Bild einer Frau, die sich Notizen macht
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Europawoche: Vielfältig und international

Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen, Installationen und Simulationsspiele

Eine Woche lang feierte die EUF das Thema Europa: In Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen, Installationen und Simulationsspielen wurden Perspektiven, Chancen und Herausforderungen thematisiert.

Videobotschaft des irischen Botaschafters

Zur Eröffnung am Dienstag präsentierten internationale Studierende und Outgoings unter dem Schlagwort "A window to the world" verschiedene Länder. Im Mittelpunkt standen dabei die Kulturen der Länder, ihre Naturschönheiten ebenso wie ihre wirtschaftliche und politische Lage oder auch die jeweiligen Länderküchen.

Zeitgleich zur Eröffnung wurde die irische Wanderausstellung "Ireland and the birth of europe" eröffnet. Die Ausstellung besteht aus 16 Tafeln, die mit historischen Manuskripten aus Sammlungen in ganz Europa illustriert sind und die erzählen, in welcher Form Irland früh Einfluss auf das Wissen und politische Denken im mittelalterlichen Europa genommen hat. Der irische Botschafter in Deutschland, Dr. Nicholas O'Brien, begrüßte in einer Videobotschaft alle Anwesenden und betonte die enge Zusammenarbeit der Botschaft mit der EUF. Noch für dieses Jahr ist die Eröffnung eines Irish Centre an der EUF geplant.

Politische Polarisierung in Europa und ihr Einfluss auf junge Menschen

Am Abend diskutierten zwei Doktorandinnen aus Polen und Italien und zwei Studenten aus der Türkei und Deutschland unter der Moderation von Prof. Dr. Ulrich Glassmann, Vizepräsident für Europa und Internationales, über die politische Spaltung in ihren Ländern und deren Folgen für die junge Generation, insbesondere in der Wissenschaft. "Ich selbst habe viel aus der Podiumsdiskussion darüber lernen können, wie politische Polarisierung das Leben junger Menschen beeinflusst. Für mich war es wichtig, dass im Rahmen der Europawoche Studierende auf dem Podium zu Wort kommen", betonte Prof. Dr. Ulrich Glassmann im Anschluss.

Vorträge zu Europa und die Vorstellung verschiedener autonomer Projekte aus dem Studiengang "European Cultures and Society" standen am Mittwoch auf dem Programm. Abends feierten das International Center unterschiedliche Kulturen mit einem internationalen Dinner in der Rotunde.

Europa europäisch studieren: Transkulturelle Europastudien

Der neue Bachelorstudiengang "Transkulturelle Europastudien: Sprachen, Kulturen, Interaktionen (TES)", der zum Herbstsemester 2023 startet, stellte sich am Donnerstag vor. Dieser Tag stand unter dem Schlagwort "Discover the world". Entsprechend fanden viele weitere Informationsveranstaltungen zum Studium im Ausland statt.

Erfolgsmannschaft: Vorteile und Möglichkeiten der Grenzregion

Der Tag endete mit einer Podiumsdiskussion des Dialogformats "Erfolgsmannschaft" zum Thema: Grenzregion. "Es ging um die vielen Vorteile und Möglichkeiten, die unsere Grenzregion bietet – aus wirtschaftlicher, sportlicher und wissenschaftlicher Perspektive. Der 20-jährige Profihandballer Oscar von Oettingen diskutierte unter anderem mit Sune Tornbo Bastrup, Chief Information Officer bei Danfoss oder Prof. Dr. Silke Tegtmeier von der SDU", erklärte Dr. Tanja Reimer vom Jackstädt-Zentrum, das Partner "Erfolgsmannschaft" ist.

Vortrag von Rasmus Andresen, MdEP: Herausforderungen Europas

Am Freitag endete die Woche unter dem Schlagwort "European Perspectives". Der Flensburger Europa-Abgeordnete Rasmus Andresen, der seit 2019 für die Grünen Mitglied des Europäischen Parlaments ist, zeichnete die Bedrohung nach, die gegenwärtig durch die erstarkenden rechten Bewegungen und Parteien für die europäische Demokratie auf nationaler und supranationaler Ebene entstehe.

Model of Untited Nations

Erst am Sonntagmittag hatten die Studierende und Schüler*innen aus Schleswig-Holstein Feierabend, die gemeinsam in der Hochschulgruppe Model United Nations in zwei politischen Planspielen aktiv waren. In diesem Jahr ging es im Planspiel um die Frage, wie die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN umgesetzt werden können. Unter anderem wurde über eine gerechte Repräsentation des Weltkulturerbes diskutiert und die Frage aufgegriffen, wie die Einkommensungleichheit in der Welt reduziert werden könnte.

Die Europawoche: Ein safe space für ein vielfältiges Programm

"Das war eine sehr gute Woche", resümierte Lucila Morales de Mittag vom International Center der EUF.  "Besonders gut hat mir die Atmosphäre einer ‚europäische Campus-Studierendengemeinschaft‘ gefallen, die in diesen Tagen entstanden ist. Diese Atmosphäre war ein ‚safe space‘, in dem auch Studierende ihre Meinung frei äußern konnten, die aus ihren Herkunftsländern Erfahrungen mit Zensur gemacht hatten. Mir ist daran noch mal sehr deutlich geworden, wie wertvoll und gefährdet das demokratische Recht auf freie Meinungsäußerung ist. Großartig war auch, dass dieser ‚safe space‘ es verschiedenen Nationen ermöglichte, friedlich und konstruktiv nebeneinander zu stehen, zu diskutieren und sich auszutauschen."

Die Bilanz des zuständigen Vizepräsidenten Prof. Dr. Ulrich Glassmann fiel positiv aus: "Die Europawoche hat wieder gezeigt, wie viel die EUF im Bereich der Internationalisierung zu bieten hat. Es wäre sicher wünschenswert, dieses Potential noch mehr zu entwickeln, indem die Veranstaltungen noch breiter an die Studierenden aller Studiengänge herangetragen werden. Das vielfältige Programm hat jedenfalls beides geleistet, die europäische Einigung gefeiert, aber auch die sehr schwierigen und herausfordernden politischen Entwicklungen der vergangenen Jahre kritisch beleuchtet."