwerpunkt in "Indigenous Studies" entstammt einem Stipendienaufenthalt in den USA, einem wundervollen Seminar über Literatur von Native Americans, welcher von der großartigen Literaturwissenschaftlerin Lucy Maddox unterrichtet wurde und in etwa 15 Romane behandelte. Ich war sofort begeistert und bin es bis heute.
2. Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Das müssten wohl meine Studierenden entscheiden, und es hängt auch davon ab, welche Kriterien man dazu ansetzt. Meine Seminare "Disney and Imperialism" und "First Contact Narratives from Columbus to Star Trek" waren immer sehr beliebt bei den Studierenden, aber ich genieße jedes Thema, das man gemeinsam als Kurs erforscht. Außerdem weiß ich die Freiheit sehr zu schätzen, meine Seminarinhalte frei wählen zu können. Wenn jemand also ein besonders wünschenswertes Thema im Sinn hat, das gut zu meinem Schwerpunkt passt, dann zögern Sie nicht, mir Bescheid zu geben. :) Generell bin ich eine Verfechterin von forschungsorientierter Lehre, was bedeutet, dass ich Seminare gerne mit wissenschaftlichen Konferenzen oder Gastvorträgen verbinde.
3. Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Wie viele darf ich nennen, die Top 100? Nagut, im Ernst: als Roman würde ich Henry James‘ "Turn of the Screw", William Faulkners "Absalom, Absalom" und Toni Morrisons "Beloved" nennen. Und alles von Louise Erdrich, Jesmyn Ward und Thomas King. Für Gedichte: Hilde Domin, Robert Frost, Anne Sexton, Simon Ortiz. Für Drama: Tony Kushners "Angels in America", Tomson Highways "Rez Sisters" und alles von Shakespeare. Bei Sachbüchern: Roland Barthes’ "Mythologies", Hayden Whites "Metahistory" und "The Cambridge Companion to Limiting Your Choice of Books".
4. Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Immer halb voll. Aber im Alltag wäre meine Antwort meist eher so:
Optimist: "halb voll!"
Pessimist: "halb leer!"
Ich (als Mutter): "warum ist da kein Untersetzer drunter?!"
5. Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Folgt Euren Interessen und Eurem Herzen. Geht ins Ausland. (Ich habe es mehrfach gemacht und es gehört zu den fünf besten Entscheidungen meines gesamten Lebens!). Traut euch, Fragen zu stellen. Lasst euch von anderen nicht einschüchtern. Und, wie die Journalistin Mary Schmich einst sagte: "Wear sunscreen."
How did you decide on your field of study?
In a former live I was head of design and owner of caro e., a sustainable handknit fashion label in Berlin (www.caro-e.de) and got more and more drawn into topics of sustainability and education. I started teaching in fashion design studies at several universities in Berlin and did my own master thesis in adult education next to my own teaching since I was drawn into the state of the art of higher education for sustainability (HESD). My research focus today is located at the intersection of education in fashion, design, textiles and sustainabilty. Lately I finished my PhD, research topic critical design and critical fashion, and my latest projects are concentrating on craft as a medium for bodily engagement and somatic experience in learning situations.
What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?
This is my first KSM seminar.
What book has particularly influenced you, or is a must read?
That´s a difficult question. I read a lot. In the last months, I am very interested in everything that has a future-oriented and speculative focus and is looking for solutions and alternative ways of living, designing, working while fighting against the biggest crisis of our time, climate change. A few books lying on my desk at the moment are: Zur Entstehung einer ökologischen Klasse. Ein Memorandum (Latour & Schultz, 2022), Critical Craft (Eds. Clark et al, 2016), Making Trouble (Von Busch, 2022), Staying with the Trouble: Making Kin in the Chthulucene a review (Haraway, 2018).
Is the glass half full or half empty?
Always half full! ; )
Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?
Don't take too serious what other people say and think of you and of what you are doing. Listen to your own guts. If it feels right, it is right. Make your own experiences and be proud of them, even if you fail sometimes. Failing is a part of our life.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Dank der Deutschen Bahn. Zu Beginn meines Studiums in Flensburg war auf der Strecke des RE7 um Neumünster herum eine Baustelle. Ich habe daher den RE6 über Husum genommen und bin so auf Friedrichstadt aufmerksam geworden. Als ich ein, zwei Semester später in einem KSM-Seminar zu Sprachgeschichte saß, hat es dann plötzlich geklickt – und auf einmal kamen meine Interessen aus meinem Erststudium in Freiburg mit den Themen in Flensburg in der Mehrsprachigkeitsgeschichte Friedrichstadts zusammen.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
"Historische Mehrsprachigkeit in Schleswig-Holstein" hat mir am meisten Spaß gemacht, weil das Thema vielfältig und zugleich recht konkret ist.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Storms "Schimmelreiter" kommt bei mir gedanklich immer wieder über den Deich. Dürrenmatts "Physiker" und die "Panne" verdienen auf jeden Fall eine größere Bühne. Und wer auf der Arbeit oder im Studium zu viel mit unbebilderten Texten zu tun hatte, sollte zu Flix’ "Faust" oder Meurisses "Leichtigkeit" greifen.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Historisch würde ich fragen, ob denn das Glas vorher voll oder leer war. Theologisch, ob es seine Bestimmung ist, gefüllt oder leer zu sein. Doch bevor ich zu einer Antwort komme, ruft der Archivar in mir: "Stell das weg! Ich arbeite hier mit alten Manuskripten."
