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Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)

Lehren Sie Deutsch?

Das Zentrum für Sprachen der Uni Flensburg sucht dringend Deutschlehrkräfte

Im Zentrum für Sprachen an der Europa-Universität Flensburg fehlen aktuell fünf Lehrkräfte für "Deutsch als Fremd-  bzw. Zweitsprache"  (DaF/DaZ). Hauptursache für den derzeitigen Mangel sei die Pandemie, erklärt Katrin Stamm, im Zentrum für Sprachen zuständig für den Bereich DaF/DaZ. "Die Pandemie sorgt bei vielen Lehrbeauftragten für eine Doppelbelastung aufgrund steigender Lehranforderungen durch die Distanzlehre und wachsenden Arbeitsaufwand im Homeoffice einerseits, und den erhöhten Betreuungsaufwand für Kinder durch Homeschooling und geschlossene Kitas andererseits. Hinzu kommen ständig wechselnde Regeln in den verschiedensten Lebensbereichen. In der Folge entscheiden sich oft besonders die Lehrkräfte gegen die Annahme von Lehraufträgen, die zusätzlich eine feste Stelle bei einem anderen Bildungsträger haben."

Deutschkurse für alle Niveaustufen sind betroffen

Der DaF-Lehrbeauftragte des Zentrums für Sprachen Ulrich Heiland sagt, Unterricht in der Pandemie sei deutlich aufwendiger als vorher (z.B. Organisation, Hygieneregeln usw.). "Dazu kommen viele äußere Stressfaktoren wie das aktuelle Infektionsgeschehen, die vielen Einschränkungen im Alltagsleben, die uns allen Ressourcen wegnehmen. Die Deutschkurse sind im Moment essenziell, weil die internationalen Studierenden jetzt noch weniger Möglichkeiten haben, Deutsch außerhalb des Kurses zu üben."

Vom jetzigen Lehrkräftemangel sind Deutschkurse für alle Niveaustufen betroffen. Die Deutschkurse, an denen im Herbstsemester ca. 120 EUF-Angehörige teilnahmen, machen ein Viertel des Gesamtangebots im Zentrum für Sprachen aus. "Diese Kurse werden überwiegend besucht von Austauschstudierenden, also Studierende aus anderen Ländern, die für ein Semester an die EUF kommen, von Studierenden aus anderen Ländern, die länger bei uns bleiben, weil sie in einen unserer englischsprachigen Europa- oder Managementstudiengänge eingeschrieben sind, sowie von internationalen Mitarbeitenden der EUF", erklärt Katrin Stamm.

Der Mangel an Deutsch-Lehrkräften im Zentrum für Sprachen hat weitreichende Konsequenzen für die EUF:

  • Von dem Mangel an Deutschlehrkräften sind Austauschstudierende (Incomings) am stärksten betroffen, insbesondere diejenigen die in ihren Heimatuniversitäten Germanistik studieren und an der EUF verpflichtend Deutschkurse belegen müssen. Es besteht die Gefahr, dass viele Incomings ihre Bewerbungen zurückziehen, wenn sie nicht für ihr Niveau passende Deutschkurse besuchen können.
  • Die EUF als eine europaorientierte Universität unterstützt die Mehrsprachigkeit und setzt sich als Ziel, dass ihre Absolvent*innen zum Studienanschluss drei Sprachen beherrschen. (Erstsprache + zwei Sprachen zusätzlich). Entsprechend dieser Sprachenpolitik soll den internationalen Studierenden die Möglichkeit geben werden, im Laufe ihres Studiums Deutsch zu lernen. Der aktuelle Personalmangel könnte das Erreichen dieses Ziels gefährden.

"Die Internationalisierung aller Bereiche der Universität ist ein strategisches Ziel der EUF", erklärt der Vizepräsident für Internationales, Prof. Dr. Ulrich Glassmann. "Der Mangel an Deutschlehrkräften, der zentrale Bereiche – Austausch, Sprachenpolitik, Internationalisierung at home – beeinträchtigt, ist also keineswegs trivial für uns."

Als Team die Krise überwinden

Alexandr Starovoit, Studiengang "EEM" (Energie- und Umweltmanagement, Entwicklungsländer) , Russland, hält den Online-Sprachunterricht für eine Herausforderung, freut sich allerdings sehr, dass das Zentrum für Sprachen den internationalen Studierenden auch in dieser schwierigen Situation die Möglichkeit anbietet, Deutsch zu lernen: "Das Zentrum für Sprachen leistet trotz der Pandemie eine sehr gute Arbeit. Es ist ganz wichtig, dass wir an die aktuellen Verhältnisse anpassen und als Team diese Krise überwinden."

Hiram Masese, Studiengang "EEM", Kenia, ist der Meinung, der Deutschunterricht in Präsenz biete mehr Raum für einen spontanen und unkomplizierten Austausch mit den Kommiliton*innen. "Im Sprachunterricht setzt man sich immer mit der Kultur einer Fremdsprache auseinander. Für einige von uns ist dies von besonderer Bedeutung, denn sie wollen auch nach ihrem Studium in Deutschland bleiben und arbeiten."

Fitri Wulandari, Studiengang "EEM", Indonesien: "Das Alltagsdeutsch steht für mich jetzt im Fokus. Ich muss lernen mit verschiedensten Alltagssituationen gut umzugehen (z.B. im Supermarkt, auf dem Bahnhof usw.), denn in Flensburg sprechen nur wenige fließend Englisch".

Dringend Lehrkräfte gesucht

Die EUF sucht daher dringend Menschen, die bereit und fähig sind, Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. "Sie sollten ein abgeschlossenes Hochschulstudium, exzellente Deutschkenntnisse und, wenn möglich, eine DaF/DaZ-Zertifizierung vorweisen", erklärt Katrin Stamm. "Dafür erhalten Sie bei uns kollegiale Fachberatung Fortbildung, technische Ausstattung und können selbst kostenlos Sprachkurse unseres Zentrums für Sprachen besuchen."

Wer Interesse hat, ab März einen Lehrauftrag im Umfang von sechs Semesterwochenstunden anzunehmen, meldet sich bei sprachen-TextEinschliesslichBindestricheBitteEntfernen-@uni-flensburg.de