„Unterricht - Heterogenität - Ungleichheit (UHU)“

Das Forschungsvorhaben fokussiert auf die (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit auf der Ebene der Unterrichtspraktiken und Einstellungen von Lehrkräften in der Sekundarstufe I. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass in den Konstruktionsmechanismen von Heterogenität im Unterricht wichtige Ansatzpunkte für die Tradierung sozialer Ungleichheit zu suchen sind. ...

Kurzübersicht

Stichworte
Erziehungswissenschaft
Laufzeit
01.06.2012 - 31.05.2015
Institution der EUF
Abteilung Schulpädagogik

Beschreibung

Das Forschungsvorhaben fokussiert auf die (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit auf der Ebene der Unterrichtspraktiken und Einstellungen von Lehrkräften in der Sekundarstufe I. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass in den Konstruktionsmechanismen von Heterogenität im Unterricht wichtige Ansatzpunkte für die Tradierung sozialer Ungleichheit zu suchen sind. Dabei zielt das Projekt nicht in erster Linie darauf, den "Umgang mit Heterogenität" im Unterricht zu erforschen, etwa mit dem Ziel, "besser in heterogenen Gruppen [zu] lernen", sondern fragt grundlegender, wie und welche Differenzkategorien Lehrkräfte in den Unterrichtspraktiken überhaupt zur Anwendung bringen, welche Sortierungen und Bewertungen daraus entstehen, in welcher Weise diese Heterogenitätskonstruktionen in den pädagogisch-didaktischen Handlungen und den Einstellungen prozessiert werden und inwieweit dies mit (Re-)Produktionen sozialer Ungleichheit auf der Ebene des Unterrichts zusammenhängt. Dem Forschungsvorhaben liegt eine konstruktivistische Sichtweise auf Heterogenitätskonstruktionen in der Herstellung von Unterricht zugrunde.
Zur Bearbeitung des Erkenntnisinteresses ist ein qualitativ-rekonstruktives Design angelegt. Es werden drei vierwöchige Feldphasen an drei maximalkontrastierenden norddeutschen Schulen durchgeführt. Ausgewählt werden einerseits eine Gemeinschaftsschule und ein Gymnasium als leistungshierarchische 'Gegenpole'. Andererseits wird eine integrierte Gesamtschule ins Sample genommen, die gerade auf Leistungsheterogenität als Klassenprinzip setzt. An jeder Schule ist jeweils eine 5. Klasse ausgewählt, die in ihrem ersten Jahr an der neuen Schule begleitet wird. Der 5. Jahrgang bietet sich an, da einerseits die Schüler/innen die jeweils gültigen Vorstellungen von Unterricht kennen lernen, andererseits stehen auch die Lehrkräfte vor der Notwendigkeit, die für sie neuen Schüler/innen nach noch zu klärenden Differenzierungen zu diagnostizieren, zu sortieren und zu positionieren. Ausgewählt werden die Fächer Deutsch und Mathematik. Beabsichtigt ist, spezifische Konstruktionsmechanismen von eher geöffneten und eher geschlossenen Unterrichtsvarianten zu kontrastieren. Methodisch stützt sich die Studie vor allem auf ethnographische Verfahren, die pädagogisch-didaktischen Handlungen der Lehrkräfte werden durch teilnehmende Beobachtung und Videographie, die Einstellungen mit leitfadengestützten Interviews erhoben.

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Johanna Geßner

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Carsten Menge

Finanzierung

BMBF

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