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Meine bereicherndsten Freundschaften habe ich mit Studenten aus anderen Studiengängen geschlossen. Ansonsten: Tu einzelne Disziplinen deines Faches nicht zu schnell als langweilig und unnütz ab. Manchmal bräuchtest du die Grundlagen später dringend.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
So, wie ich mir das gar nicht anders vorstellen kann: Durch Interesse. Aber das herauszufinden, war gar nicht so einfach. Als Teenager war ich mal mit der Schule bei einer dieser Pflicht-Veranstaltungen des Arbeitsamtes. Dort machte ich einen Was-passt-zu-mir-Test und heraus kam: Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Das war damals schon nicht das erste, was mir einfallen würde und als dann ein Mitarbeiter um die Ecke kam und sagte: ‚Was ein Zufall, solche Leute werden dringend gesucht!‘, habe ich mich lieber selbst auf die Suche begeben. Was ich damit sagen möchte: Es war ein langer Weg. Logistisch gar nicht so einfach.
Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Für das Seminar "Literatur und Gedächtnis" bekam ich sehr positive Rückmeldungen von den Studierenden. Das Interesse an den Themen Erinnerungskultur und ‚Vergangenheitsbewältigung‘ ist hoch und diese Seminare werden gerne angenommen. Ein Wunschthema für die Zukunft wäre "Lyrik und Gesellschaft", das plane ich jetzt schon das vierte Semester, aber irgendwie kommt immer was dazwischen. Nächstes Semester bestimmt. Oder übernächstes, mal schauen.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Diese Frage wurde mir in anderen Kontexten schon einige Male gestellt und ich versuche immer mich um sie herumzumogeln, weil es mir fahrlässig erscheint, nur ‚dieses eine Buch‘ anzugeben. Das ist ja bei einer Top-10-Liste schon nicht möglich, geschweige denn bei einer Top-100-Liste. So geht das also nicht. Manchmal mogele ich mich um die Frage herum und benenne einen Lieblingsschriftsteller/eine Lieblingsschriftstellerin (was das eigentliche Problem nicht beseitigt, sondern nur verlagert, ich weiß), aber seit Bob Dylan den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, ist dieses Feld auch etwas fluide geworden. Das gefällt mir, nämlich dann kann ich meine Lieblingskünstlerin nennen, deren Texte und deren Lieder mich seit Jahrzehnten faszinieren. Und das ist: Patti Smith.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Das hängt schwer vom Inhalt des Glases ab.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Das ist so eine Sache: Damals bin ich immer brav zur Studienberatung gegangen und habe mir auch neugierig angehört, was andere, die im Studium etwas weiter waren als ich, geraten haben. Das hört sich für mich heute noch plausibel an. Würde ich aber meinem Studierenden-Ich heute begegnen und einen Rat geben, unter den Bedingungen heute, würde mir folgendes einfallen: Bei allen Zwängen und Nöten, den ganzen Prüfungsanforderungen und unterschiedlichen Modulkatalogen, in denen Du festklemmst, während Du noch unbedingt diesen einen Passierschein A38 bekommen musst, vergiss nicht, dass diese Dinge kein Selbstzweck sind. Schaffe Dir Freiräume, vor allem emotionale und zeitliche, in denen Du das tun kannst, was wirklich wichtig ist im Leben: Ein gutes Buch lesen und mit jemandem über Literatur reden. Denn dafür ist das Studium ja eigentlich da. Wenn das nicht mehr möglich ist vor lauter Modul- und Prüfungszwängen, dann läuft etwas falsch und daran musst Du etwas ändern.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich hatte nicht wirklich eine Wahl. Die Familie, in der ich aufgewachsen bin, benutzt Mehrsprachigkeit im Alltag (das heißt, niemand spricht eine eindeutige Sprache oder Dialekt, ohne ständig die Sprachen zu mischen oder zu wechseln). Ich hatte gar nicht damit gerechnet, aber als ich damit begann meine Promotion über das Dänische als gesprochene Sprache in der dänischen Minderheit in Süd-Schleswig (welches sehr vom Deutschen beeinflusst wird) zu schreiben, waren weder Freunde noch Familie überrascht.
Welches war ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Mein erstes (und bestes!) Seminarthema für KSM war mein Kurs zu "Language and Migration" im letzten Semester. Dieses Thema hat mein Interesse geweckt, als ich mit einem Projekt über dänische Auswanderer und ihre Nachkommen in Argentinien und Nordamerika beschäftigt war, und ich arbeite seitdem daran. Die Studierenden von KSM teilten im Kurs viele interessante Geschichten von Einwanderern, nachdem sie Menschen mit Migrationshintergrund interviewten und diese dann mit den vermittelten theoretischen Ansätzen im Kurs analysierten (nachdem sie ihre Schüchternheit überwunden und gelernt hatten, wie man ein Interview durchführt).
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Schwer zu sagen. Ich lese sehr viel und viele unterschiedliche Dinge und es scheint als würden einen unterschiedliche Bücher zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben unterschiedlich beeinflussen. Sachliteratur: Skautrup (Danish language history) wegen seines immensen Wissens und seiner Genauigkeit oder die wöchentliche Zeitschrift "The Economist". Fiktive Literatur: Die Bücher von Marilynne Robinson, besonders "Lila".
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Immer fast leer, immer durstig nach mehr. Aber für andere? Immer halb voll.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Habt niemals Angst Fragen zu stellen. Eure Dozierenden würde es lieben, mehr Fragen zu bekommen und sie würden euer Interesse genießen anstatt euch für dumm oder nicht wissenschaftlich halten.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich wollte gerne eine Weile in England leben und dachte, studieren wäre eine vielleicht eine gute Idee und so bewarb mich schließlich für einen Studienplatz. Von fünf Bewerbungen erhielt ich vier Absagen und eine Zusage, so dass ich mich für einen B.A. in English and German Linguistics an der University of Newcastle on Tyne einschreiben durfte. Ich wusste nur sehr wenig über das Thema Sprachwissenschaft, was ein ziemlicher Glücksfall war. Alles war neu für mich und ich entschied mich, alles sehr spannend zu finden. Das half mir, mich in dem neuen Land einzuleben und die Eigenarten seiner Kultur zu erfahren. Knapp 25 Jahre später bin ich wieder zurück nach Deutschland gezogen.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
The History of Linguistic Purism (= Richtiges und Gutes Deutsch von Schottelius bis Sick)
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Umberto Ecos "Der Name der Rose". Die drei ??? und der magische Kreis. Robert Burchfield´s "The English Language".
