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Blended Learning nicht nur durch Corona

Online-basierte Lehre als Konzept für zukünftige Bildungsformate

Am 3. März 2021 präsentierte das biat im Rahmen des Workshops "Quo vadis Berufliche Bildung? Lehrerinnen und Lehrer für berufliche Schulen ausbilden: Herausforderungen, Ansatzpunkte, Zwischenergebnisse" der Universität Osnabrück seinen Ansatz zur Gestaltung von online-basierter Lehre als Konzept für zukünftige Bildungsformate.

Als Teil des bundesweiten Förderprogramms "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden am biat Lösungen zur qualitativen und quantitativen Verbesserung der Lehrkräftebildung erarbeitet. In einem der drei Teilprojekte des Einzelvorhabens "InnoNet.sh" gehen die beiden Mitarbeiter Jacob Hawel und Torben Wilke der Frage nach, wie sich Online- und Präsenzlehre zu einem sinnvollen und nachhaltigen Lehr-/Lernangebot verschmelzen lassen. Schon vor dem "Digital Turn", bedingt durch die Corona-Pandemie, standen die Lehrenden des biat vor dem Problem, räumliche Distanzen überwinden zu müssen. Im Rahmen des "Flensburger Satelliten-Modells" werden seit mehreren Jahren Lehrveranstaltungen an den (Fach-)Hochschulen in Flensburg, Kiel und Lübeck (perspektivisch zusätzlich Heide) angeboten. Das Ziel ist dabei, Bachelor-Studierende der Ingenieurwissenschaften auf das Studium zur "Lehrkraft an beruflichen Schulen" am biat und somit auf eine weitere Berufsperspektive aufmerksam zu machen. Da diese Lehrveranstaltungen zum einen "werbewirksam" sein sollen und zugleich aber eine Klientel ansprechen, die kaum Berührungspunkte mit berufspädagogischen Perspektiven hat, braucht es eine fundierte Konzeptionierung. Man könnte bildlich gesprochen auch sagen, es käme darauf an, "die ingenieurwissenschaftliche Brille abzunehmen und die sozialwissenschaftliche anzuprobieren".

Durch das Projekt besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum Lehrbetrieb eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation gewährleisten zu können. Wie wichtig dies ist, zeigen die Erfahrungen des letzten Jahres. Zwar besteht mittlerweile die Möglichkeit, die Lehre durch ein vielfältiges Angebot an digitalen Möglichkeiten in virtuelle Räume zu verlagern. Räumliche Distanzen können so leicht überwunden werden, soziale Distanzen werden hingegen eher aufgebaut. Es gilt daher zu untersuchen, welche Chancen Blended Learning bietet, welche Methoden nachhaltig sind, welche Software-Lösungen sich bewähren und wie sich mit alledem trotz der Entfernung eine Nähe zu Flensburg aufbauen lässt.