Laptop und Zeitung
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Offizielle Pressemitteilungen der Europa-Universität Flensburg (EUF)

Erste Summer School „Islam and Democracy“ erfolgreich

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Vielfältige Perspektiven zu Islam und Demokratie

Die erste deutsch-palästinensische Summer School "Islam and Democracy" an der Europa-Universität Flensburg (EUF) werten die Veranstalter als großen Erfolg. "Der Spannungsbogen hielt sich vom gelungenen Auftakt mit Dr. Jan Völkels Einführung über die Keynote von Prof. Dajani im überfüllten European Center for Minority Issues in der Stadt bis zur literarischen und medialen Verarbeitung der Thematik am letzten Tag durch Iulia Patrut, Thies Münchow und Marcello Neri", resümiert Ralf Wüstenberg, Professor für Evangelische Theologie an der Abteilung Dialog der Religionen im Seminar für Evangelische Theologie an der EUF, der die Summer School in Kooperation mit dem International Center und dem Bacherlor-Studiengang "European Cultures and Society" veranstaltet hat.

Drei Themenfelder

Spannend waren demnach vor allem die deutsch-arabischen Diskurse zu den drei Themenfeldern Vereinbarkeit von Islam und Demokratie, die Krise der Demokratie sowie die Frage nach Gender, Frauenrechten und Demokratie.

Ene unpolitische Glaubenspraxis?

Islamgelehrte wie Prof Loay Ghazawi (Uni Hebron) vertreten die Auffassung, dass praktizierter Islam immer auch der politischen Dimension hat. Andere, wie Arhan Kardasch (Uni Potsdam), sehen im Islam zuallererst eine Glaubenspraxis, für die die konkrete Staatsform sekundär ist. Beide Auffassungen wurden in rechtskontroverse Debatten um islamische Schulen und disparate Auslegungen eingebettet.

Eine frauenbefreiende Re-Lektüre des Koran

Für eine frauenbefreiende Re-Lektüre des Koran sprach sich in einem engagierten Vortrag die Sozialwissenschaftlerin Dr. Zeina Barakat aus, die Summer School mit organisiert hat. "Nicht der Koran ist das Problem, sondern eine von Männern dominierte gesellschaftliche Auslegung in vielen arabischen Ländern", ist sie überzeugt. Prof. Wietske de Jong Kumru verwies an einem Beispiel aus Holland auf die Ablehnung, auf die viele Muslima in Europa stießen, und unterstrich die Bedeutung eines postkolonialen Ansatzes in der Auseinandersetzung um und mit dem Islam.