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Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)

Pionier in Folge

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Forschungsprojekt zu suffizienter Stadtentwicklung von Uni und Stadt wird fortgeführt

Mit rund 460 000 Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die zweite Phase des Projekts "Entwicklungschancen und –hemmnisse suffizienzorientierter Stadtentwicklung" (EHSS II). Seit dem 1. August 2021 widmen sich die Projektteilnehmenden von Stadt und Europa-Universität ganz konkret dem Vorhaben, den Hafen Ost in Flensburg als suffizienzorientiertes urbanes Quartier zu gestalten.

Ein großer Erfolg

"Das ist ein großer Erfolg für das transdisziplinäre Projekt", betont die wissenschaftliche Projektleiterin Dr. Michaela Christ vom Norbert Elias Center (NEC) der Europa Universität Flensburg. "Drei Jahren haben wir uns von Seiten der Stadt und der Uni gemeinsam darüber Gedanken gemacht, wie durch eine innovative Stadtplanung, eine wissenschaftsbasierte Begleitung und eine gestaltende Politik Quartiere entstehen können, in denen Menschen weniger Ressourcen verbrauchen müssen. Nun können wir dazu beitragen, dass dies auf dem Gelände des Hafen Ost Realität wird."

Stadt hat Leitlinien für ein urbanes Quartier beschlossen

Für die Hafenstadt Flensburg ist das Gelände bedeutsam: Flensburg war und ist durch seinen Hafen geprägt – über die konkrete Nutzung der Brachen, leerstehenden Gebäude und ungenutzten Flächen des Osthafens debattieren Politik und Stadtgesellschaft seit längerem teils kontrovers. 2020 hat die Ratsversammlung auf Grundlage eines breit angelegten, wissenschaftlich begleiteten Beteiligungsverfahren "Leitlinien für die Entwicklung eines nachhaltigen urbanen Quartiers" auf dem Gelände des Hafen Ost beschlossen.

Beginn der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaft, Politik und Verwaltung

Auf dieser Grundlage beginnt nun die gemeinsame Arbeit von Wissenschaft, Politik und Verwaltung an einer zukunftsfähigen Quartiersentwicklung. Bereits ausgewählte Planungsbüros werden dazu in den nächsten zwei Jahren in kooperativen und partizipativen Verfahren, das heißt gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, städtebauliche Szenarien entwickeln. Das urbane, durchmischte Quartier soll neben bezahlbarem Wohnraum auch Flächen für Gewerbe, Wissenschaft, Kultur und Freizeit bieten. Ein Schwerpunkt des gemeinsamen Forschungsprojekts EHSS II liegt auf der gemeinwohlorientierten Finanzierung von Stadtentwicklungsprojekten. Dazu werden unter anderem bodenpolitische Instrumente, wie die Konzeptvergabe oder das Erbbaurecht erforscht und in der Praxis erprobt.

Diese zweite Phase des Forschungsprojekts wird durch die Innovationsplattform Zukunftsstadt über eine Laufzeit von zwei Jahren gefördert. Ziel ist es, neue, praxisorientierte Erkenntnisse über die Stadt der Zukunft zu generieren.

Erkenntnisse für ganz Flensburg erwartet

"Wir wollen die städtebaulichen Bedingungen für ein ressourcenschonendes Zusammenleben schaffen, bei mindestens gleich hoher Lebensqualität", erklärt die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Klimaschutz, Claudia Takla Zehrfeld, das Ziel des Vorhabens und betont dessen Bedeutung: "Wir erwarten uns von dem Projekt Erkenntnisse für ganz Flensburg."

Klimawandel: Auch Kommunen sind gefragt

Claudia Takla Zehrfeld leitet das Projekt gemeinsam mit Bürgermeister und Kämmerer Henning Brüggemann für die städtische Seite. Vor dem Hintergrund der Zunahme weltweiter Extremwetterereignisse ergänzt Henning Brüggemann: "Allein mit technischen Innovationen werden wir des Klimawandels nicht Herr werden. Es bedarf auch eines Mentalitäts- und Verhaltenswandels bei den Menschen. Hier ist auch die Kommune gefragt, die die Rahmenbedingungen für ein Leben schafft, in dem die ökologischen Grenzen eingehalten werden können."