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Ich bevorzuge Tassen und Becher.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben
Eine schwierige Frage, da ich selten auf Rat gehört habe. Was ich meinen Studierenden auf den Weg geben würde: Nehmt alles begeistert auf. Wisst zu schätzen, dass Ihr die Chance habt Euren Tag zu strukturieren und etwas zu studieren, was Euch interessiert. Geht zu Forschungskolloquien und öffentlichen Vorträgen. Lernt die Stadt und Region kennen, in der Ihr lebt: Davon werdet Ihr euren Enkelkindern noch erzählen, stellt also sicher, dass es interessante Geschichten werden. Lernt Friesisch!
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Der größte Teil meines akademischen Werdegangs war eine Reihe glücklicher Zufälle. Ich glaube also nicht, dass ich mir mein jetziges Studienfach wirklich ausgesucht habe, sondern mein Studienfach hat mich gewählt. Ich war Austauschschülerin in Kaltenkirchen (hier in Schleswig-Holstein), als ich in der High School war, und kehrte dann ein Jahr später zurück, um ein Studium an der Universität Hamburg zu beginnen. Nach ein paar Jahren zog ich (aus familiären Gründen) zurück nach Wisconsin, und obwohl ich Erziehungswissenschaften und Psychologie studiert hatte, beschloss die dortige Universität, meine Studienleistungen nur als "deutsche" Studienleistungen anzuerkennen. Obwohl ich also plante, Umweltwissenschaften zu studieren (was ich auch tat), hatte ich im Grunde die Credits, um Deutsch als Hauptfach zu studieren, und ich engagierte mich sehr für die Germanistik an meiner Universität, und dann schien es mir nur richtig, das Germanistikstudium auf MA-Ebene fortzusetzen. Während dieser Zeit entdeckte ich zufällig die Linguistik und bin seitdem einfach mit dem Strom gegangen.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Mein erster und bisher einziger KSM-Kurs ist Linguistische Anthropologie, der mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich denke, ein allgemeinerer Soziolinguistik-Themenkurs mit einem Schwerpunkt auf Grenzregionen könnte ein wirklich unterhaltsames zukünftiges Seminar sein.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
A Sand County Almanac von Aldo Leopold. Dieses Buch hat wahrscheinlich mein Interesse an Umweltwissenschaft und Naturschutz geweckt, was schließlich dazu führte, dass ich einen Abschluss in Umweltpolitik und -planung machte. Ich liebte bereits die Natur, und mein Heimatstaat Wisconsin ist recht ländlich, so dass mich die Lektüre einer Aufsatzsammlung, die nicht nur die Schönheit einer mir vertrauten Gegend beschrieb, sondern auch philosophische und naturschutzfachliche Themen behandelte, sehr ansprach.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Ich bin zufrieden, solange es (halb) voll mit Kaffee ist.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Man muss nicht alles planen, und es ist in Ordnung, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man sie zu planen versucht hat. Macht euch nicht nur Gedanken über die Zukunft, sondern nehmt euch gelegentlich die Zeit, über die Dinge nachzudenken, die ihr erreicht habt.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich habe eine Reihe von Forschungsgebieten und Forschungsinteressen, aber da die meisten von Ihnen mich aus einem Kurs kennen, den ich innerlich als "Betriebswirtschaftslehre als Kulturwissenschaft" bezeichne, werde ich ein wenig über diesen Bereich sprechen. Es ist eigentlich keine sonderlich aufregende Geschichte - ich habe einen "Magister Artium"-Abschluss von der Universität Mannheim, einer der großen Wirtschaftsuniversitäten in Deutschland, und für diesen Abschluss musste ich verschiedene Fächer wählen, die ich studieren wollte.
Der "Magister Artium" in Mannheim erlaubte fast jede Fächerkombination, die man wählen wollte, und so folgte ich zwar auch meinen Interessen und wählte "Anglistik & Amerikanistik", aber ich wusste von Anfang an, dass ich keine Lehrerin werden wollte, und so fügte ich "Betriebswirtschaftslehre (BWL)" als zweites Fach hinzu ("Medienwissenschaft" war mein drittes und "Öffentliches Recht" mein Streber-Bonusfach - ja, ich hielt mir alle Optionen offen und plante auch eine Karriere irgendwo in einem Großkonzern).
Das Problem beim Studium von a) selbstgewählten und b) so unterschiedlichen Fächern ist, dass es keine wirkliche Interaktion / Überschneidung / Verbindung zwischen den Fächern gab - oder besser gesagt, man war die Verbindung zwischen den Fächern, war die Person, die Texte in beiden Bereichen gelesen hatte, Gedanken und Ideen aus dem einen in den anderen bringen konnte ...
Ich fand diesen Mangel an gegenseitiger Bereicherung und den engen Fokus in meinem BWL-Unterricht super frustrierend - und so habe ich einfach angefangen, selbst nach dem größeren Bild und den Verbindungen zwischen den Disziplinen zu suchen. Einer der ersten Texte, die ich gelesen habe und die mir gezeigt haben, dass solche Verbindungen möglich sind und dass es Menschen gibt, die darüber nachdenken und schreiben (nur nicht in meinen Kursen), war Robert Heilbronners The Worldly Philosophers, das ich immer noch als ausgezeichneten Ausgangspunkt empfehlen kann, obwohl es schon ein paar Jahrzehnte alt ist.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Das ist eine schwierige Frage, denn ich genieße wirklich alle Kurse und Projekte, die ich in KSM anbieten kann. Ich freue mich darauf, 2022 wieder die "Einführung in die interkulturelle Literaturwissenschaft" zu unterrichten, denn ich habe Pläne für Texte, die ich mit den Studierenden dort behandeln möchte.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Es ist natürlich unmöglich, sich auf ein einziges Buch zu beschränken, und "sollte" ist ein zu apodiktischer Begriff, aber ...
