Das Programm zur "Studienvorbereitung und -integration von Geflüchteten (ProRef)"  geht ab Mai 2023 in die nächste Runde. Nach der Zusage der Fördermittel durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) hat nun auch das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein die Verlängerung der Mittel für weitere drei Jahre bekannt gegeben. Mit über 1,8 Millionen Euro Fördermitteln ist das Programm damit bis 2025 gesichert. "Durch diese Fördermittel bleibt das Programm für die Teilnehmenden kostenfrei", erklärt Stephanie Matthiesen, die das Programm gemeinsam mit Birte Petersen koordiniert.

Prof. Dr. Ulrich Glassmann, Vizepräsident für Europa und Internationales, der sich sehr für die Verlängerung eingesetzt hat, freut sich über die neue Programmrunde. "Das ProRef-Programm an der Europa-Universität Flensburg vermittelt viel mehr als nur Sprachkenntnisse – Bestandteil sind auch interkulturelle und methodische Einführungskurse sowie eine Studien- und Sozialberatung. Damit fördert ProRef Integration und Chancengleichheit, und das äußerst erfolgreich: Seit 2016 hat ProRef bereits über 300 Menschen aus 13 verschiedenen Ländern auf ihrem Weg ein Stück begleitet. Viele von ihnen haben ein Studium in Deutschland begonnen und inzwischen auch beendet, vom Bachelorabschluss bis zum Doktortitel."

Afaf Wakef aus Syrien beispielsweise hat im ProRef-Programm 2019 ihr B2-Zertifikat in Deutsch gemacht und sich im Anschluss an der EUF in den Masterstudiengang "Kultur-Sprache-Medien" eingeschrieben. In diesem Jahr wird sie ihr Studium abschließen. 2022 wurde Afaf Wakef eingebürgert. "Ohne ProRef hätte ich die Sprachprüfung nicht bestanden", betont die Syrerin. "Die Teilnahme an diesem Programm hat mich persönlich meinen Zielen sehr viel nähergebracht", sagt sie.

Mohammad Al Abdullah kam 2015 aus Syrien nach Flensburg. Im Mai 2016 hat er im englischsprachigen Zweig des ersten ProRef-Programms teilgenommen. Seitdem hat er den Bachelor-Studiengang "European Cultures and Society" und den Masterstudiengang "European Studies" abgeschlossen. "Was mir an dem Programm am besten gefällt, ist, dass es sich nicht um einen traditionellen Sprachkurs handelt. Wir haben uns eingehend mit einer Vielzahl von Themen beschäftigt. Dazu gehörten auch die Diskussion und Analyse aktueller gesellschaftlicher Themen. Daher lernten wir nicht nur die Sprache, sondern auch eine Art des Denkens und des Diskurses", erklärt er.

Afaf Wakef und Mohammad Al Abdullah sind im Alumni-Netzwerk des ProRef-Programms aktiv.

Bewerbungen für laufende und neue Deutsch- und Englischkurse auf den Niveaustufen B1+, B2 und C1 sind ab sofort über das Online-Bewerbungsportal möglich. Bewerben können sich alle Menschen, die aus einem anderen Land geflohen sind, Deutsch oder Englisch bereits gut beherrschen (B1-Niveau), eine Hochschulzugangsberechtigung besitzen und studieren wollen.

Zur Bewerbung

Freuen sich auf den Start des Programms (von links): Stephanie Matthiesen und Birte Petersen, Programmkoordinatorinnen, Afaf Wakef, Alumna, Prof. Dr. Ulrich Glassmann, Vizepräsident für Europa und Internationales, Ulrike Bischoff-Parker, Leiterin des International Centers.