Nadine Triebel

Arbeitgeber und Ort:
KONE in Hannover

Jobbezeichnung:
Mitarbeiterin Marketing & Kommunikation

KSM-Abschluss im Jahr: 2016

Mit Nadine Triebel sprachen wir im Juni 2022.

1.  Möchtest du ein wenig über deine Zeit in Flensburg und den Masterstudiengang KSM erzählen?

Für mich war KSM genau der richtige Masterstudiengang. Ich hatte in Flensburg schon meinen Bachelor in Germanistik, Anglistik und Pädagogik gemacht, aber schnell gemerkt, dass ich nicht unterrichten, sondern eher in der Medienbranche bzw. im Bereich Kommunikation tätig sein möchte. Der polyvalente Studiengang KSM war wie für mich zugeschnitten und bot mir auch die spätere Freiheit, nicht auf einen Job fixiert zu sein. Diese berufliche Ungebundenheit und die Vielfalt an Jobperspektiven war genau das, was ich für mich wollte. Meine Praktika im Bachelor haben sich bereits auf die Bereiche Online-Journalismus, Rundfunk und Social-Media konzentriert.

KSM hat mir als Studiengang die berufliche Freiheit gegeben, die mir bei der Ausrichtung Lehramt gefehlt hat. Der Master ist sehr vielseitig. Du hast unzählige Möglichkeiten das herauszupicken, was deinen Interessen und Stärken entspricht. Durch die Vielfältigkeit der Kurse habe ich auch den Bereich der Medienethik als persönliches Interesse entdeckt, was mich über das Studium hinaus geprägt hat, sodass ich heute Poetry Slams darüber schreibe und mich intensiv damit beschäftige

2. Was machst du zurzeit beruflich?

Zurzeit arbeite ich im Bereich Marketing & Kommunikation bei der Firma KONE. Mein Job gliedert sich in zwei Bereiche: Interne Kommunikation und Social Media. Rückblickend habe ich jede Chance, die sich bot, ergriffen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

Mein Auslandspraktikum im Master habe ich bei einer Hilfsorganisation in Indien absolviert, indem ich dort als Teil des Kommunikationsteams ein Spendenevent organisiert habe. Diese Referenz hat mich dann wiederum zu einem weiteren Praktikum in der Unternehmenskommunikation bei den VGH-Versicherungen in Hannover geführt. Das hat mich dann in der Entscheidung bestärkt, dauerhaft in der Unternehmenskommunikation arbeiten zu wollen. Deshalb habe ich mich danach ganz gezielt auf entsprechende Stellen beworben und war zunächst für fünf Jahre bei der Johanniter-Unfall-Hilfe im Bereich Kommunikation und Marketing und später zu 100 Prozent im Social-Media-Management tätig. Danach bin ich dann zu meinem aktuellen Arbeitgeber KONE gewechselt und habe nun mit einem interkulturellen B2B-Markt zu tun.

3. Wie sieht dein beruflicher Alltag aus?

Jeder Tag sieht anders aus – gerade deshalb liebe ich meinen Job auch so sehr. Ich muss einerseits die globalen Strategien im Blick haben und andererseits schauen: Was setzen wir davon um und wie? Hier ist eine gute Planung essenziell aber auch ein kreativer Kopf. Jeden Tag kommen neue Themen auf, die ich auf unterschiedlichste Weise vermittele: Intern und/oder auf unseren Social-Media-Kanälen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist das Unternehmensziel klimaneutral zu arbeiten bis 2030: Wie kommunizieren wir das? In welchem Rhythmus, mit welchen Themen? Mit welchen Statements? Da ist viel thematische Abstimmung gefragt und ein gutes Netzwerk. Ich muss mir also für jede Zielgruppe überlegen was ich kommunizieren möchte und welches Format dafür das geeignetste ist.  Außerdem bin ich zuständig für das Markenbotschafter-Programm, das heißt: Ich bilde ein Team von MarkenbotschafterInnen darin aus, ihre Statements auf LinkedIn gekonnt zu platzieren und ihre Expertise darzustellen, um gut und professionell im B2B-Bereich netzwerken zu können.

4. Kannst du deinen beruflichen Werdegang mit dem Master KSM verbinden?

Gerade den Bereich der Medienethik habe ich nicht nur als persönliches Interesse entdeckt, sondern wende ihn auch täglich in meinem Beruf an. Zum Beispiel dränge ich niemanden Zitate auf, sondern rege dazu an, gebe Ideen mit und motiviere Menschen ihre Geschichten zu erzählen, ohne Druck auf sie auszuüben. Ich gehe auch viel reflektierter mit Nachrichten um, und kann sehr gut einschätzen, wie ich korrekt recherchiere und welche Quellen vertrauenswürdig sind. Gerade aus diesem Grund waren die Praktika eine großartige Möglichkeit, meine Branche für mich zu finden, aber Branchen bzw. Arbeitgeber auch ausschließen zu können, die nicht mit meinen Werten konform gehen.

Das richtige Recherchieren und Aufbereiten von Informationen habe ich aber tatsächlich durch die Praxis, während meines studentischen Nebenjobs als Online-Journalistin beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag erlernen können.

Aber auch die BWL/Marketing-Kurse waren rückblickend sehr hilfreich. Du bekommst ein gutes Grundverständnis für die Basics. Die Unterschiedlichkeit der Rechtsformen oder mal die Erstellung eines eigenen Business Plans. Das haben wir alles mal ganz praktisch mit allem Möglichen durchgespielt und gesehen, woran man dabei denken muss. Budgetplanung, Personalplanung, Risiken und so weiter. Der Kurs zum Thema "Kreatives Schreiben" hilft mir heute noch bei meiner Arbeit mit Social-Media. Die Kurse zum Thema Interkulturalität helfen sowohl beim Auslandspraktikum als auch im Beruf, wo ich gut erkennen konnte: Wie arbeiten andere Menschen aus anderen Kulturen, wie sind sie geprägt und worauf muss ich bei der Zusammenarbeit achten, sodass sie erfolgreich ist?

5. Hast du Tipps und Tricks für aktuelle KSM-Studierende?

Ich kann euch diesen Studiengang nur empfehlen, weil er Spaß macht und dir die notwendige Freiheit gibt, deine Stärken und Interessen selbst zu finden und diese auszubauen. Du kannst deine Schwerpunkte selbst legen. Die inhaltliche Bandbreite des Studiengangs ist ein riesiger Vorteil und eine immense Chance. Habt keine Hemmungen Kurse proaktiv mitzugestalten, viele Dozierende bieten hierbei Möglichkeiten zum Austausch. Gleichzeitig gehört jedoch auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative dazu, sprich:  Ergreift die Chance, habt auch den Mut sie zu nutzen, probiert euch aus, stellt Fragen. Ihr seid im Studiengang nicht alleine. Das Praktikum ist eine großartige Möglichkeit, um sich bereits zu vernetzen und erste Weichen für den Jobeinstieg zu stellen. Ich kann euch außerdem AIESEC ans Herz legen, die größte internationale Studentenorganisation weltweit, da ich mit ihnen gute Erfahrungen damit gemacht habe, das richtige Auslandspraktikum zu finden.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Nadine Triebel für das tolle Interview!

von Lisa Weldishofer