- Sachbücher: Gunnar Olsson, Abysmal: A Critique of Cartographic Reason;
- Belletristik: Lois McMaster Bujold, Cordelia's Honor.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Er ist immer voll - manchmal ist nur mehr Luft drin als zu anderen Zeiten.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
"Ich weiß, dass die Prüfungsordnung besagt, dass die Klausur in "Technik des Betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens" beliebig oft abgelegt werden kann und dass die einzige Voraussetzung das Studium abzuschließen darin besteht, dass das Seminar bis zum Ende des Studiums bestanden sein muss, aber, glaub mir, erst vier Wochen lang in den Sommerferien den Block-Intensivkurs belegen und dann beschließen, dass du nicht für die Klausur lernen wirst, da nur noch zwei Wochen Semesterferien sind und du irgendwann auch mal wegfahren willst: nicht die beste Entscheidung deines Lebens. Wenn du den Kurs im Herbstsemester wiederholen musst, dann wird er nicht angenehmer, und du hast vier Wochen des Sommers vergeudet."
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Mode, Jugendkultur und Yupitum waren in meiner Biografie sehr wichtige Themen. Gleichzeitig prägte mich die Weisheit "Erst wenn der letzte Baum gefällt ist, wird man feststellen, dass man Geld nicht essen kann". Kontroverser konnten die Strömungen kaum sein und lösten meine Krise zwischen Konsum, Ökonomie und Ökologie im Themenfeld Mode aus. Während meines Lehramtsstudiums besuchte ich im Rahmen einer Pflichtexkursion einen Textilrecyclingbetrieb, der mein Interesse für dieses Thema so sehr weckte, dass ich aus eigener Initiative weitere besuchte, um das Feld besser kennen zu lernen und zu hinterfragen. Ich forschte, promovierte und spezialisierte mich seither auf Nachhaltigkeit im Textilen.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Die besten Seminare waren jene, in denen wir die fachwissenschaftliche Theorie mit realen und praktischen Erfahrungen verbinden konnten, z.B. auf Exkursionen oder in Selbstversuchen. Für die Zukunft wünsche ich mir, die Relevanz einer vermeidlich banalen Alltäglichkeit zu betonen. Ich bin überzeugt davon, dass eine sozio-ökologische Transformation nur dann gelingt, wenn viele (bestenfalls alle) gewohnte alltäglich Verhaltensweisen ökologisch ausrichten. Für mein Themenfeld Mode und Textil heißt das, textile Lehre mit textiler Lebenswirklichkeit intensiver zu verbinden und zwischen textiler Alltagskultur und textilfachwissenschaftlicher Forschung stärker zu vernetzen.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Es gibt viele Bücher und Reportagen, die ich in dem Moment beeindruckend und lesens- oder sehenswert finde. Aktuell treibt mich das Buch von Carl Tillessen: Konsum – Warum wir kaufen, was wir nicht brauchen (Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland 2020) um. Und als Reportage empfehle ich von Andrew Morgan: The True Costs. Seit dem Erscheinen in 2016 gibt es keine bessere Reportage zu dem Thema als diese.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Das ist mal so, mal so.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Nicht zu früh in konventionelle Lebensmuster eintreten, sich Zeit für das Studium nehmen und Spielräume als Studentin intensiv ausleben.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Die Arbeiten von Michel Foucault haben mich sehr geprägt. Neben seinen Klassikern fand ich vor allem seine Schriften zu den Regierungstechnologien spannend und sah dort eine Lücke, die man medienwissenschaftlich nutzen kann. Foucault nennt zwar verschiedene Medien wie etwa Statistiken, Briefe und Bücher, mit denen eine Regierungen ihre Bevölkerung steuern kann bzw. mit denen Personen zu Selbsttechniken angeleitet werden. Er untersucht diese Medien allerdings nicht systematisch und moderne, elektrische oder digitale Medien kommen praktisch aufgrund seines Untersuchungszeitraums nicht vor. Das hat mich nicht losgelassen: Wie regulieren Medien Verhalten, Politik und Kommunikation? Wie schreiben sie sich in diese Prozesse selbst mit ein? Wie stören Medien? Wie eskalieren oder deeskalieren sie eine bestimmte Lage? Hinzu kommt noch ein Möglichkeitsdenken von Gilles Deleuze: Welche virtuellen Welten existieren noch jenseits der aktualisierten Welt? Und wie beeinflussen virtuelle Welten unser Leben im Hier und Jetzt? Nimmt man beides zusammen, interessiere ich mich dafür, wie Medien Politiken entwerfen und anleiten und dabei stets mit virtuellen Welten der Künste im Wechselverhältnis stehen.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Bislang habe ich nur ein Seminar in KSM angeboten: Eine Einführung in die Kulturtechnikforschung. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich möchte das unbedingt einmal wiederholen. Meine neuen Wunschthemen finden im Frühjahressemester statt: Ein Seminar zu den "Medien der Vermittlung" und eines zur "Abschreckung".
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Das eine Buch lässt sich schwer identifizieren. Spontan erinnere ich mich an eine fast rauschhafte Lektüre von Foucaults "In Verteidigung der Gesellschaft". Der Band ist eine Herausgabe einer seiner Vorlesungen am Collège de France, die insbesondere dadurch bekannt geworden ist, dass Foucault dort Clausewitz‘ berühmte These – der Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln – umkehrt. Die Vorlesungen haben meinen Blick auf Macht und Krieg geschärft und entwerfen eine Genese des modernen Staates samt Bio-Politik und Rassismus. Sehr spannend.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Halb voll. Mindestens.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Studiere ein Jahr im Ausland, auch wenn dieses Ziel aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen (Finanzen, etc.) manchmal nur schwer zu erreichen ist.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich bin Literaturwissenschaftlerin und habe mich auf Bereiche wie die britische Romantik, den literarischen Raum und die Darstellung von Arbeit in der zeitgenössischen britischen und irischen Literatur und Kultur spezialisiert. Das klingt vielleicht nach den Beschäftigungen eines Bücherwurms, der sich die meiste Zeit in eine Bibliothek zurückzieht. Und natürlich bin ich ein kleiner Bücherwurm. Das liegt in der Natur der Sache. Aber wenn ich zurückblicke, hat sich die Auswahl der Bereiche, die mich interessieren, immer sehr stark in einem sozialen Prozess entwickelt. Im Grunde genommen habe ich aus einer Vielzahl von Themen, die ich hätte studieren können, und dann aus einer Vielzahl von Themen, die ich für meine Promotion und danach hätte erforschen können, immer diejenigen gewählt, über die ich mit Leuten reden konnte, die ich mochte.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Ich bin erst seit 2019 an der EUF, habe also zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels (Sommer 2021) alle drei KSM-Seminare in Literatur- und Kulturwissenschaft gehalten, von denen zwei wegen der Pandemie online verlegt werden mussten und daher nicht ganz typisch waren. Alle drei Seminare haben mir Spaß gemacht, aber ich denke, ich sollte die Wahl des besten Themas verschieben, bis ich weitere Seminare gehalten habe. Was künftige Seminare angeht, so würde ich mich gerne einmal mit literarischer Übersetzung als Form des Kulturkontakts beschäftigen.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Wie sollte eine Literaturwissenschaftlerin diese Frage beantworten? Alle? Wenn ich es wirklich eingrenzen muss, ist alles von Virginia Woolf definitiv ein Muss! (In Anbetracht der Auswirkungen der Pandemie ist ihr Essay A Room of One's Own vielleicht sogar ein guter Anfang).
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
"Always look on the bright side of life!"
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Verwirrt zu sein ist Teil des Prozesses, etwas herauszufinden.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Innerhalb meines Lehramtsstudiums Kunst und Französisch für Gymnasien an der Muthesius Kunsthochschule und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel habe ich den Schwerpunkt "Medienkunst" gewählt. Hier entwickelte ich Videoinstallationen, die ich zum Beispiel im öffentlichen Raum gezeigt habe. Meine Leidenschaft hierfür wurde so groß, dass ich mich dazu entschied, auch noch ein Studium der Freien Kunst mit Schwerpunkt Medienkunst sowie ein Aufbaustudium Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg zu absolvieren. Alles drehte sich für mich um Bewegtbilder und wie man diese gestalten, experimentell erforschen, kombinieren und räumlich präsentieren kann. Nach dem Studium habe ich mich als Videokünstlerin und Filmemacherin selbstständig gemacht. Und dann bin ich immer mehrgleisig gefahren: Zum einen wurde ich Lehrerin, zum anderen habe ich Videokunst gemacht. Irgendwann wurde mir klar, dass man das auch kombinieren kann, zum Beispiel indem man untersucht, wie man das Thema "Bewegtbild" im Kunstunterricht unterrichten kann. Bis heute verfolge ich aber mehrere Wege und arbeite zum Beispiel aktuell wieder selbst als Künstlerin im Bereich Videokunst.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Am besten fand ich das Seminar "Video killed the radio star", in dem es um Musikvideos ging. Das hat vor allem einen Grund: Es hat unglaublich gute Laune bereitet, nicht nur die Videos zu analysieren, sondern auch die Musik dabei genießen zu können. Außerdem ist das Genre Musikvideo in beständiger Entwicklung und zeichnet sich durch viele höchst innovative Gestaltungsideen und Umsetzungen aus. In das Seminar integriert war ein Gastvortrag des Musikvideoregisseurs Timo Schierhorn. Timo zeigte und erklärte den Studierenden, wie einige seiner besten Musikvideos – zum Beispiel das Video für "Denken Sie groß" von Deichkind (gemeinsam mit Till Nowak und UWE) – entstanden sind. Wir haben die Veranstaltung für alle Interessierten der EUF und der Hochschule Flensburg geöffnet und hatten 150 Teilnehmer:innen! Da zeigte sich deutlich, dass das Thema Musikvideo auch für die Studierenden von Bedeutung ist.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Es gibt ein Buch, das mich nie richtig losgelassen hat, obwohl ich es mir manchmal gewünscht hätte, und zwar "The Lovely Bones" (2002) von Alice Sebold. Es ist aus der Perspektive einer Teenagerin geschrieben, die vergewaltigt und ermordet worden ist und anschließend aus dem Himmel beobachtet, wie es auf der Welt ohne sie weitergeht. Das war für mich zum einen kaum auszuhalten und zum anderen konnte ich nicht aufhören, dieses Buch zu lesen. Es hat mich förmlich "aufgesaugt".
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Bei mir ist es auf jeden Fall farbig. Hell- oder dunkelblaue oder auch türkisfarbene Gläser mag ich am liebsten, sie erinnern mich an das Meer oder den Himmel. Vor allem wenn das Wasser darin kalt ist.
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Mutig sein und sich zutrauen, die eigenen Ziele zu verfolgen. Und dafür all das nutzen, was die Universität einem bietet! Man studiert in erster Linie ja für sich selbst, nicht für die Eltern oder die Dozierenden der Universität. Oft kann man eigene Schwerpunkte setzen und sich dadurch spezialisieren. Und damit kommt man dem eigenen Berufswunsch Stück für Stück näher. Auch Praxiserfahrungen finde ich sehr wichtig. Zum einen dienen sie dem Abgleich, ob das, was man machen möchte, auch wirklich so ist, wie man es sich vorstellt, zum anderen können Praxiserfahrungen der Selbstreflexion dienen, indem sie einem verdeutlichen, was man schon gut kann und was noch nicht. Nicht selten ergeben sich aus Praxiserfahrungen dann auch spätere Tätigkeiten.
1. How did you decide on your field of study?
For American Studies, in general, the fact that my mother was an English teacher probably was a significant influence. She was very much focused on British culture, however, so perhaps, my American focus was rebellious in some small way. I simply found (and still do!) that American literature includes the most interesting texts which speak to me the most. My focus on (nonfiction) comics is something that came out of my own studies at the University of Hamburg. I had a mentor who specializes in comics studies, and this sparked my own interest. I have a general fascination with attempts to represent reality through language, media, and so on, and the impossibility to ever do so in full. This impasse between private experience and interpersonal or public communication is especially interesting in graphic nonfiction.
2. What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?
I haven’t taught in KSM so far, but I very much look forward to doing so! For my first one, I want to do a general survey of different documentary media. It will be cool to discuss the affordances and constraints of different media and to talk about documentary ethics and impulses more broadly.
3. What book has particularly influenced you, or is a must read?
Although I don’t think there is that one book that everyone should have read, here we go! Cormac McCarthy’s Blood Meridian remains a favorite of mine. For non-American works, Haruki Murakami’s Kafka on the Shore I found truly fascinating as well. Often, books that take you out of your comfort zone and/or offer different perspectives like Toni Morrison’s Beloved or Octavia Butler’s Kindred can be especially rewarding. As for comics, Art Spiegelman’s Maus and Alison Bechdel’s Fun Home: A Family Tragicomic were eyeopeners for me. When it comes to general nonfiction, Daniel Kahneman’s Thinking Fast and Slow is probably closest to what I would call an essential read that helps us reflect our own thought processes. Possibly, George Lakoff’s Don’t Think of an Elephant as well. Oh, and on the lighter side, Terry Pratchett’s Discworld series has never failed to provide comic relief for me.
4. Is the glass half full or half empty?
Different perspectives on the same glass will be just as valid and I think it is important to acknowledge this. A positive outlook is a good way to stay sane, but it should not lead us to invalidate other experiences. Also, as the Kahneman and Lakoff books will tell you, whether we perceive the glass as half full or half empty will depend on a variety of factors beyond what we would like to actively believe. That’s what I find fascinating.
5. Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?
From a position where everything has (kind of) worked out in the end, I would probably tell myself to be less anxious and kinder to myself. Come to think of it, that’s probably advice I should still take to heart more.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Der Forschungsgegenstand – Film – ist zu mir nach Hause gekommen, als ich noch ein Kind war. In unserer Familie wurden viele Filme geschaut und es kam auch drauf an, was und von wem die Filme jeweils waren. Und für zum Beispiel unverständlicherweise spätabends gesendete Charlie-Chaplin-Filme gab es das Konzept des "Vorschlafens": früh ins Bett gehen und dafür zu Sendebeginn geweckt werden. Das hat Filmen eine Dringlichkeit und einen Wert verliehen, die bis heute bestehen. Verändert und – hoffentlich – erweitert haben sich natürlich Blick und Erkenntnis(-interesse).
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Aus der bisher schmalen Auswahl würde ich mich für "Kunst im Film" entscheiden. Das habe ich schon mehr als einmal angeboten und konnte so lernen, was ich das nächste Mal besser mache. Und was ich besser nicht mache. Abgesehen davon: Es war spannend zu sehen, wohin sich das Seminar entwickelt hat, wie die Studierenden es verändern, erweitern und prägen, trotz aller geplanten Struktur.
Für die Zukunft? Wie Tanz in einem Film unmittelbar die dargestellte Welt verändern kann, finde ich schon lange faszinierend. Allerdings habe ich bisher noch gezögert, darum herum ein Seminar zu konstruieren.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Das finde ich schwierig. Erstens sind es natürlich etliche Bücher (jeden Tag würde die 10er-Liste anders ausschauen). Und zweitens habe ich Sorge, dass ich das hier genannte Buch beim Wiederlesen auf einmal langweilig, banal oder prätentiös fände. Aber ich versuch’s mal: In "Rabbit Redux", dem zweiten Buch der Rabbit-Tetralogie von John Updike, findet an einer einzigen Stelle (auf fast 2000 Seiten) ein vorübergehender Perspektivwechsel statt. Dass der sich so erschütternd auswirkt, liegt vor allem daran, dass er den Protagonisten in einer Weise relativiert, von der dieser sich nicht mehr erholen wird. Das hat mich als Leser verändert. Ein paar weitere ungeordnet durch den Kopf rauschende Bücher, an die ich immer wieder denken muss: The Glass Key (Dashiell Hammett), The Blazing World (Siri Hustvedt), Limonov (Emmanuel Carrère), Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Dostojewski)
Aber wahrscheinlich ist vor allem ein wissenschaftliches Buch gemeint und hier fällt mir zuerst "Visual Style in Cinema – Vier Kapitel Filmgeschichte" von David Bordwell ein. Instruktiver und eleganter habe ich mich bisher selten über grundlegende Formen visueller Arrangements im Film unterrichtet gefühlt.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Kommt drauf an, was drin ist. Bier: schade, schon halb leer – H-Milch: verdammt, noch halbvoll
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Konkrete Ratschläge habe ich nicht zur Hand, aber vielleicht ganz allgemeine: Lies die schwierigen Bücher jetzt, später sind sie auch nicht viel einfacher. Außerdem ist es meine Erfahrung, dass es sich für mich meistens gelohnt hat, einen Fuß in Bereiche zu setzen, wo über andere Dinge gesprochen wird als über die, die ich (ohnehin schon) mochte und die mir nah und vertraut waren. Das hat sowohl den Horizont als auch den Blick auf die vertrauten Gegenstände erweitert.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Als Lehrender an einer Fachhochschule (UAS) ist die Forschungstätigkeit für mich bisher tendenziell im Hintergrund gewesen - leider. Ich habe neben meinen Lehraufgaben (in den Fachgebieten Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre) aber immer eine Reihe von Projekten (anwendungsorientierte Auftragsforschung, Drittmittel-Projekte im Bereich hochschulbezogener Qualitäts- und Organisationsentwicklung) durchgeführt resp. leite derzeit noch ein Projekt zur Vorbereitung der Systemakkreditierung an meiner Hochschule (HS Flensburg).
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Bisher kann ich sehr zufrieden auf alle Veranstaltungsthemen im Bereich der BWL zurückschauen. Die Rückmeldungen seitens der Studierenden während des Veranstaltungsverlaufes sind so anregend, dass ich bislang alle geplanten Themen behandeln und bei Interesse um Spezifisches anreichern konnte. Wünschen würde ich mir weniger knappe Zeit, um die in der KSM-Gruppe erkennbare Neugier auf volkswirtschaftliche Bezüge der verschiedenen BWL-Themen noch mehr behandeln zu können.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Mich haben Lehrbücher (alte wie auch aktuelle) zu den Themenbereichen Neue Politische Ökonomie zum einen und Regional- und Entwicklungspolitik immer sehr interessiert. Offengestanden komme ich leider viel zu wenig dazu, mir noch mehr Fachliteratur insbesondere zum Thema "Transformation" mit Blick auf Gemeinwohlökonomie -Klimaschutz - Gesellschaftlicher Umbau anzueignen. Empfehlen kann ich Karl R. Popper und John c. Eccles "Das Ich und sein Gehirn". Das Buch habe ich während meiner Studienzeit (1982) verschlungen. Gerne würde ich es mir jetzt mit knapp 40 Lebensjahren mehr auf den Schultern und im Kopf nochmal in Ruhe durchlesen.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
halb voll !
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Die eigenen Zielsysteme und Prioritätensetzungen immer wieder konstruktiv-kritisch betrachten, Neugier auf andere Themen entwickeln und Grenzen testen, Kommunizieren und Netzwerken, wertschätzenden Umgang mit der Umwelt i. w. S. pflegen !
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Als ich wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar (BUW) war, gab es einen deutsch-französischen Doppelstudiengang Europäische Medienkultur (EMK) bzw. licence information-communication (info-comm) zwischen der Fakultät Medien der BUW und der Université Lyon 2, für den ich sehr gerne den deutsch-französischen Lektürekurs gab, später Seminare, auf Deutsch und auf Französisch. Mich hat es gereizt, die poststrukturalistischen Klassiker auf Französisch zu lesen, mit den deutschen und französischen Studierenden über Medien, Filme, Artefakte zu reden, später dann auch intellektuelles Neuland zu betreten, das zu lesen, was in der info-comm unterrichtet wurde. Dass Medienwissenshaft von einem Land zum anderen so anders sein kann, ganz andere Theoriereferenzen, andere Annahmen und Argumentationsweisen, das hat mich sehr gefordert und seitdem hat mich dieses Thema nicht mehr losgelassen. Ich war dann auch mehrmals zu Lehraufenthalten in Lyon gewesen, sah, wie andere in Europa über Europa und den Nexus von Europa und Medien denken.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
WS 2016/17: MyFacebook, MyYoutube: Medien im Selfie-Modus? (auch nochmals FrSe 2019) und im HeSe 2017: Das Internet der Dinge
In Zukunft: um die Thematik des (kulturpessimistischen, z.t, dystopischen) Anwurfs des ‚Technologischen Totalitarismus‘ (Frank Schirrmacher), der Herrschaft der Algokratie
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Die Filme, die mich als Studentin am meisten beeinflusst haben, waren die von Pier Paolo Pasolini: Accattone, La Ricotta, Mamma Roma und Il vangelo secondo Matteo, später die von Guy Maddin Archangel, Tales from the Glimi Hospital und vor allen Dingen Theo Angelopoulos Der Blick des Odysseus, Die Ewigkeit und ein Tag und auch die von Chantal Akerman.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Es ist mehr als halb voll !
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Mehr Systematik! Immer Exzerpieren, niemals lesen, ohne darüber nicht wenigstens ein paar Zeilen zu schreiben, dann sinnvoll und wiederauffindbar abspeichern, professionell das 10-Finger-Schreiben erlernen, im Studium mindestens ein Jahr in einem englischsprachigen Land studieren, auch wenn die erste Fremdsprache eine andere ist (die beiden letzten Punkte bringen auf die Lebenszeit gesehen eine ungeheure Zeitersparnis!)
How did you decide on your field of study?
When I started my BA, I was a bit undecided about my field of study: I had intended to do a music degree, but I received a Faculty of Arts National Scholarship, so I chose to stay in the Humanities. Luckily, at my university (University of Western Ontario), you could do something called a "Scholars' Electives Degree," meaning that you could design your own degree and take any course in any faculty regardless of prerequisites. I had the privilege of doing an Honours BA in English and Comparative Literature, but I also dabbled in Music, French, Classical Studies, Women's Studies, Philosophy, etc. In my final year, I took a course on James Joyce's Ulysses with Prof Michael Groden, and suddenly all of my previous reading coalesced; even my music background became relevant. I immediately knew I wanted do a PhD on Joyce and I haven't looked back.
What was your best KSM seminar topic to date, and what would be a desirable topic for a future KSM seminar?
I've only taught one KSM Seminar so far on Victorian narrative tactics, which I guess makes it my best to date! Seriously though, we did have a lot of fun reading about the unique insanity that is the Victorian period. I would love to teach a Ulysses class in KSM and put together a Bloomsday when we're back to being in-person!
What book has particularly influenced you, or is a must read?
I think it would be a toss up between Douglas Adams' Hitchhiker's Guide to the Galaxy and Stella Gibbons' Cold Comfort Farm. The more I read, the more this changes, but these two would be my perennials. Putting Ulysses here would be too obvious. ;)
Is the glass half full or half empty?
Half full when it comes to others; half empty for myself. Luckily, refills are always close by. Also, is it a cute glass/mug? This is important.
Looking back from your own experience, what advice would you give to your former student self?
When I was doing my MA, one of my professors told our class that the MA degree is a really special time: you get to read so much for the first time and everything is new and exciting. You're not a BA anymore, but you don't yet have the pressures of pursuing an academic career. You have a unique perspective that you can only have at that point in your studies and you can ask questions without any embarrassment. He said that it would be the most creative and invigorating time of our lives and we wouldn't even know it. Looking back, I agree and disagree: you never stop reading and it's still possible to be invigorated by your work. Also, teaching is the best second hand exposure. It's always easy to look back and think about how "leisurely" it was "back then" but it certainly didn't feel that way at the time. So, instead, I would maybe tell first year BA-Michelle to take German instead of (in addition to?) Latin.
Wie sind Sie zu Ihrem Forschungsschwerpunkt gekommen?
Ich habe mehrere Forschungsschwerpukte:
Global Art: Dazu bin ich anlässlich der Ausstellung "The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989" vor einigen Jahren im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) gekommen. Zusammen mit einer Kollegin hatten wir eine Begleitveranstaltung vor Ort realisieren können, somit habe ich zahlreiche intensive Einblicke in wichtige Diskurse und künstlerische Sichtweisen bekommen und seitdem interessiere mich sehr für Global Art Kontexte.
Medienkunst: Dazu bin ich vor Jahrzehnten im Laufe meiner beiden Studienrichtungen (Medienwissenschaft in Bochum und Kunstpädagogik in Essen) gekommen. Durch eigene Videokunstarbeiten nahm ich an Festivals teil, wo ich wiederum von der Fülle an Medienkunst-Formen und -themen fasziniert war (z.B. Ars Electronica Linz, Europäisches Medienkunstfestival Osnabrück, ZKM Karlsruhe). Hinzu kam später die wissenschaftliche Beschäftigung mit Medienkunst, die zu meiner Doktorarbeit (New York und Tokyo in der Medienkunst. Urbane Inszenierungen zwischen Musealisierung und Meditisierung) führte.
Jugendkulturen/FanArt: In meiner 12jährigen Beschäftigung als Mitarbeiterin an der Goethe Universität Frankfurt im Bereich Neue Medien hatten wir Forschungsprojekte, vor allem zu Jugendkulturen (der Fokus meiner Chefin damaligen Chefin Prof. Dr. Birgit Richard). Ich konnte an Forschungs- und Ausstellungsprojekten mitwirken und bin durch ein Forschungsprojekt zu Heldinnenfiguren in Games u.a. auf die vielfältige FanArt Szene gestoßen, die ich hinsichtlich unterschiedlicher Aspekte im Bereich von Kunst & Medien & Fandom untersucht habe und weiterhin spannend finde.
Welches war Ihr bestes KSM-Seminarthema bisher, und was wäre ein Wunschthema für die Zukunft?
Das beste Seminar fand ich mein allererstes 2011 zu jugendkulturellen Inszenierungsformen: Da wurde nicht nur sehr engagiert und unter großen Meinungsverschiedenheiten diskutiert, sondern zudem verschränkten sich fachliche Reflexionen mit sehr gelungenen und durchaus aufwändigen Gestaltungen der Studierenden (Fotoserien, Videos, Ausstellungen zu Jugendszenen) – die damalige Modulprüfung von KSM1 bot dafür ausreichend Gestaltungsspielraum.
Ich habe kein generelles Wunschthema: Mitunter gruppieren sich Seminare recht spontan rund um aktuelle Ausstellungen mit zentralen Kunstthemen (wie z.B. "Schönheit" oder "Manifeste"). Ein anderes Mal gibt es ein Oberthema (wie Global Art), in der das Interessante u.a. darin liegt, wo Studierende eigenständig ihre favorisierten Orientierungen einbringen und ungewohnte Perspektiven entwickeln. Und wieder ein anderes Mal geht es weniger um ein Thema als um einen Kunstbereich (wie Medienkunst), zu dem man sich entlang der großen Kategorien von Raum und Zeit nach Wunsch in Inszenierungsparameter vertiefen kann.
Welches Buch hat Sie besonders beeinflusst, bzw. sollte man unbedingt gelesen haben?
Asterix hat mich auf jeden Fall sehr geprägt, insbesondere die frühen Jahrgänge! Am lang anhaltendsten ist mein Interesse am siebenbändigen Lexikon "Ästhetische Grundbegriffe" von Karlheinz Barck mit zahllosen anspruchsvollen und dabei inspirierenden Artikeln zu zentralen ästhetischen Begrifflichkeiten von A-Z (in der ZHB vorhanden!) Und vom Konzept her mag ich sehr die infocomics-Reihe, wo gute Erklärungen mit Humor kombiniert sind, z.B. "Kapitalismus. Ein Sachcomic" (https://www.tibiapress.de/kategorie/infocomics/)
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Übergelaufen!
Welchen Rat würden Sie, rückblickend aus eigener Erfahrung, Ihrem Studierenden-Ich geben?
Rausfinden, was der persönliche Luxus am Studium ist – und den ausgiebig zelebrieren…